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Umstrittenes Quotenvorrecht

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Entsteht ein versicherter Schaden, für den ein Dritter verantwortlich ist, entschädigt der Versicherer zunächst den Versicherungsnehmer. Mit der Auszahlung geht sein Ersatzanspruch gegen den Dritten auf den Versicherer über. Das Quotenvorrecht des Versicherungsnehmers besagt, dass er bei einem nicht vollständig gedeckten Versicherungsschaden den Ersatzanspruch gegen den Dritten so lange behält und vorrangig geltend machen kann, bis sein gesamter Schaden abgedeckt ist. Dieses Vorgehen ist nicht unumstritten.

MRH Trowe kauft erneut zu

 Exklusiv  Der Industrieversicherungsmakler MRH Trowe hat es wieder getan: Nachdem das Unternehmen im Mai 2019 die mehrheitlichen Anteile am Neusser Versicherungsmakler Nofri erworben hatte, hat es in diesem noch jungen Jahr gleich zwei Makler übernommen. Weitere könnten folgen, zwingend erforderlich seien sie aber nicht, erklären Ralph Rockel (Bild) und Michael Hirz, Vorstandsmitglieder bei MRH Trowe, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Sie sehen sich nicht als „M&A-Boutique“, sondern als Unterstützer der mittelgroßen Makler.

Globaler Kapitalstandard: Franzosen meutern

Gabriel Bernardino, Chef der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa, fordert international tägige Versicherungsgruppen nachdrücklich auf, an der fünfjährigen Testphase für den neuen globalen Kapitalstandard ICS teilzunehmen. Eine Reihe französischer Versicherer und Rückversicherer weigert sich. Sie fürchten Nachteile für europäische Versicherer, falls die internationalen Aufseher die selbst von Amerikanern entwickelte ICS-Alternative als gleichwertig betrachten sollten.

Von einer, die sich verkalkulierte

 Nachschlag – Der aktuelle Kommentar  Legosteine gehören in Deutschland zur Kindheit dazu. Aktuell halten die kleinen bunten Bausteine jedoch auch Einzug in die Erwachsenenwelt. Immer mehr Unternehmen nutzen sie, um die Kreativität ihrer Mitarbeiter anzuregen und den Arbeitsalltag aufzulockern. Auch die Swiss Life Deutschland ist diesem Trend verfallen und hat ihn noch auf die Spitze getrieben. Der Versicherer hat die Unternehmensstrategie aus Lego gebaut.

Herbert Fromme

Das alte, neue Lied

 Herbert Frommes Kolumne  Allianz-Konzernchef Oliver Bäte bemüht sich nach Kräften, den Versicherer gesellschaftspolitisch im Lager der „Guten“ zu verankern: umweltbewusst, sozial engagiert, eigentlich nur im Interesse der Kunden unterwegs (okay, auch der Aktionäre). Nachrichten über einen großflächigen Stellenabbau würden so gar nicht ins Konzept passen. Deshalb gibt Bäte die Parole aus: Wir müssen nur ordentlich wachsen, dann bleiben auch die Arbeitsplätze. Neu ist das nicht. Aber bei der Allianz klingt das etwas realistischer als bei anderen Versicherern.

Allianz steckt Industrie-Einschlag weg

Die Allianz konnte ihr Ergebnis 2019 trotz spürbarer Belastungen in der Industrieversicherung erneut steigern. Operativ verdiente sie 11,9 Mrd. Euro, das sind 3 Prozent mehr als im Vorjahr. Nach Steuern und Minderheitsanteilen waren es 7,9 Mrd. Euro, ein Plus von 6 Prozent. Für 2020 sagt Konzernchef Oliver Bäte erneut ein Gewinnwachstum voraus. Zu Bätes Agenda gehören auch die rasche Digitalisierung über global einheitliche Plattformen, die Umstellung der Kapitalanlagen auf nachhaltige Investitionen und die Reduzierung der Kostensätze.

Auftakt im Goldmünzen-Verfahren gegen Allianz

Das Landgericht Berlin verhandelt, in welcher Höhe die Allianz für den Diebstahl der 2017 aus dem Berliner Bode-Museum gestohlenen Goldmünze „Big Maple Leaf“ einstehen muss. Am Freitag war der Prozessauftakt. Die Täter waren durch ein ungesichertes Fenster ins Museum gelangt und hatten die mit 4,2 Mio. Euro versicherte Münze gestohlen. Die Allianz hat bisher lediglich 800.000 Euro bezahlt. Der Besitzer hat deshalb geklagt. Am Donnerstag waren die Täter zu Jugendstrafen verurteilt worden, sie sollen außerdem für den Goldwert der 100 Kilogramm schweren Münze aufkommen.

