Meinung am Mittwoch In der Kfz-Versicherung reden alle gern über Telematik und autonomes Fahren. Bis sich daraus Auswirkungen auf die Schäden ergeben, wird es aber noch lange dauern. Das viel wichtigere Thema sind die stetig steigenden Preise für Ersatzteile, in denen immer mehr Elektronik verbaut ist. Das führt zu höheren Durchschnittsschäden, ohne dass die Schadenhäufigkeit nennenswert zurückgehen würde. An höheren Preisen in der Kfz-Versicherung führt deshalb kein Weg vorbei.
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Oscar jetzt knapp vier Milliarden wert
Der US-Krankenversicherer Oscar expandiert kräftig und wird von Investoren – zuletzt von der Google-Mutter Alphabet – jetzt mit 3,75 Mrd. Dollar (3,3 Mrd. Euro) bewertet. Das Unternehmen will in weitere Bundesstaaten vordringen und künftig auch im staatlich unterstützten Medicare-Segment tätig werden. Das sagte Gründer Mario Schlosser im Interview mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor. Die politische Debatte um die Zukunft der Krankenversicherung beruhige sich, sagte Schlosser. Man könne die Uhr nicht zurückdrehen.
El Niño sorgt für höhere Sturmschäden
Rekordschäden wie im Jahr 2017 haben die Stürme in diesem Jahr zwar nicht verursacht, trotzdem ist 2018 laut Munich Re ein außergewöhnliches Jahr. Durch ein besonderes Wetterphänomen gab es in diesem Herbst nicht nur besonders viele Stürme, sondern gerade in Japan trafen auch mehr Taifune auf Land. Deshalb lagen die Gesamtschäden mit 51 Mrd. Dollar (45 Mrd. Euro) deutlich über dem Langzeitdurchschnitt, schreibt Munich Re. Versicherer müssen rund 25 Mrd. Dollar der Schäden tragen.
Auto 1 will bei Telematik kooperieren
Die Berliner Gebrauchtwagen-Plattform Auto 1 zählt zu den am höchsten bewerteten deutschen Start-ups. Das Unternehmen kauft in 30 Ländern Autos auf und verkauft sie an kooperierende Autohändler weiter. Mitgründer und Co-Chef Hakan Koc kann sich jetzt die Zusammenarbeit mit Versicherern bei Telematik-Lösungen vorstellen. Bislang sei vor allem der Einbau von Telematikboxen zu teuer. Da Auto 1 aber zu Analysezwecken ohnehin in jedem Auto Dongles verwendet, könnte es hier einen Ansatz für Kooperationen geben.
Swiss Life Deutschland setzt sich höhere Ziele
Swiss Life setzt sich höhere Ziele im Deutschlandgeschäft. Bis 2021 soll die Zahl der Finanzberater von 3.538 auf 4.250 ansteigen, die Einnahmen aus Gebühren und Provisionen will der Anbieter deutlich steigern. Im Versicherungsgeschäft mit Vorsorge- und Biometrieprodukten soll das Neugeschäft von 38 Mio. Euro auf 55 Mio. Euro zulegen. Der Beitrag des Deutschlandgeschäfts für den Gesamtgewinn der Schweizer 2018 wird wegen der Änderung der Zinszusatzreserve geringer ausfallen als im Vorjahr.
Neugeschäftsverbot für die Pensionskasse der Caritas
Die Finanzaufsicht BaFin hat der Pensionskasse der Caritas das Neugeschäft untersagt. Der Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit, der sich an Mitarbeiter von Kirche und Caritas sowie deren Angehörige richtet, verfügt nicht über ausreichend Solvenzkapital, der Sanierungsplan des Unternehmens konnte die BaFin nicht überzeugen. Die Pensionskasse hatte bereits Leistungskürzungen für ihre Mitglieder angekündigt.
Zeitgewinn durch intelligentes Schadenmanagement
Digitale Trends 2019 Die Regulierung eines Sachschadens dauert durchschnittlich 30 Tage. Das führt nicht nur bei Kunden zu viel Frust, sondern auch zu hohen Kosten beim Versicherer. Der Dienstleister Eucon will diesen Prozess verkürzen. Mit einer großen Datenbasis und künstlicher Intelligenz werden unstrittige Schäden, die Versicherer bedenkenlos zahlen können, herausgefiltert und automatisch reguliert. Das soll den Schadenregulierungsprozess auf Stunden bis wenige Tage verkürzen.
Allianz gewinnt ADAC ein Jahr früher
Die Allianz kommt als Partner des ADAC bei der ADAC Autoversicherung früher zum Zug als geplant. Das Unternehmen hat sich mit dem größten deutschen Automobilclub und dem bisherigen Versicherungspartner Zurich Deutschland darauf geeinigt, dass dieser seinen 51 Prozent-Anteil bereits zum 1. Januar 2019 und nicht erst zum Jahresbeginn 2020 an die Münchener abgibt. Über die finanziellen Konditionen des Deals wurde Stillschweigen vereinbart. Die Allianz will ihren Abstand zum deutschen Marktführer in der Kfz-Versicherung HUK-Coburg verkleinern und hat in der Kfz-Sparte große Pläne. Der frühere Einstieg in die profitable ADAC Autoversicherung dürfte für die Münchener nicht billig gewesen sein.
