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Versicherer stemmen sich gegen Bedeutungslosigkeit

Geopolitische Krisen, Klimawandel, Handelskriege – die Risiken, denen Industrieunternehmen ausgesetzt sind, werden größer. Industrieversicherer haben die Chance, ihre Relevanz für diese Kundengruppe zu beweisen, indem sie diese bei technologischen Transformationsprozessen von Anfang an begleiten. Das sagte Edgar Puls, Vorstandschef des Industrieversicherers HDI Global, auf dem SZ-Versicherungstag auf Schloss Bensberg. Es sei die Pflicht der Anbieter, neue Technologien von der Pike auf zu kennen, um sie versichern zu können. Andernfalls droht die Bedeutungslosigkeit.

Keese wechselt von Lloyd’s zu K&M

 Leute – Aktuelle Personalien  Burkhard Keese, Finanzchef von Lloyd’s of London, wechselt zum 1. Mai 2025 zum Assekuradeur Konzept & Marketing (K&M). Als Holding-Geschäftsführer soll er sich um die weitere Expansion kümmern. Bei dem Hannoveraner Unternehmen trifft er auf Joachim Müller. Der Wefox-CEO und frühere Allianz-Manager hatte die Übernahme von K&M durch Oakley Capital eingefädelt und fungiert als nicht-operativer Chairman. Personelle Neuigkeiten gibt es außerdem bei der britischen Arag-Tochter, HDI Global, dem Vermittler FVB sowie dem Industrieversicherer BHSI.

Die Risiken des KI-Ausschlusses

Künstliche Intelligenz (KI) in Versicherungspolicen auszuschließen, kann langfristig eine Gefahr für die Branche sein, ist Frederik Wulff, Vorstandsvorsitzender des Spezialversicherers Markel Insurance SE, überzeugt. „Wir wollen keine Ausschlüsse, sondern Lösungen finden“, sagte er auf der Euroforum-Haftpflichtkonferenz in Köln. Die Anstrengungen sollten vielmehr in die Frage investiert werden, wie man sich auf die veränderte Risikolandschaft einstellt.

Industrieversicherer setzen auf Gen AI

Neun von zehn Industrieversicherern sind inzwischen der Ansicht, dass Digitalisierung ein wesentlicher Differenzierungsfaktor ist, zeigt eine Studie des Maklers Marsh und der Beratungsfirma Oliver Wyman. Neben Cloud Computing und Big Data Analytics setzen die Unternehmen vor allem auf generative künstliche Intelligenz (Gen AI). Sie kommt bereits in verschiedenen Bereichen regelmäßig zum Einsatz und bietet nach Ansicht der Gesellschaften noch viel Potenzial.

Beazley will Umweltrisiken in Europa versichern

Der britische Versicherer Beazley möchte bei der Absicherung von Umweltrisiken einen Fuß in den europäischen Markt setzen. Dazu startet er mit einem Büro in Paris und einem Team für Umweltrisiken. Klappt der Testlauf in Frankreich, soll die europäische Expansion folgen, berichten französische Medien. Das aktuelle Angebot richtet sich an Anlagenbauer, Spediteure und Bauunternehmen.

Haftpflichtmarkt vor Preiswende

Trotz der Diskussionen um die Ewigkeitschemikalien PFAS und des Trends zu immer höheren Schadenersatzurteilen in den USA geht es den Haftpflichtversicherern zurzeit sehr gut. Jetzt steht der Markt vor einer Preiswende, sagten Branchenexperten auf der Euroforum-Haftpflicht-Tagung in Köln am Dienstag. In Sparten wie Chemie und Pharma gibt es aber weiterhin Kapazitätsknappheit. Anders als in den USA gibt es in Deutschland noch keine pauschalen Ausschlüsse. Die Einschläge rücken jedoch näher.

