Herbert Frommes Kolumne Auf den ersten Blick haben die Strukturvertriebe vom Schlage DVAG und Co. gewonnen. Die EU führt kein europaweites Provisionsverbot ein, in Deutschland gibt es weiterhin nicht einmal eine Obergrenze. Die Milliardeneinnahmen aus der Vermittlung von Altersvorsorgeprodukten, bezahlt von den Kunden, fließen weiter. Aber in Wirklichkeit haben die Strukturvertriebe keine Zukunft. Das hat vor allem zwei Gründe: die wachsende Bedeutung der Compliance für Versicherer, und die Tatsache, dass diese Vertriebsform schlicht zu teuer ist. Der Kampf gegen jede Form der Provisionsbegrenzung ist wohl ihre letzte Schlacht.
Allgemein
VM NewsQuiz Nr. 243
Einen Preis zu gewinnen, kann einen schon stolz machen. Anders sieht es hingegen bei Schmähpreisen aus. Wer hat den diesjährigen „Versicherungskäse des Jahres“ gewonnen? Diese und viele weitere Fragen sowie Antworten erhalten Sie im VM NewsQuiz Nr. 243. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Hier gibt es Tipps zu den Fragen:
Lohrmanns Verunsicherung: Alles für die Katz
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: bei der Traditionsversicherung am besten die Experten fragen
Wer oder was ist Hanseatic Brokers?
In Hamburg formiert sich mit dem Hanseatic Broking Center (HBC) eine neue Konsolidierungsplattform, die ähnlich funktionieren soll wie die von Tobias Warweg aufgebaute GGW-Gruppe: Eine Londoner Private Equity-Gesellschaft stellt die Mittel zur Verfügung, HBC kauft Makler und Assekuradeure zu 100 Prozent, und die früheren Eigner können sich an der Obergesellschaft beteiligen. Ein Schwerpunkt ist die Transport- und Schiffsversicherung. Führender Kopf der neuen Formation ist Geschäftsführer Hauke Martinsen, dessen Assekuradeur Gaede & Glauerdt gerade an HBC verkauft wird.
Bank of England präsentiert Solvency II-Reform
Seit dem Austritt Großbritanniens aus der EU ist das Land nicht mehr an die europäischen Eigenkapitalregeln Solvency II gebunden. Die Reform der Vorschriften schreitet voran. Jetzt hat die Bank of England ein weiteres Bündel an Vorschlägen zur Anpassung von Solvency II vorgelegt. Dadurch will die Regierung Versicherer in die Lage versetzen, Milliarden Pfund in die lokale Infrastruktur zu investieren. Ob das gelingt, hängt aber nicht allein von den neuen Regeln ab.
GDV schätzt Unwetter-Schäden auf 740 Mio. Euro
Der Versichererverband GDV schätzt die durch die Sommerunwetter „Lambert“ und „Kay“ verursachten versicherten Schäden auf 740 Mio. Euro. Sachschäden und Schäden an Fahrzeugen hielten sich dabei die Waage. Das Beratungsunternehmen Meyerthole Siems Kohlruss hatte eine ähnliche Schätzung abgegeben. Der GDV favorisiert weiterhin Opt-out-Lösungen und Prävention statt einer Pflichtversicherung hinsichtlich der steigenden Zahl von Extremwetterereignissen.
8 Mrd. Dollar für Insurtechs
Der Ukraine-Krieg, steigende Zinsen sowie die Inflation haben dem Insurtech-Markt nicht so stark geschadet wie gedacht. Trotz der anhaltenden Krisen haben die Kapitalgeber im vergangenen Jahr 8 Mrd. Dollar in die Versicherungs-Start-ups investiert. Das geht aus einem aktuellen Bericht des Dienstleisters NTT Data hervor, der die Entwicklung der Branche analysiert und derzeitige Herausforderungen für Versicherer unter die Lupe nimmt.
