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Mailo mit neuem Finanzchef

 Leute – Aktuelle Personalien  Der junge Gewerbeversicherer Mailo tauscht seinen Vorstand aus. Ab November 2020 steht Mailo-Gründer Matthias Uebing (im Bild links) zusammen mit dem neuen Finanzchef Michael Morgenstern an der Spitze des Kölner Unternehmens. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Armin Molla und Sten Nahrgang (mitte und rechts im Bild) treten zurück, bleiben aber in leitenden Positionen im Unternehmen. Morgenstern kommt von einem anderen Versicherer, der noch keinen neuen Finanzchef gefunden hat.

Tarifvertrag als Wachstumsmotor

CareFlex Chemie, die arbeitgeberfinanzierte private Pflegezusatzversicherung für alle Beschäftigten in der Chemieindustrie, stößt auch in anderen Branchen auf Interesse, berichtete Christian Jungvogel, Abteilungsleiter Tarifpolitik der Gewerkschaft IG BCE, bei einer digitalen Veranstaltung des Verbands der privaten Krankenversicherung (PKV). Rund eine halbe Million Beschäftigte erhalten über das Modell am 1. Juli 2021 eine private Pflegepolice – für die PKV ein lang ersehnter Wachstumsschub. Sie hofft auf Nachahmer.

96.000 Menschen im PKV-Notlagentarif

Die Zahl der privat Krankenversicherten im Notlagentarif ist leicht rückläufig. Ende Juni waren dort noch 96.000 Menschen nach 102.000 Personen 2018. Das zeigt die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage des Bundestagsabgeordneten Achim Kessler (Linke) zu dem Tarif für Privatversicherte mit Beitragsschulden. Berlin prüft nach eigenen Angaben, ob es gesetzlichen Handlungsbedarf in dem Bereich gibt. So können die Versicherer Rechnungen für medizinische Leistungen mit den Beitragsschulden verrechnen.

Lloyd’s will Versicherer zum Umdenken bewegen

John Neal, Chef des Londoner Versicherungsmarkt Lloyd’s hatte in den vergangenen Wochen gefordert, dass die Versicherer die Corona-Krise als Chance sehen sollten, sich auf die wahren Bedürfnisse ihrer Kunden zurückzubesinnen. Jetzt untermauert Lloyd’s diesen Standpunkt mit einem 30 Seiten starken Bericht. Er befasst sich mit der Frage, wie Versicherer mit einfacheren Policen einen besseren Schutz ihrer Kunden erreichen können. Kern des Dokuments sind drei wesentliche Empfehlungen.

So zahlt die HUK Beiträge zurück

Der Marktführer in der Kfz-Versicherung HUK-Coburg hat seinen Kunden versprochen, ihnen Teile der Versicherungsbeiträge für 2020 zurückzuerstatten. Da es in der Pandemie weniger Schäden gab als normalerweise, sank der Aufwand. Jetzt hat der Versicherer die Kunden informiert, wie er die Beitragsanteile erstatten will und nutzt die Aktion geschickt für die Kundenbindung.

Stuttgarter verkleinert Vorstand

 Leute – Aktuelle Personalien  Die Stuttgarter Versicherungsgruppe hat nur noch drei statt vier Vorstandsmitglieder. Martin Kübler (Bild) hat das Unternehmen verlassen, nachdem der Aufsichtsrat beschlossen hatte, den Vorstand zu verkleinern. Außerdem: AIG schafft zwei neue Positionen im Industrie- und Gewerbebereich in der DACH-Region, Wilhelm Schneemeier wird neuer Vorsitzender der Europäischen Aktuarvereinigung, Axa-Chef Thomas Buberl beendet seinen Vorsitz beim Pan European Insurance Forum, ein Nachfolger ist bereits gefunden, und die Investment-Tochter der Allianz hat einen neuen Nachhaltigkeits-Chef.

