Anfang vergangener Woche hatten mehrere Aktionäre Aviva-Chefin Amanda Blanc mit sexistischen Kommentaren angegangen. Der Vorfall hat große Resonanz gefunden. Britische Aktionärsvertreter fordern jetzt ein lebenslanges Hauptversammlungsverbot für Aktionäre, die sich auf solchen Veranstaltungen derart danebenbenehmen. Blanc selbst hält mehr Frauen in Führungspositionen für das geeignetere Mittel, um Frauenfeindlichkeit zu begegnen.
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Russland-Abschreibungen belasten Generali
Abschreibungen auf den russischen Versicherer Ingosstrakh und russische Wertpapiere haben bei der italienischen Versicherungsgruppe Generali im ersten Quartal für einen Gewinnrückgang gesorgt. Das Nettoergebnis schrumpfte um 9,3 Prozent. Analysten waren dennoch zufrieden mit dem Ergebnis. Unruhe droht weiterhin bei der Auseinandersetzung mit den Aktionärs-Rebellen. Trotz des Erfolgs für die bisherige Führung auf der Hauptversammlung geht der Konflikt weiter, wie ein Eklat im neugewählten Verwaltungsrat zeigte.
Wochenspot: Allianz-Skandal und Insurtechs
Wochenspot – der Podcast Einmal in der Woche gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe diskutieren Chefredakteurin Friederike Krieger und Herausgeber Herbert Fromme über den Structured Alpha-Skandal bei der Allianz und die neue Insurtech-Messe InsureNXT.
Heinz: „Da passiert nichts“
Exklusiv Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute vertritt die Interessen der Vermittler gegenüber anderen Verbänden und der Politik. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht Präsident Michael Heinz über Ausreißer bei den Vermittlerprovisionen, einen möglichen Provisionsdeckel und die Überschattung der Branchenthemen durch Pandemie und Ukraine.
Maschmeyer: Versicherer sollten sich zusammentun
In Deutschland und Europa tun sich Insurtechs oft schwerer bei den Finanzierungen als in den USA. Versicherer, die in die Start-ups investieren, sollten ihre Kräfte bündeln und gemeinsam investieren, um gute Ideen voranzubringen, findet Carsten Maschmeyer. „Wir müssen europäische Tech-Champions aufbauen“, sagte der ehemalige AWD-Chef und heutige Wagniskapitalgeber auf der neuen Insurtech-Messe InsureNXT in Köln. Deutsche Insurtechs könnten ihren amerikanischen Pendants durchaus das Wasser reichen – unterschätzten aber oft den Vertriebsaufwand.
Kessler geht in die Verlängerung
Für Denis Kessler ist doch noch nicht Schluss beim Rückversicherer Scor. Die Hauptversammlung hat die Altersgrenze für den Vorsitz des Verwaltungsrats am Mittwoch um zwei Jahre auf 72 erhöht. Damit darf Kessler noch zwei weitere Jahre im Amt bleiben. Bei der Versammlung in Paris wurde eine unveränderte Dividende für Scor beschlossen. Das Unternehmen stellte zudem neue Klimaschutz-Ziele vor.
Arag fordert Liberalisierung der Rechtsberatung
Der Düsseldorfer Arag-Konzern kritisiert, dass Deutschland als einziges Land in Europa am Anwaltsmonopol festhält. Käme es zu einer Liberalisierung, könnten auch Rechtsschutzversicherer außergerichtliche Rechtsberatung leisten. „Wir dürfen in allen Ländern Europas unsere Kunden beraten, in Deutschland geht das nur eingeschränkt“, sagte Vorstandssprecher Renko Dirksen bei der Vorstellung der Geschäftszahlen 2021. Mit den Entwicklungen im vergangenen Jahr zeigte sich die Arag-Führung zufrieden. Der Konzern konnte auf dem Heimatmarkt und auch international zulegen. Die Krankenversicherung wuchs besonders stark.
Allianz findet Käufer für US-Fondsgeschäft
Die Allianz wird das US-Fondsgeschäft der Tochter Allianz Global Investors (AGI) an Voya Financial abgeben und im Gegenzug einen Anteil von 24 Prozent an der Gesellschaft übernehmen. Damit folgt der Konzern einer Auflage der US-Behörden, die AGI wegen des Structured Alpha-Skandals für zehn Jahre das Fondsgeschäft in den USA verboten haben. Die Tochter Pimco und das Versicherungsgeschäft seien nicht betroffen, erklärte die Allianz. Der Konzern betont, dass außer drei Managern niemand im Konzern von dem Betrug gewusst habe.