Allianz bereitet Konzernumbau vor

 Leute – Aktuelle Personalien  Klaus-Peter Röhler (Bild) wird Mitglied des Vorstands der Allianz SE, der Obergesellschaft des Konzerns. Dort ersetzt er Axel Theis, der mit 62 Jahren in den Ruhestand geht. Röhler bleibt gleichzeitig Chef der Allianz Deutschland – entgegen allen bisherigen Konzerngepflogenheiten, nach denen kein operativer Länderchef im höchsten Führungsgremium vertreten ist. Auf die Frage, ob dies der Beginn der Abschaffung der Allianz Deutschland ist, antwortete Konzernchef Oliver Bäte ausweichend. Er betonte aber, dass die Allianz schlanker werden und Ebenen herausnehmen wolle.

Riester-Dialog gestartet

Am Donnerstag beginnt der im Koalitionsvertrag angekündigte Dialogprozess zur Weiterentwicklung der Riesterrente. Das Bundesfinanzministerium hat den Versicherer-Verband GDV, den Verband öffentlicher Versicherer, Vertreter von Banken sowie Verbraucherschützer dazu eingeladen. Für die Versicherungswirtschaft ist das eine Chance, sie wird nicht müde, die staatlich geförderten Verträge gegen Kritiker zu verteidigen.

Swiss Re muss hohe Schäden verdauen

Der Rückversicherer Swiss Re hat im vergangenen Jahr deutlich mehr Gewinn erzielt als im Vorjahr, die Erwartungen von Analysten erfüllte das Unternehmen aber nicht. Eine schlechtere Entwicklung im Geschäft mit US-Haftpflichtrisiken machte eine Stärkung der Reserven nötig, dazu kamen hohe Lasten durch Naturkatastrophen und von Menschen verursachte Großschäden. Beim Umbau der Industrie-Tochter Corso sieht Unternehmenschef Christian Mumenthaler den Rückversicherer auf Kurs. Allerdings machen sich die Anstrengungen bislang nicht in den tiefroten Zahlen bemerkbar.

Axa senkt Prognose für Industrieversicherer

Die französische Axa will ihren Industrieversicherer XL besser vor kostspieligen Naturkatastrophenschäden schützen. Dazu hat der Konzern unter Führung von Thomas Buberl das Exposure in diesem Bereich runtergefahren und mehr Rückversicherungsschutz eingekauft. Damit geht aber auch eine Reduzierung der Gewinnprognose einher: Statt 1,4 Mrd. Euro traut Axa der Tochter in diesem Jahr nur noch ein bereinigtes Ergebnis von 1,2 Mrd. Euro zu. Ein neuer Chef für Axa XL soll die Tochter auf Profitabilität trimmen.

Axa Deutschland will digitale Ernte einbringen

Die Axa Deutschland will 2020 bei wichtigen digitalen Entwicklungen entscheidend vorankommen. So soll im April das Gemeinschaftsprojekt mit der Bank ING online gehen. Außerdem werde es „noch die eine oder andere Überraschung“ bei neuen Partnerschaften geben, sagte Deutschlandchef Alexander Vollert dem Versicherungsmonitor. Mit 2019 ist er sehr zufrieden – auch wenn die Axa schlechter wächst als der Markt. Denn dafür sorgt laut Vollert vor allem das Einmalgeschäft in der Lebensversicherung, das der Konzern kaum betreibt.

Provinzial-Betriebsräte streiten mit Eignern

Die Betriebsräte bei den Gesellschaften der Provinzial Nordwest wehren sich gegen einen Angriff der vier Eigner des Versicherers. In einem Brief hatten drei Sparkassenorganisationen und der kommunale Landschaftsverband Westfalen-Lippe Anfang der Woche dem Betriebsratsvorsitzenden Wilhelm Beckmann im Zusammenhang mit der geplanten Fusion der Provinzial-Gruppen in Münster und Düsseldorf Falschinformationen und Populismus vorgeworfen. Am Donnerstag haben die Betriebsräte betriebsintern geantwortet. Offenbar lägen bei den Eignern „die Nerven blank“, lange bekannte Forderungen würden plötzlich als Populismus gegeißelt.

Tausche Plastikflasche gegen Prämie

 Kommentar  Manchmal liegt das Gute doch in der Ferne. Soso Care ist ein wirklich innovatives Start-up aus dem Bereich Krankenversicherung, das auch Menschen ohne Geld Zugang zum Gesundheitssystem bietet und sich am globalen Kampf gegen den Müll beteiligt. Das verdient Beachtung, die bekommt es hierzulande aber vermutlich nicht, denn der Unternehmenssitz ist Nigeria. Immerhin haben die Vereinten Nationen das Konzept schon gewürdigt.

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