Meinung am Mittwoch In der Industrieversicherung fallen Schäden häufig erst lange nach dem Auslaufen der Police an. Die üblichen Haftpflichtversicherungen bieten dann trotzdem Deckung. Was mit diesen Verträgen nach einem EU-Austritt Großbritanniens ohne Einigung passiert, ist unklar. Eigentlich ist spätestens nach dem Ende der vom Bundestag beschlossenen Frist bis 2020 keine grenzüberschreitende Schadenregulierung für britische Versicherer mehr möglich. Am besten wäre es, das tatsächliche Ende des Übergangszeitraums in das Ermessen der BaFin zu stellen.
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Swiss Life erhöht Dividende
Der Schweizer Lebensversicherer Swiss Life hat im vergangenen Jahr gut verdient. Der Nettogewinn stieg um 7 Prozent auf rund 1,08 Mrd. Franken. Daran lässt die Gesellschaft ihre Aktionäre teilhaben: Die Dividende soll von 13,50 Franken auf 16,50 Franken pro Aktie steigen. Zum Gewinnplus trugen alle Ländergesellschaften bei – mit Ausnahme von Deutschland. Hierzulande schrumpfte der Gewinnbeitrag, weil der Konzern aufgrund der Änderung der Regeln zur Berechnung der Zinszusatzreserve auf die Realisierung von Bewertungsreserven verzichtete.
BaFin will Chief Digital Officer benennen
Die Finanzaufsicht BaFin skizziert in einem aktuellen Strategiepapier die Herausforderungen durch die Digitalisierung für die eigene Arbeit und gibt einen Ausblick auf künftige Schritte. Die Aufsicht will einen Chief Digital Officer benennen, der die Ausrichtung der BaFin auf die neuen Herausforderungen vorantreiben soll. Die neue Stelle wird unterhalb des Direktoriums angesiedelt sein, sagte ein Sprecher. Die BaFin denkt auch über den Einsatz von Big Data und künstlicher Intelligenz nach.
RZVK: FDP-Außenstände für Kürzung irrelevant
Die Pensionskasse RZVK hat auf Medienberichte reagiert, nach denen Außenstände der früheren FDP-Bundestagsfraktion in Höhe von 5,8 Mio. Euro mit einer Leistungskürzung bei 21.500 Verträgen um 25 Prozent zusammenhängen. Die beiden Vorgänge hätten nichts miteinander zu tun, betont die Kasse. Der Geschäftsführer der übergeordneten Rheinischen Versorgungskassen Miguel Freund sagte, tatsächlicher Grund für die Kürzung seien die Niedrigzinsen. Die „alte“ FDP-Fraktion erkennt die Forderung ohnehin nicht an. Die Kasse habe auf eine gerichtliche Klärung verzichtet, teilt der Abgeordnete Stefan Ruppert mit, der ehrenamtlich mit der Abwicklung der abgewählten Fraktion betraut ist.
Allianz legt Daimler-Deckung auf
Nachdem der digitale Versicherer Element vor Kurzem digitale Zusatzversicherungen für VW lanciert hat, kommt Daimler jetzt mit einem ähnlichen Angebot auf den Markt. Dahinter steht Allianz Partners, der Assistance-Anbieter des Münchener Versicherungsriesen. Es geht um Deckungen für Fahrer, die von der Hauptversicherung nicht erfasst werden und um eine Absicherung für Probefahrten. Gegenüber dem Endkunden taucht die Marke Allianz nicht unmittelbar auf, es geht um eine sogenannte White Label-Deckung. Die Autoversicherer fürchten im Zuge der Digitalisierung die Marginalisierung.
Sparkassenversicherung trotzt Unwetterschäden
Die Stuttgarter SV Sparkassenversicherung hat im vergangenen Jahr deutlich mehr für Unwetterschäden zahlen müssen als 2017. Trotzdem erzielte der Versicherer in der Schaden- und Unfallversicherung ein Rekordergebnis. Dazu trug vor allem die Gewerbeversicherung bei, teilte die Gesellschaft mit. Gewinnzahlen für den Konzern veröffentlichte die SV noch nicht. Die Prämieneinnahmen sanken insgesamt leicht. Das ging vor allem auf das Konto des Einmalgeschäfts in der Lebensversicherung, das deutlich schrumpfte.
Hiscox verdreifacht Gewinn
Der britische Versicherer Hiscox kann einen kräftigen Gewinnsprung vermelden. Der Gewinn vor Steuern hat sich 2018 gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht, auf umgerechnet 120,9 Mio. Euro. Hauptgrund dafür ist der Aufschwung am Londoner Markt, der laut Hiscox nach einer dreijährigen Durststrecke wieder in Richtung Wachstum und Gewinn gedreht hat. Hohe Naturkatastrophenschäden konnte der Versicherer über starkes Privat- und Gewerbekundengeschäft abfedern. Für den EU-Ausstieg Großbritanniens sieht sich Hiscox gut aufgestellt. Die Brexit-Vorbereitungen schlugen mit Einmalkosten in Höhe von 15 Mio. Dollar zu Buche.