Zurich erhöht Zahlungsquote bei Thomas Cook

Über ein Jahr nach der Pleite von Thomas Cook lässt die angekündigte Neuregelung der Haftungsregeln zur Absicherung von Pauschalreisen für den Fall der Insolvenz des Anbieters weiter auf sich warten. Die ressortinternen Gespräche liefen weiter, heißt es beim Bundesjustizministerium. Die Regierung hatte im Sommer ein Eckpunktepapier für eine Neuregelung verabschiedet. Die Zurich hat unterdessen eine Erhöhung der Zahlungsquote an Thomas Cook-Geschädigte von 17,5 Prozent auf 26,38 Prozent angekündigt. Der Grund ist, dass weniger Schadenmeldungen eingegangen sind als gedacht und die Rückführungskosten geringer ausfallen.

Daimler und Swiss Re starten Mobilitätsplattform

Der Autobauer Daimler und der Rückversicherer Swiss Re gründen unter dem Namen Movinx einen gemeinsamen Vermittler für Auto- und Mobilitätsversicherungen. Das Unternehmen, an dem die Konzerne jeweils 50 Prozent halten, will Autoherstellern länderübergreifend eine einheitliche Technologieplattform anbieten, über die Erstversicherer ihre Policen verkaufen können. Daimler erhofft sich großen Einfluss auf Preise und Konditionen, denn Movinx wird als Managing General Agent auftreten. Für die Versicherer sind solche Entwicklungen besorgniserregend. Sie fungieren zunehmend nur noch als Zulieferer für die Risikoübernahme.

Ameisen, Blockchains und eine neue Versicherungsidee

Der bevorstehende Börsengang der chinesischen Ant Group, einer Ausgründung des Handelskonzerns Alibaba, dürfte alle Börsenrekorde brechen. Im Versicherungsgeschäft steht die Ant Group, eine Art Plattform für Finanzdienstleistungen unterschiedlicher Art, noch am Anfang. Sie bietet unter anderem Blockchain-Lösungen für Krankenversicherer an. Das Wachstumspotenzial gilt aber als groß, zumal das Unternehmen stark auf neue technische Lösungen setzt.

Grenzüberschreitender Protest

 Exklusiv  Versicherer in Deutschland und den Niederlanden vereinen ihre Kräfte, um Einfluss auf die laufende Überprüfung von Solvency II zu nehmen. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und der Verbond van Verzekeraars in Nederland wenden sich in einem gemeinsamen Brief an die Finanzministerien ihrer Länder, um vor einem der vorläufigen Vorschläge der europäischen Aufsicht Eiopa zu warnen: Die geplante Neuberechnung der risikofreien Zinskurve werde das Potenzial der Versicherer verringern, zum Umbau der Wirtschaft in Europa hin zu mehr Nachhaltigkeit beizutragen.

Herbert Fromme

Schweres Wetter in der Industrieversicherung

 Herbert Frommes Kolumne  Die Industrieversicherer sanieren beinhart. Dabei kommen sie immer mehr an die physischen Grenzen ihrer in den vergangenen Jahren zusammengesparten Belegschaften. Bei vielen Maklern ist es nicht viel besser. Deshalb ist die Stimmung gleichermaßen schlecht bei Kunden, Maklern und Versicherern, obwohl die Risikoträger doch eigentlich von der Marktverhärtung profitieren sollten. Wegen der Covid-Pandemie kann man sich seltener sehen als sonst und Missverständnisse aufklären. In dieser Lage ist Kompromissbereitschaft dringend angesagt.

Pflegezusatzpolicen bleiben sinnvoll

Die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (Bild) geplante Deckelung der Eigenanteile für die Pflege im Heim macht den Abschluss von privaten Pflegezusatzpolicen nicht überflüssig. Darin waren sich Constantin Papaspyratos vom Bund der Versicherten und Gerhard Reichl von Assekurata bei einer digitalen Veranstaltung des Verbands der privaten Krankenversicherung einig. Beide halten dabei Pflegetagegeldversicherungen für die bessere Option, auch wenn sie seit 2017 zum Teil heftige Prämienanpassungen verzeichnen. Für 2021 rechnet Reichl bei vielen Anbietern mit Erhöhungen im zweistelligen Prozentbereich.

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