Der Versicherer Ergo, eine Tochter des Rückversicherers Munich Re, bietet bald spezielle Smart Home- und Cyberpolicen für Telekom-Kunden an. Nutzer, die ein Smart Home-System über die Telekom erwerben, können ab September bei Ergo einen dazugehörigen Schutzbrief kaufen. Außerdem hat Ergo Direkt einen Internet-Schutzbrief aufgelegt, der speziell für Telekom-Kunden entwickelt wurde. Anfang des kommenden Jahres soll das Angebot unter anderem auf Reputationsschäden ausgeweitet werden.
Rückversicherer
Hurrikan „Harvey“: Bis zu 20 Mrd. Dollar Schaden
Die versicherten Schäden durch Hurrikan „Harvey“ werden zwischen 10 Mrd. Dollar und 20 Mrd. Dollar betragen, schätzt die Bank J.P. Morgan. Ein Löwenanteil wird dabei auf die immensen Flutschäden entfallen. Ohne das Hochwasser rechnet die Risikoanalysefirma Air Worldwide mit versicherten Schäden von 1,2 Mrd. Dollar bis 2,3 Mrd. Dollar. Vor allem Versicherer mit viel Gewerbegeschäft werden den Wirbelsturm spüren, Hochwasserschäden bei Privatleuten gehen auf das Konto des staatlichen National Flood Insurance Programs. Das wird dadurch an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geraten.
Hurrikan „Harvey“ verwüstet Texas
Die ersten Schadenschätzungen zu Hurrikan „Harvey“, der am Wochenende auf den US-Bundesstaat Texas getroffen ist, liegen noch weit auseinander. Während die Hannover Rück die Schäden deutlich unter denen der Wirbelstürme „Katrina“ und „Sandy“ sieht, scheut das Insurance Information Institute den Vergleich mit „Katrina“ nicht – zumindest was die Hochwasserschäden angeht. Hurrikan „Katrina“ hatte 2005 Flutschäden von über 15 Mrd. Dollar verursacht. Für einen Großteil der Hochwasserschäden wird aber wahrscheinlich das staatliche National Flood Insurance Program aufkommen und nicht die privaten Versicherer.
Munich Re: Neue Cyber-Police für Ölbranche
Der Rückversicherer Munich Re weitet sein Cyber-Angebot aus und bietet nun auch Policen für kleine und mittelständische Öl- und Gasfirmen an. Die Police deckt sowohl klassische Schäden, wie Betriebsunterbrechung ab, aber auch physische Schäden an Geräten und Umwelt bis zu 100 Mio. Dollar. Die Energiebranche nutzt verstärkt die Möglichkeiten der Digitalisierung und Automatisierung. Dadurch nimmt die Gefahr von Hackerangriffen signifikant zu, sagt Dominick Hoare, Chief Underwriting Officer bei der für die Police zuständigen Tochter Munich Re Syndicate Ltd.
Swiss Re: Weniger Naturkatastrophenschäden
Versicherer mussten im ersten Halbjahr weniger für Katastrophen zahlen. Die versicherten Schäden gingen laut vorläufigen Schätzungen des Rückversicherers Swiss Re im Vergleich zum Vorjahr von 36 Mrd. Dollar auf 23 Mrd. Dollar zurück. Auch die Zahl der gesamtwirtschaftlichen Katastrophenschäden war rückläufig. Die schwersten Ereignisse waren mehrere Gewitter in den USA. Die größte Naturkatastrophe außerhalb der USA war der Zyklon „Debbie“, der im März auf Australien traf.
Athene übernimmt Aegon Ireland
Die Bermuda-Gesellschaft Athene will über ihre Tochter Ager Bermuda Holding, in der alle europäischen Gesellschaften gebündelt sind, die irische Tochter des niederländischen Versicherers Aegon kaufen. Nach dem Deal wird Athene allerdings nur noch einen Minderheitsanteil an Ager halten. Grund: Ager hatte im April diesen Jahres eine Kapitalerhöhung von 2,2 Mrd. Euro auch von externen Investoren erhalten. Athene hatte im April angekündigt, in Europa Run-off-Deals abschließen zu wollen und dafür frisches Kapital eingeworben. Athene will Aegon Ireland zu ihrem Rückversicherungszentrum für Europa machen.
Solvency II-Lösungen beflügeln Hannover Rück
Im Gegensatz zu den Konkurrenten Munich Re und Swiss Re hat Hannover Rück im ersten Halbjahr knapp zehn Prozent mehr verdient als im Vorjahr und das Beitragsvolumen um rund neun Prozent gesteigert. Der Rückversicherer profitierte in der Schaden-Rückversicherung von einer geringeren Großschadenlast. Den Umsatz konnte er vor allem wegen spezieller Lösungen zur Entlastung der Solvenz steigern, berichtete Finanzvorstand Roland Vogel. In der Personenversicherung macht den Hannoveranern das Bestandsgeschäft mit Mortalitätsrisiken in den USA zu schaffen.
Wenning will Munich Re auf Wachstum trimmen
Nach Einschätzung von Munich Re werden die Preise im Rückversicherungsgeschäft auch im kommenden Jahr nicht steigen. Mithilfe der Erstversicherungstochter Ergo und Geschäftsmöglichkeiten jenseits der Katastrophenrückversicherung will der neue Chef Joachim Wenning den Weltmarktführer dennoch wieder auf Wachstum trimmen. Bereits im kommenden Jahr soll sich das Ergebnis stabilisieren und danach wieder steigen. Im ersten Halbjahr 2017 ging der Gewinn um 8,6 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro zurück.
Berkshires Versicherungssparte im Minus
Berkshire Hathaway hat vor allem wegen eines Einbruchs im Ergebnis der Investmentsparte im ersten Halbjahr deutlich weniger verdient. Der Gewinn ging um 2,3 Mrd. Dollar zurück auf 8,3 Mrd. Dollar. Auch das Versicherungsgeschäft spielte eine negative Rolle. Nach einem Plus von 550 Mio. Dollar im vergangenen Jahr spielten Geico und Co in den ersten sechs Monaten 2017 ein Minus von 289 Mio. Dollar ein.
Axa Corporate Solutions: Thiel wird Head of Claims
Leute – Aktuelle Personalien Der Industrieversicherer Axa Corporate Solutions bekommt mit Katrin Thiel eine neue Verantwortliche für die Schadenregulierung. Außerdem: Der Rückversicherungsmakler Guy Carpenter will sein Profil im Asien-Pazifik-Raum stärken und ernennt Tony Gallagher zum Chef für die Region sowie Richard Jones zum Chairman.
Swiss Re glaubt an die Industrieversicherung
Der anhaltende Preisverfall und hohe Schäden durch den Wirbelsturm „Debbie“ haben dem Rückversicherer Swiss Re im ersten Halbjahr zugesetzt. Der Gewinn sank um 35 Prozent auf 1,2 Mrd. Dollar. Analysten hatten mehr erwartet und zeigten sich enttäuscht. Auch in der Industrieversicherung hat der Konzern zu kämpfen. Trotzdem hält er das Segment für zukunftsträchtig und will weiter wachsen. Optimistisch zeigte sich Chef Christian Mumenthaler auch für das Kerngeschäft Rückversicherung, er sieht erste Anzeichen für stabile Preise.