DFV: Profitabilität wichtiger als Wachstum
Die Deutsche Familienversicherung (DFV) hat im ersten Quartal ihr Ziel erreicht, profitabel zu arbeiten. Unter dem Strich stand nach den ersten drei Monaten des Jahres ein Nachsteuergewinn von 1 Mio. Euro. Dafür hat der Versicherer vor allem an den Vertriebsausgaben geschraubt. Angesichts des Kriegs in der Ukraine und unklarer wirtschaftlicher Ausgaben hat Unternehmenschef Stefan Knoll die Prioritäten verschoben. Wichtiger als Wachstum um jeden Preis ist ihm nun die Profitabilität.
BMF: Mehr Spielraum für die BaFin
Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) lockert seinen Zugriff auf die BaFin. Künftig soll die Aufsichtsbehörde mehr Entscheidungen in Eigenregie fällen dürfen und weniger mit der Regierung abstimmen müssen. Die neuen Grundsätze stehen in Zusammenhang mit der Aufarbeitung des Wirecard-Skandals, bei dem die BaFin eine unrühmliche Rolle gespielt hat.
Neue Mobilität zwingt Kfz-Versicherer zum Handeln
Meinung am Mittwoch Die Mobilität ist an einem Wendepunkt. Viele Jahrzehnte lang nahmen mit dem Bevölkerungswachstum auch die gefahrenen Kilometer zu, mit steigendem Pro-Kopf-Einkommen der Fahrzeugbestand. Solche Automatismen gelten künftig nicht mehr. Der Kampf gegen den Klimawandel verändert gerade alle mobilitätsrelevanten Branchen – und damit auch den Versicherungsmarkt. Wie immer sind damit Herausforderungen, aber auch neue Chancen verbunden.
Munich Re entwickelt neuen KI-Prüfservice
Die Munich Re möchte ihre Rolle als Dienstleister für Industrieunternehmen stärken und sie bei der Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) unterstützen. In Kooperation mit Partnern hat der Rückversicherer einen speziellen Prüfservice entwickelt. Mit CertAI können Unternehmen, die KI in ihren Produkten und Produktionssystemen verwenden, prüfen, ob das System vertrauenswürdig ist und ein positives Ergebnis dann auch nach außen dokumentieren.
Wie Allianz-Manager bei Structured Alpha manipulierten
Das Management der Structured Alpha-Fonds, die von der Allianz in den USA verkauft wurden und zu einem Verlust von mehr als 5 Mrd. Dollar führten, hat mit allen Mitteln Anleger getäuscht. Davon geht die US-Wertpapieraufsicht SEC aus. In einem Risikobericht an Anleger haben die Manager demnach die möglichen Verluste bei einem Crash von 42,15 Prozent auf 4,15 Prozent reduziert – sie ließen einfach die 2 weg, schreibt die SEC. An einem Tag mit realen 18,26 Prozent Wertverlust im Crash Anfang 2020 veränderten sie den Wert in einer Mitteilung an Investoren einfach auf 9,26 Prozent.
Allianz plädiert auf schuldig
Die Allianz-Tochter Allianz Global Investors (AGI) wird sich in dem Verfahren des US-Justizministeriums gegen die Gruppe wegen des Structured Alpha-Skandals für schuldig erklären, teilte das Ministerium mit. Es wirft in seiner Rolle als oberste Anklagebehörde dem Konzern Betrug vor und hat eine Geldstrafe von 2,33 Mrd. Dollar verhängt. Ein Manager in den USA wird persönlich wegen Betrugs angeklagt, auch zwei weitere müssen sich vor Gericht verantworten. Die AGI darf zehn Jahre lang keine Fonds in den USA anbieten.
Begeisterung für Telematik-Tarife lässt nach
Der richtige Umgang mit Daten ist entscheidend dafür, ob Kfz-Versicherer auch in Zukunft profitabel wirtschaften oder wieder in die Verlustzone geraten. Darin waren sich Experten auf einer Kfz-Konferenz von Business Forum 21 in Köln einig. Allerdings gibt es noch viel Nachholbedarf. Die Fähigkeiten der Versicherer reichen längst nicht an die der Tech-Unternehmen heran. Telematik-Tarife wären ein ideales Übungsfeld – doch die Begeisterung der Versicherer für die Tarife scheint zu schwinden.