Ehemaliger Roland-CEO wird Berater bei Aventus

 Leute – Aktuelle Personalien  Der ehemalige CEO von Roland Rechtsschutz, Rainer Brune, heuert als Senior Advisor bei der Maklergruppe Aventus an. Er hatte Roland im vergangenen Jahr verlassen. Außerdem: Der Spezialmakler BVUK aus Würzburg, eine Tochter des Maklerkonsolidierers Summitas, ordnet seine Geschäftsführung neu. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Industrieversicherer Allianz Commercial, beim Rückversicherer Scor, bei der in einer Krise befindlichen United Healthcare, beim Cyber-Rückversicherer Envelop Risk sowie bei der Rechtsanwaltskanzlei Annerton.

Fitch: Ausmaß der L.A.-Brandschäden ungewiss

Die Waldbrände in Los Angeles, die mehreren Menschen das Leben gekostet und wirtschaftliche Rekordschäden verursacht haben, könnten die größten europäischen Rückversicherer stärker belasten als zunächst erwartet. Das schreibt die Ratingagentur Fitch in einem aktuellen Bericht. Die Rückstellungen für Naturkatastrophen könnten durch die Brände bereits zu 30 Prozent aufgebraucht sein – wobei das genaue Ausmaß laut Fitch noch ungewiss ist.

Dual verzichtet für neues Cyberprodukt auf Fragebögen

Der Assekuradeur Dual will mit einem neuen Cyberprodukt bisher nicht versicherbaren Unternehmen eine Cyberdeckung ermöglichen. Dafür kooperiert er mit zwei Cybersicherheitsdienstleistern, die die nötigen technischen Mindestanforderungen sicherstellen. Damit will Dual für kleine und mittelgroße Unternehmen auf die lästigen Fragebögen verzichten. Auch bei anderen Assekuradeuren sind die Fragenkataloge ein Auslaufmodell. Sie setzen für die Risikoprüfung allerdings auf andere Wege.

Berkley wagt sich in neues Geschäftsfeld Life Science

Der Spezialversicherer Berkley Deutschland macht ein neues Geschäftsfeld auf und wird nun auch hierzulande Produkt- und Betriebshaftpflichtdeckungen für Unternehmen aus der Pharma-, Biotechnologie- und Medizintechnik-Branche anbieten. Außerdem will die Gesellschaft klinische Studien versichern. Aufgebaut wird der Bereich von dem erfahrenen Underwriter Alexander Klatt, der schon bei QBE, Newline und Chubb im Bereich Life Science und klinische Studien gearbeitet hat.

Wie spezielle Policen Pleite-Unternehmen retten sollen

Die zunehmende Zahl von Insolvenzen könnte speziellen M&A-Policen zum Durchbruch verhelfen, hofft der Makler Aon. Mit den Verträgen können dem Käufer auch beim Verkauf von insolventen Unternehmen Garantien gegeben werden, was eine Veräußerung erleichtern könnte. Bislang waren die Versicherer sehr zögerlich bei diesen Verträgen. Das könnte sich nun ändern – auch weil die Zahl der Fusionen und Übernahmen zurückgeht und es damit weniger Bedarf für traditionelle M&A-Deckungen gibt.

L.A.: Schadenschätzungen steigen auf 50 Mrd. Dollar

Die schweren Waldbrände in der Region Los Angeles wüten weiter. Die Schätzungen, wie teuer die Ereignisse für die Versicherer werden, steigen an. Inzwischen gehen Experten von versicherten Schäden in Höhe von bis zu 50 Mrd. Dollar (48,6 Mrd. Euro) aus. Neben dem staatlichen Versicherungsprogramm Fair dürften Allstate, Travelers, Chubb und AIG die höchsten Verluste zu verzeichnen haben, so Analysten.

Krieg, Fake News und Extremwetter sind Top-Risiken

Bewaffnete Konflikte und Fehlinformationen sind auf kurze Sicht die größten Risiken für die Weltwirtschaft. Das ist ein Ergebnis des aktuellen globalen Risikoberichts, den das Weltwirtschaftsforum in Zusammenarbeit mit Zurich und Marsh veröffentlicht. Über einen längeren Zeitraum von zehn Jahren schätzen sie die Gefahr durch Extremwetterereignisse dagegen am höchsten ein. Tatsächlich dominieren Klima- und Umweltrisiken bei den Top Ten der Langfristrisiken.

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