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Schadenmanagement „as a Service“ lohnt sich

Kfz-Versicherer sollten prüfen, ob sie Dienstleistungen im Bereich des Schadenmanagements vor allem im Flottengeschäft verstärkt separat anbieten, und nicht nur über das reguläre Kfz-Versicherungsgeschäft. Das sagte Marco Riesenbeck, Leiter Kraftfahrt Schaden beim Talanx-Konzern, bei einer Fachveranstaltung. Das lohne sich nicht nur aus strategischen Gesichtspunkten, sondern auch finanziell. Auch für die Kunden sei das Modell attraktiv – nicht zuletzt aus steuerlichen Gründen.

Grund: Leistungskürzungen nicht ausgeschlossen

Durch die steigenden Zinsen, Umschichtungen bei der Kapitalanlage und eine stärkere Unterstützung der Trägerunternehmen ist die Zahl der Pensionskassen unter intensivierter Aufsicht der BaFin von gut 40 auf 30 Unternehmen gesunken. Trotz der entspannteren Situation will Versicherungsaufseher Frank Grund aber nicht ausschließen, dass es zu weiteren Leistungskürzungen vor allem bei kleineren Kassen kommen kann. Das sagte er bei der Versicherungskonferenz der Ratingagentur S&P. Insgesamt steht die deutsche Versicherungsbranche gut da. Doch die steigende Inflation belastet die Gesellschaften.

Provisionsrichtwert erhitzt die Gemüter

Der Plan der Finanzaufsicht BaFin, einen Provisionsrichtwert einzuführen, übersteigt die Kompetenzen der Behörde. Das glaubt Votum, der Verband unabhängiger Finanzdienstleitungsunternehmen in Europa. Nur der Gesetzgeber könne eine Obergrenze für Provisionen festlegen. Eine Grundlage dafür gebe es aber nicht, so Votum. Auch der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute hatte den Plan kritisiert. Haben die Verbände mit ihren Argumenten recht, scheint die aktuelle Aufregung um den Plan der BaFin etwas überraschend.

Solvency II-Reform: Briten gehen in die zweite Runde

Die britische Regierung will sich nach dem Brexit nicht länger an die Eigenkapitalanforderungen der Europäischen Union Solvency II halten. Eine Reform der Regeln soll für milliardenschwere Investitionen in die Infrastruktur durch Lebensversicherer sorgen. Am 28. April hat der zuständige Minister ein Konsultationspapier veröffentlicht. Die Ratingagentur Fitch bezweifelt jedoch, dass die darin vorgestellten Pläne die Risikofreude der Lebensversicherer signifikant erhöhen werden.

Bäte will Structured Alpha-Skandal schnell beenden

Die Allianz wird der Structured Alpha-Skandal in den USA Milliarden kosten, hunderte Millionen sind bereits an geschädigte Anleger geflossen. Wie teuer das Fondsdebakel letztlich genau wird, wollte Allianz-Chef Oliver Bäte auf der Hauptversammlung nicht prognostizieren. Denn noch ist nicht klar, wie hoch mögliche Geldstrafen des Justizministeriums und der Börsenaufsicht sein werden. Bäte versprühte dennoch Optimismus. „Wir wollen das rechtlich und auch finanziell sehr schnell hinter uns bringen“, sagte er. Vor der Hauptversammlung mussten sich die Münchener harsche Kritik von Anlegern gefallen lassen.

Urgewald findet harte Worte für Talanx

Der Talanx-Konzern sowie die Tochter Hannover Rück werden sich bei ihren Hauptversammlungen mit Anträgen beschäftigen müssen, die den Vorstand aufgrund von fehlenden oder unzureichenden Klimastrategien nicht entlasten wollen. Die Kritik kommt vom Dachverband der kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und der Umweltorganisation Urgewald. Unter anderem bemängeln sie, dass Talanx sich keine weiteren Ziele steckt. Auf der Anlageseite müssen bald noch andere Gesellschaften nachbessern, denn die steigenden Energiepreise machen CO2-Ziele zunichte.

