Exklusiv Die Allianz gibt den Plan auf, ein globaler Anbieter von Versicherungs-Software zu werden. Die Softwaretochter Syncier wird ihr Angebot für Drittkunden reduzieren, bestätigte ein Konzernsprecher. Tatsächlich bietet der Konzern die hauseigene Software ABS neuen Kunden überhaupt nicht mehr an, erfuhr der Versicherungsmonitor. Der Vorstoß in den Markt mit Standard-Programmen für Versicherer ist gefloppt.
Allgemein
FCA will mehr Vielfalt
Fast zehn Monate hat es gedauert, aber jetzt hat die britische Finanzaufsicht FCA die endgültige Richtlinie für die Frauenquote von börsennotierten Unternehmen veröffentlicht. Von der Maßnahme sind auch deutsche Versicherer betroffen wie die Allianz. Sie müssen künftig offenlegen, wie viele Frauen und Minderheiten in Vorstand und Aufsichtsrat sitzen und sich rechtfertigen, falls sie bestimmte Quoten nicht erreichen. Im Vorfeld gab es vor allem daran Kritik, dass auch Trans-Frauen zu dem Frauenanteil dazugerechnet werden sollten.
Wochenspot: Solvenzberichte der Insurtechs
Wochenspot – der Podcast Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe diskutieren Redakteurin Kaja Adchayan und Berlin-Korrespondent Jonas Tauber über die Solvenzberichte von jungen Digitalversicherern wie Element und Neodigital. Weil ihre Geschäftsberichte oft mit zeitlichem Verzug erscheinen, bieten die SFCR-Berichte frühzeitige Einblicke in das abgelaufene Geschäftsjahr.
Wenning: Cyber und Klima nicht vernachlässigen
Wichtige Themen wie Cybersicherheit und Klimawandel dürfen in der Politik angesichts des Ukraine-Kriegs nicht zu sehr aus dem Blickfeld geraten, warnt Munich Re-Chef Joachim Wennig in einem Interview mit dem Handelsblatt. Wenning mahnt Fortschritte bei der geforderten Poollösung für Cybergefahren an, bei der der Staat eine wichtige Rolle spielen soll. Wie stark der Krieg den Konzern belastet, wollte er nicht sagen. An der Gewinnprognose von 3,3 Mrd. Euro halten die Münchener bislang aber fest.
Finlex Österreich bekommt Financial Lines-Expertin
Leute – Aktuelle Personalien Das Insurtech Finlex erweitert sein Österreich-Team mit Zuzana Ruzsikova. Die Financial Lines-Expertin kommt von der R+V Österreich. Außerdem: Kai Brühl wird der neue Leiter Marsh Advisory Deutschland, und das Insurance Development Forum hat den Präsidenten der Zurich Insurance Group Michel Liès zum Vorsitzenden des Lenkungsausschusses ernannt. Risk Management Solutions ernennt einen neuen General Manager, und der Rückversicherer Everest Re betrauert den Tod des Risikochefs Donald Mango.
Element mit mehr Beiträgen und Kosten
Element, der auf White Label-Policen spezialisierte Digitalversicherer, hat 2021 eine Reihe neuer Produkte auf den Markt gebracht und konnte seine Beitragseinnahmen um etwa 60 Prozent steigern. Das zeigt der SFCR-Bericht. Allerdings legte wegen hoher Kosten auch der versicherungstechnische Verlust zu. 2022 soll das Wachstum weiter anziehen, Element bereitet weitere interessante Produkte für den Marktstart vor.
Coya verabschiedet sich mit besseren Zahlen
Der Digitalversicherer Coya, der Anfang des Jahres vom französischen Insurtech Luko übernommen wurde und seit März unter Luko Insurance AG firmiert, hat im vergangenen Geschäftsjahr seine Beitragseinnahmen und die Zahl der Kunden deutlich gesteigert. Den versicherungstechnischen Verlust konnte das von Max Bachem (Bild) geführte Berliner Unternehmen von knapp 4,8 Mio. Euro auf 3,9 Mio. Euro reduzieren. In Vorstand und Aufsichtsrat gab es 2021 diverse Veränderungen – unter anderem ist der GDV-Präsident und frühere HUK-Coburg-Chef Wolfgang Weiler nicht mehr an Bord.
Innovation: Auf die Plätze, fertig? – Los!
Meinung am Mittwoch Die beiden Biontech-Gründer Uğur Şahin und Özlem Türeci haben ihren mRNA-Impfstoff in unvorstellbar kurzer Zeit entwickelt und auf den Markt gebracht. An ihrer Innovationskraft und Beharrlichkeit in der Durchsetzung sollte sich auch die Versicherungsbranche ein Beispiel nehmen. Verglichen mit dem mRNA-Impfstoff kommt die Assekuranz bei ihrem Mega-Projekt Digitalisierung leider deutlich langsamer voran. Innovation ist nicht unsere stärkste Disziplin. Das müssen wir im ureigenen Interesse ändern.
Allianz erhält Unterstützung von Aktionärsberatern
Mit Glass Lewis und Institutional Shareholder Services haben gleich zwei einflussreiche Stimmrechtsvertreter dem Allianz-Konzern ihre Unterstützung zugesagt. Die beiden Aktionärsberater haben den Anteilseignern des Versicherers empfohlen, trotz des jüngsten Hedgefonds-Skandals in den USA bei der Hauptversammlung in zwei Wochen allen Tagesordnungspunkten zuzustimmen. Das berichten die Nachrichtenagentur Bloomberg und das Handelsblatt. Kritik gibt es am Gehalt von Konzernchef Oliver Bäte.
Neodigital investiert in Bürogebäude und Wachstum
Der Digitalversicherer Neodigital blickt auf ein weiteres verlustreiches Jahr zurück. Unter dem Strich stand 2021 ein negatives Ergebnis von 13 Mio. Euro. Das geht aus dem aktuellen Solvenzbericht des Unternehmens hervor. Dennoch sind die Neunkirchener zufrieden mit der Geschäftsentwicklung. Sie haben in die Diversifikation ihres Portfolios investiert – und das mit Erfolg. Das White Label-Geschäft mit den Versicherern läuft gut. Offenbar will Neodigital auch personell stark wachsen, denn Geld floss auch in den Bau eines neuen Bürogebäudes.









