Exklusiv Am Montag tagt der Aufsichtsrat der Provinzial Nordwest in Münster. Das Gremium muss über die künftige Führung der fusionierten Gesellschaft beschließen. Auf der Tagesordnung stehen erneut die Aufhebungs- und Freistellungsverträge für die Vorstände Frank Neuroth, Stefan Richter und Matthew Wilby, die ausscheiden. Neu kommen die drei Vorstände aus dem Rheinland: Patric Fedlmeier, Sabine Krummenerl und Guido Schaefers. Allerdings werden sie ihr Amt erst antreten, wenn die Fusion im Handelsregister eingetragen ist. Bis dahin gibt es eine Übergangslösung.
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Corona schlägt ins Kontor
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Prozess um Betriebschließungspolicen in Großbritannien, Halbjahresergebnisse von Generali und Swiss Re
Gossmann erhält Lizenz für Risikoträger auf Malta
Der Run-off-Spezialist Gossmann & Cie kann jetzt Risiken zeichnen. Die Behörden auf Malta haben dem Versicherer Gossmann & Cie Insurance PCC eine Lizenz dazu erteilt. Damit ist der Abwickler des ehemaligen Darag-Chefs Arndt Gossmann voll einsatzfähig. Sein Geschäftsmodell ist neu: Der Abwicklungsspezialist übernimmt keine geschlossenen Bestände, sondern ermöglicht Versicherern eine fortlaufende Übertragung von einzelnen, auslaufenden Policen. Der Zeitpunkt der Genehmigung ist günstig. Infolge der Corona-Krise rechnet Gossmann mit steigendem Interesse an seinem Angebot.
GDV: Weiler will weitermachen
Leute – Aktuelle Personalien Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) muss ein neues Präsidium wählen, das dann seinerseits einen Präsidenten wählt. Im Vorfeld gab es erhebliche Auseinandersetzungen. Klar ist jetzt: Zum ersten Mal in der Geschichte des Verbandes kommt es zu einer Kampfabstimmung um die Präsidiumssitze. Und zwei Frauen kandidieren, ein weiteres Novum. Schließlich: Präsident Wolfgang Weiler will wohl weitermachen. Dafür muss die Satzung erneut geändert werden. Nicht alle im Verband sind darüber glücklich.
Elon Musk und die Telematik
Herbert Frommes Kolumne Tesla-Gründer Elon Musk ist oft unterschätzt worden. Das hat seinen Konkurrenten geschadet und ihm eher genutzt. Die Versicherer müssen aufpassen, dass es ihnen nicht genauso ergeht. Denn Musk unternimmt einen neuen Anlauf in Richtung Versicherung und Telematik. Der Grund: die Daten. „Wir haben einen einzigartigen Vorsprung, wenn es um die Daten geht“, hieß es bei der Analysten-Telefonkonferenz am Mittwoch. Jeder Versicherer, der mit Telematik nichts anfangen kann, sollte aufmerken.
Clark beendet Kooperation mit Sparkasse Bremen
Noch eine Bank-Kooperation weniger für den Digitalmakler Clark. Das Insurtech und die Sparkasse Bremen gehen künftig getrennte Wege. Ein neuer Technologie-Anbieter für den zur Sparkasse gehörenden Versicherungsmakler S Mobile steht mit dem Maklerpool Jung, DMS & Cie. aber schon in den Startlöchern. Clark hatte in den vergangenen Jahren bereits die Direktbank ING Diba und die PSD-Bank Hannover als Kooperationspartner verloren. Die Trennung von der Sparkasse Bremen läutet einen Kurswechsel ein.
Das Büro ist out
Exklusiv Vor der Corona-Krise gab es große Zweifel am Homeoffice. Doch die Umstellung und die Arbeit von zu Hause haben bei den Versicherern bisher gut funktioniert, zeigt eine Studie der Versicherungsforen Leipzig. Deshalb ist das Büro jetzt out. Fast 90 Prozent der befragten Mitarbeiter wünschen sich, dass es auch nach der Pandemie flexible Arbeitsplätze und -zeiten gibt. Negative Auswirkungen hat die Krise vor allem auf das Neugeschäft in allen Sparten und langfristig auf die Kfz- sowie Lebensversicherung, glauben die Studienteilnehmer.
AGCS mit neuem Chef für Alternative Risk Transfer
Leute – Aktuelle Personalien Der Industrieversicherer AGCS hat Grant Maxwell zum neuen Global Head of Alternative Risk Transfer ernannt. Der Manager hatte den Geschäftsbereich bereits seit Februar interimsweise geleitet. Außerdem: Der Maklerpool Blau Direkt hat Denes Caro zum Head of Key Account Management befördert. Er soll die Zusammenarbeit mit großen Vertriebspartnern stärken. Der US-Versicherer Chubb hat unterdessen sein nordamerikanisches Unfall- und Gesundheitsgeschäft zusammengelegt.