Spieleabend mit der Baloise
Nachschlag – Der aktuelle Kommentar „Simply safe“ heißt ein Strategieprogramm der Baloise, das seit 2016 läuft, aber wohl noch nicht überall angekommen ist. Denn jetzt sollen die Mitarbeiter es noch einmal richtig verinnerlichen, und zwar mithilfe des Brettspiels „Sarah’s Vision“. Das scheint aber weder einfach noch sicher zu sein, sondern ziemlich kompliziert und furchteinflößend.
Informationspflichten auf dem Prüfstand
Legal Eye – Die Rechtskolumne Wer Daten von natürlichen Personen verarbeitet, muss Transparenz über die Verarbeitung gewähren. Egal ob Unternehmen, Verein oder Arztpraxis – Informationen über die Verwendung von personenbezogenen Daten sind ein Muss. Es ist wichtig, vollständig und verständlich zu informieren – das gilt auch für die nötigen Einwilligungserklärungen des Kunden. Sonst drohen hohe Bußgelder. So hat die französische Datenschutzbehörde CNIL kürzlich gegen Google eine Strafe in Höhe von 50 Mio. Euro verhängt. Begründung: Die Informationen waren nicht leicht zugänglich.
Finanzvertriebe legen Zahlen vor
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Geschäftszahlen von Swiss Life und MLP.
Sham wagt sich auf schwieriges Terrain
Mit der Kombination von Haftpflichtdeckung, Beratung und Risikomanagement will der französische Spezialversicherer Sham in der deutschen Krankenhaus-Haftpflichtversicherung Fuß fassen. Das Unternehmen sieht gutes Potenzial im hiesigen Markt, sagt der Hauptbevollmächtigte der Dortmunder Niederlassung Peter Jeurissen. Anders als die meisten Anbieter setzt Sham auf das Claims-Made-Prinzip. Das Unternehmen will mit Maklern zusammenarbeiten, sieht sich aber auch in der Lage, das Geschäft direkt abzuwickeln. In einem nächsten Schritt soll der ambulante Bereich folgen.
Die Leiden der Industrieversicherer
Herbert Frommes Kolumne Am Mittwoch hat sich auch Swiss Re-Chef Christian Mumenthaler geoutet: Er findet die Zahlen seines Industrieversicherers „sehr enttäuschend“. Zuvor war Allianz-Chef Oliver Bäte die Allianz Global Corporate & Specialty öffentlich rüde angegangen. Einige Marktteilnehmer ziehen sich ganz zurück, zum Beispiel die spanische Mapfre. Der HDI kündigt – nicht zum ersten Mal – eine Sanierung des Feuergeschäfts an. Ergos Versuch, einen eigenen Industrieversicherer zu bauen, scheitert. Was ist los in der Industrieversicherung?
Verti muss um seinen Namen bangen
Das Landgericht Köln hat in einem Namensstreit gegen den Direktversicherer Verti entschieden. Der Makler Verticus Finanzmanagement, der zur Hanse Merkur-Gruppe gehört, sieht seine Markenrechte durch Verti bedroht und hatte daher Klage eingereicht. Ob der Versicherer in Berufung gehen wird, ist noch nicht entschieden, teilt Verti mit. Möglicherweise droht der Mapfre-Tochter, die bis 2017 Direct Line hieß, eine erneute Namensänderung.
Heil trommelt für bAV
Arbeitsminister Hubertus Heil hat bei einem Treffen am Mittwoch an Gewerkschaften und Arbeitgeber appelliert, das von seiner Vorgängerin Andrea Nahles auf den Weg gebrachte Sozialpartnermodell in der betrieblichen Altersversorgung (bAV) aufzugreifen. Die Teilnehmer seien sich einig gewesen, dass das neue Modell kostengünstige Betriebsrenten bei hoher Sicherheit ermögliche, teilte das Ministerium mit. Heil will in seinem Haus außerdem ein Forum für den Austausch über Erfahrungen und die Klärung von Fragen zur sogenannten Nahles-Rente schaffen.
Getsafe holt Ex-MLP-Vorstand Suleiman
Leute – Aktuelle Personalien Die Versicherungsplattform Getsafe hat Muhyddin Suleiman zum Chief Sales Officer ernannt. Er führt das Unternehmen zusammen mit den beiden weiteren Geschäftsführern Marius Blaesing und Christian Wiens, den beiden Gründern von Getsafe. Suleiman verfügt über viel Erfahrung im Vertrieb, er war von 2007 bis 2014 Vertriebsvorstand beim Wieslocher Finanzvertrieb MLP. Getsafe war ursprünglich als Onlinemakler gestartet, entwickelt und vertreibt inzwischen aber eigene Policen mit der Munich Re als Risikoträger.