Bundestag verabschiedet EbAV II-Gesetz
Der Bundestag hat das Gesetz zur Umsetzung der europäischen Richtlinie EbAV II für Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung mit den Stimmen der Regierungsparteien sowie der Grünen beschlossen. Änderungen gab es keine. Kritik kam vor allem von der FDP. Der Abgeordnete Frank Schäffler warnte vor Mehrkosten für Pensionskassen und Pensionsfonds durch zusätzliche Bürokratie. Dadurch drohten sinkende Leistungen für Betriebssparer. Der GDV begrüßt das Gesetz, hält den Zeitplan aber für zu ehrgeizig.
Risiken bei autonom fahrenden Schiffen
Legal Eye – Die Rechtskolumne Die technischen Entwicklungen in der maritimen Industrie, insbesondere im Hinblick auf unbemannte und autonome Schiffe, schreiten mit Riesenschritten voran. Neue Technologien bedeuten neue Chancen, aber auch neue Risiken. Dies wiederum macht die Anpassung von Regelwerken oder ihre Neuausarbeitung nötig, auch neue Haftungsregime werden erforderlich. Reeder und ihre Versicherer werden vor neue Herausforderungen gestellt. Einige Ängste bezüglich der neuen Technologie werden sich bewahrheiten, andererseits fallen aber auch Risiken weg.
Allianz Leben mit stabiler Überschussbeteiligung
Der Marktführer Allianz hält die Überschussbeteiligung für 2019 stabil. Kunden mit einer neuen Garantiepolice des Typs „Perspektive“ erhalten eine laufende Verzinsung von 2,9 Prozent und eine Gesamtverzinsung von 3,7 Prozent. Versicherte mit klassischen Policen erhalten mit 2,8 Prozent beziehungsweise 3,4 Prozent etwas weniger. Damit fügt sich die Allianz in den bisherigen Trend bei den Überschussdeklarationen für 2019 ein. Nur die Ergo hat bisher eine Absenkung der Verzinsung bei ihrem Direktversicherer angekündigt. Der kleine Berliner Versicherer Ideal will dagegen die Überschussbeteiligung erhöhen.
Versicherer ziehen sich aus Kohle zurück
Versicherer in Europa sind führend beim Rückzug aus dem Versicherungsgeschäft mit Kohle. Das zeigt ein aktueller Bericht von Umweltschützern. Demnach haben sich inzwischen sieben Versicherer und Rückversicherer Beschränkungen auferlegt, alle kommen aus Europa. Im Vorjahr waren es erst drei Gesellschaften gewesen. Für den Bericht haben Aktivisten von der Kampagne „Unfriend Coal“ untersucht, wie sich 24 Versicherer weltweit in Bezug auf Kohle verhalten. Neben der Übernahme von Risiken interessierten sich die Umweltschützer auch für die Kapitalanlage.
Ideal Leben hebt Überschussbeteiligung an
Kunden, die eine Kapitallebensversicherung beim Berliner Versicherer Ideal abgeschlossen haben, erhalten für 2019 eine laufende Verzinsung von 3,3 Prozent, nach 3,0 Prozent. Die Ideal Leben ist damit nach eigenen Angaben der erste Anbieter, der seit Ausbruch der Finanzkrise vor rund zehn Jahren die Überschussbeteiligung erhöht. Die Versicherer hatten die laufende Verzinsung in den vergangen zehn Jahren regelmäßig gesenkt oder im besten Fall konstant gehalten. Für das kommende Jahr geht der Trend in Richtung stabile Überschussbeteiligung.
Oqio: Rundumblick auf den Schadenprozess
[versicherungsmonitoranalyse color=“white“ bg=“FireBrick“ content=“Digitale Trends 2019″]Die Wohngebäudeversicherung ist seit Jahren defizitär. Ein Grund dafür ist, dass Versicherer für Frequenzschäden oft zu viel zahlen, weil die Abrechnungen nicht genau genug kontrolliert werden. Das Unternehmen Oqio verspricht, mit seiner Plattform mehr Transparenz in die Schadenabwicklung zu bringen und so die Kosten bei Frequenzschäden um bis zu 40 Prozent zu senken. Der Name des Unternehmens ist angelehnt an das lateinische Wort für Auge „Oculus“, die Eule im Logo repräsentiert den Rundumblick.
Digitalisierung im Fokus
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Digitalisierungskonferenz der SZ, Investorentag von Zurich und Pressegespräch der Kreditversicherer