Axa hat neue Klimaziele
Die Axa hat sich neue Klimaziele gesteckt. Der aktuelle Klima- und Biodiversitätsbericht macht deutlich, dass der französische Versicherer stärker in erneuerbare Energien investieren will. In den Konzern-Bereichen, in denen Teilziele übertroffen wurden, hat das Unternehmen die Latte höher gelegt. Die Versicherungsbranche steht in Bezug auf ihre Investments in fossile Energieprojekte nach wie vor unter Beschuss.
Kfz: MSK sieht Chance auf schwarze Null
Die Kfz-Versicherer haben die Beiträge in der vergangenen Wechselsaison nicht so stark erhöht, wie es die Inflation erfordert hätte. Während HUK-Coburg-Chef Klaus-Jürgen Heitmann in diesem Jahr mit tiefroten Zahlen für den Markt rechnet, sieht die aktuarielle Beratungsgesellschaft MSK noch Chancen für die Anbieter, das Jahr annährend in den schwarzen Zahlen abzuschließen. Die Zinswende macht es möglich. Allerdings sind in der Prognose des Beraters noch nicht die Schäden durch Unwetter „Lambert“ enthalten – und die könnten teurer werden als zunächst gedacht.
GDV: Wo es bei Investitionen in die Klimawende hakt
Die Versicherer stehen als Investoren bereit, um mit den Beitragsgeldern der Kunden die nachhaltige Transformation der Wirtschaft voranzutreiben. Allerdings gibt es derzeit zu wenig Projekte. Das sagte der Finanzchef der Gothaer Harald Epple auf einer Veranstaltung des Versichererverbands GDV. Er warb für einfachere Planungs- und Zulassungsverfahren von Windkraft- oder Solaranlagen. Im Hinblick auf wenig erprobte Technologien wie Wasserstoff zeigte er sich zurückhaltender. Für die Versicherer sind Investitionen in dem Bereich auch wegen des Imagegewinns interessant.
Charlotte Hedemark Hancke wird Ferma-Präsidentin
Leute – Aktuelle Personalien Mitte Oktober bekommt die europäische Risikomanager-Vereinigung Ferma eine neue Präsidentin. Dann folgt Charlotte Hedemark Hancke, Risikomanagerin bei SAP in Kopenhagen, auf Amtsinhaber Dirk Wegener, den Versicherungschef der Deutschen Bank. Zudem übernimmt Anthony Vassallo beim Industrieversicherer AGCS die neu geschaffene Position des Global Head of Natural Resources. Die Allianz-Tochter will ihre Präsenz im Bereich erneuerbare Energien und grüne Technologien ausbauen.
Allianz finanziert erste deutsche Energieinseln
Die Allianz will vor der deutschen Nordseeküste gemeinsam mit einem dänischen Finanzinvestor zwei künstliche Energieinseln bauen. Dort soll künftig mithilfe des in den umliegenden Offshore-Windparks erzeugten Stroms grüner Wasserstoff entstehen, den die deutsche Industrie für ihre Dekarbonisierung dringend benötigt. In Dänemark sind die Pläne für eine solche Energieinsel schon konkreter.
Ein Käse für die Helvetia Deutschland
Der vom Bund der Versicherten verliehene „Versicherungskäse des Jahres“ geht dieses Mal an die Helvetia Deutschland. Den Schmähpreis erhält der Versicherer für seine Geräteversicherung „Easy All@home“, die mehreren Elektrogeräten gleichzeitig Schutz verspricht. Zudem waren die Krebs-Schutz-Versicherung der Advigon Versicherung sowie die Niederschlagversicherung des Insurtechs Wetterheld und des französischen Versicherers Wakam im Rennen. Weder Vertreter der Helvetia Deutschland noch von Advigon waren bei der Online-Preisverleihung anwesend. Außerdem gab es dieses Jahr zusätzlich einen zweiten Preis zu gewinnen.