BaFin will Provisionsrichtwert

Die Finanzaufsicht BaFin drängt weiter auf eine Obergrenze für Provisionen in der Lebensversicherung. Nachdem sie kürzlich eine Untersuchung vorgelegt hatte, die etlichen Fondspolicen ein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis attestiert hatte, will sie jetzt einen Provisionsrichtwert entwickeln. Die Behörde plane dazu eine aufsichtliche Stellungnahme im zweiten Halbjahr 2022, sagte Versicherungsaufseher Frank Grund bei der Jahrespressekonferenz der BaFin. Bei der Zahl der Pensionskassen unter intensivierter Aufsicht gab es indes eine Überraschung.

FDP: Bei Riester passiert in diesem Jahr nichts mehr

Bei der Riester-Rente, die nach der Senkung des Höchstrechnungszinses bei voller Beitragsgarantie für die Versicherer nicht mehr darstellbar ist, wird es auch in diesem Jahr zu keiner Reform oder einer Ablösung durch ein Nachfolgeprodukt kommen. Das sagte Pascal Kober, der sozialpolitische Sprecher der FDP im Bundestag, bei der Jahrestagung der Deutschen Aktuarvereinigung. Priorität habe derzeit die Stabilisierung der gesetzlichen Rente – und die Einführung der sogenannten Aktienrente. Details dazu wollte Kober wegen laufender Verhandlungen nicht nennen, er bestätigte aber, dass sie Ende 2022 oder Anfang 2023 kommen wird.

Donnet bleibt Chef

Der amtierende Generali-Chef Philippe Donnet bleibt noch mindestens bis 2024 im Amt. Mit einer Mehrheit von fast 56 Prozent haben die Aktionäre auf der Hauptversammlung am Freitag einer Zusammenstellung des Verwaltungsrats mit Donnet als CEO zugestimmt. Damit sind die Rebellen mit ihrem Plan, den 61-Jährigen zu stürzen, gescheitert. Allerdings konnten sie drei Sitze in dem Führungsgremium gewinnen.

Generalis Stunde der Wahrheit

Seit Mitte vergangenen Jahres schwelt der Kampf um die zukünftige Führung des italienischen Versicherers Generali. Am Freitag ist es nun endlich so weit: Der Streit wird mit der Wahl des neuen Verwaltungsrats seinen Höhepunkt und hoffentlich auch sein Ende finden. Doch bei all den Windungen und Wendungen in diesem Streit ist es leicht, den Überblick zu verlieren, wer was gemacht hat und wer auf wessen Seite steht. Der Versicherungsmonitor bringt Klarheit in die Abfolge.

Nachhaltigkeit: Vermittler teils „gar nicht“ informiert

Viele Vermittler fühlen sich mangelhaft informiert, was die ab Anfang August greifende Pflicht zur Abfrage der Nachhaltigkeitspräferenz bei Versicherungsanlageprodukten betrifft. Das zeigt eine Befragung durch den Vermittlerverband BVK und die Initiative GSN. 24 Prozent sagten, dass sie „gar nicht“ über den Inhalt der anstehenden Regulatorik informiert seien. Hintergrund ist, dass die einschlägige Änderung der Vertriebsrichtlinie IDD die neue Pflicht nicht konkretisiert, sagte Timo Biskop von GSN.

„In den vergangenen zehn Jahren ist nichts passiert“

Nachdem die Bürgerversicherung auch im Zuge der jüngsten Bundestagswahl nicht Realität geworden ist, geht es jetzt darum, das duale Gesundheitssystem nachhaltig auszugestalten. Axel Kleinlein, Chef des Bundes der Versicherten, sieht einen enormen Handlungsbedarf in der privaten Krankenversicherung (PKV). „In den vergangenen zehn Jahren ist in der PKV wenig bis gar nichts passiert“, kritisierte er auf der Jahrestagung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV). Seine Vorstellungen trafen bei Wiltrud Pekarek, Vorständin der Alte Leipziger-Hallesche und Vorsitzende des Krankenversicherungsausschusses der DAV, allerdings nur teilweise auf Zustimmung.

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