Unwetter in Nordamerika werden für Versicherer teurer
Schwere Unwetter in Nordamerika werden für die Versicherer eine immer größere Belastung. Im ersten Halbjahr 2020 machten sie einen Großteil der versicherten Schäden durch Naturkatastrophen aus. Das geht aus einem Bericht des Rückversicherers Munich Re hervor. Gesamtwirtschaftlich betrachtet war der Zyklon „Amphan“ in Bangladesch und Indien das teuerste Ereignis. Nachdem die Gesamtschäden durch Naturkatastrophen zuletzt gesunken waren, scheinen sie in diesem Jahr wieder zu steigen. Der Rückversicherer befürchtet Großschäden durch eine heftige Hurrikan-Saison im Herbst.
Scor „absorbiert“ Corona-Schäden
Der französische Rückversicherer Scor hält trotz Corona-Krise an seinem Dreijahresplan – den er auch als „Quantensprung“ bezeichnet – fest. Im zweiten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen Verlust von 136 Mio. Euro. Die Corona-bedingten Schäden schätzt das Unternehmen auf 456 Mio. Euro. Der Rückversicherer sieht sich nicht nur mit Betriebsunterbrechungsschäden aus Westeuropa konfrontiert, sondern auch mit Schäden in den USA, die sich zu einem Corona-Hotspot entwickelt haben. Gemildert wird das Ausmaß der Schäden jedoch dadurch, dass die von der Gruppe rückversicherte Bevölkerung offenbar weiß und reich ist.
Eiopa: Corona gefährdet Rentabilität der Versicherer
Versicherer könnten noch zehn Jahre mit den Auswirkungen der aktuellen Corona-Pandemie zu kämpfen haben. Das glaubt die europäische Finanzaufsicht Eiopa. Hauptgrund für die düstere Prognose ist, dass die Krise die Wahrscheinlichkeit für ein sogenanntes „Low for Long“-Szenario erhöht. Darunter könnten nicht nur die Solvenzquoten leiden, sondern auch die Rentabilität einiger Anbieter, sagt die Behörde. In diesem Zusammenhang wiederholt die Aufsicht ihre Aufforderung, Dividendenzahlungen und Aktienrückkaufprogramme einzustellen.
Corona verhagelt Swiss Re-Gewinn
Die Corona-Krise hat den Rückversicherer Swiss Re im ersten Halbjahr rund 2,5 Mrd. Dollar gekostet. Wegen der Belastung rechnen die Schweizer mit einem Verlust nach US-GAAP von 1,1 Mrd. Dollar. Allerdings ist Finanzchef John Dacey optimistisch, dass mit den umfangreichen Rückstellungen, die der Konzern vorgenommen hat, ein Großteil der endgültigen Covid-19-Schäden abgedeckt ist. Die Kapitalausstattung der Swiss Re sei nach wie vor stark – auch dank des jetzt erfolgten Verkaufs der Tochter ReAssure.
Berlin gegen Wechselrecht bei Run-off
Exklusiv Die Grünen rechnen mit einer wachsenden Zahl von Bestandsverkäufen und warnen vor Folgen für Kunden. Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zeigt, dass Beschwerden von Betroffenen häufig sind. Andererseits rangieren die Run-off-Gesellschaften nach der Stornoquote nicht unter den Top Ten. Die Regierung hält eher wenig von einem außerordentlichen Wechsel- und Kündigungsrecht bei einer Bestandsübertragung.
Gruppensolvenz: 1 und 1 ist nicht 2
Wer die Solvenzquoten der Lebens-, Schaden- und Unfall- sowie der Krankenversicherungstöchter betrachtet, kann daraus nicht unbedingt auf die Quote der Gruppe schließen. Die liegt in der Regel unter den Werten der einzelnen Sparten, zeigt eine Analyse der Ratingagentur Assekurata. Auch zur internationalen Aufstellung der Versicherungskonzerne liefert die Analyse der Gruppenberichte interessante Erkenntnisse.
Worauf es bei künstlicher Intelligenz ankommt
Meinung am Mittwoch Nach der Digitalisierung kommt die künstliche Intelligenz (KI). Diese Technologie bietet einfach zu viel Potenzial für die Versicherungswirtschaft, als dass man sie als lästigen Hype abtun könnte. Falsch wäre es auch, aus frühen Misserfolgen des KI-Einsatzes den Schluss zu ziehen, dass die Technologie nichts taugt. Vielmehr müssen drei Erfolgsfaktoren bewusst gesteuert werden, um das Potenzial von KI-Projekten zu heben.














