Versicherungsexperten weltweit fürchten kein anderes Risiko so sehr wie Betriebsunterbrechungen. Das zeigt eine aktuelle Befragung des Industrieversicherers AGCS. Auf Platz zwei und drei folgen Marktentwicklungen und Cyberrisiken. Feuer, Explosionen und Naturkatastrophen spielen im Vergleich zum Vorjahr eine geringere Rolle.
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Industrieversicherer bleiben unter Druck
Die Industrieversicherer müssen auch 2016 mit niedrigen Preisen kämpfen. Die Kapazität ist weiterhin hoch, damit bleibt der Druck auf die Prämien erhalten, sagte Reiner Siebert, Vorstand der Lufthansa-Versicherungstochter Delvag, auf dem Neujahrsempfang von Mapfre Global Risks. Auch in der Luftfahrt- und Transportversicherung bleiben die Preise trotz hoher Schäden niedrig, sagte Siebert.
Axa nimmt sich die Rentenphase vor
Klassische Lebensversicherungen mit Garantiezins werden für Anbieter und Kunden immer unattraktiver. In den vergangenen Jahren haben viele Gesellschaften daher neuartige Policen auf den Markt gebracht. Sie konzentrierten sich dabei vor allem auf Innovationen in der Ansparphase. Der Versicherer Axa bezieht jetzt die Rentenphase ein: Auch hier sollen Kunden künftig durch eine Indexbeteiligung noch am Kapitalmarkt partizipieren können, zudem sind Entnahmen, Zuzahlungen und eine Variation der Rentenhöhe möglich.
Stockhorst wird neuer Chef bei Ergo Direkt
Leute – Aktuelle Personalien Die berufliche Auszeit von Peter Stockhorst währte nur kurz. Der Manager, der Ende des vergangenen Jahres den Chefsessel bei Cosmos Direkt verlassen hat, wird am 15. Januar Vorstandsvorsitzender der Ergo Direkt Versicherungen. Dort folgt er auf Ergo-Vorstand Daniel von Borries, der sich künftig wieder auf das Kapitalanlagen-Management der Gruppe konzentrieren wird.
Ergo Leben-Vorstand: Einer geht, zwei kommen
Leute – Aktuelle Personalien Johannes Lörper, Vorstand der Ergo Lebensversicherung, hat angekündigt, Ende 2016 in den Ruhestand zugehen. Seine Aufgaben werden ab Mai 2016 Michael Fauser, zurzeit Continentale, und Max Happacher, noch Allianz, übernehmen. Außerdem: Axa beruft Laurence Boone zur Chefökonomin und Head of Research bei Axa Investment Managers. Bei der Dual Austria wurde Hannes Puchner zum Geschäftsführer ernannt, Ablavi Schmidt-Zango, Michael Moersch und Olaf Jonda steigen zu Prokuristen auf.
Analysten zur GDV-Statistik: Fortschritt mit Defiziten
Die Ratingagentur Franke und Bornberg begrüßt die erstmalige Veröffentlichung von Branchenstatistiken zur Regulierungspraxis in der Berufsunfähigkeitsversicherung. Gleichzeitig kritisiert das Unternehmen, dass die Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft vage und unvollständig seien und von Außenstehenden nicht nachvollzogen werden könnten. Dies wäre aber notwendig, um öffentlicher Kritik sachlich zu begegnen, argumentieren die Experten.
GDV kritisiert Kapitalanlage-Regelung
Die Versicherer suchen angesichts der Niedrigzinsen händeringend nach alternativen Anlagen. In diesem Zusammenhang haben sie immer wieder Interesse an Infrastrukturprojekten signalisiert. Davon will die Regierung profitieren und nimmt ein aktuelles Umsetzungsgesetz zum Anlass, um Regeln für Investitionen in Kreditfonds aufzustellen. Über sie sollen Gelder in Infrastrukturprojekte fließen. Der Versichererverband GDV fordert allerdings Nachbesserungen, weil bei offenen Fonds keine nachträglichen Änderungen der Darlehensvereinbarungen erlaubt sein sollen.
Keine Entlastung durch Mitverschuldenseinwand
Legal Eye – Die Rechtskolumne Stiftungsorgane haften gegenüber der Stiftung gesamtschuldnerisch. Dies bedeutet aber – entgegen einer noch immer weit verbreiteten Vermutung – nicht, dass einzelne Organe sich zum Teil über den Einwand eines Mitverschuldens anderer Organe entlasten können. Gehaftet wird allein und in vollem Umfang. Das hat der Bundesgerichtshof in einem Urteil klargestellt. Den zuerst in Anspruch genommenen Organen bleibt nur, im Nachhinein eine Erstattung von den Mithaftenden zu verlangen.
Munich Re: Deutschland ist ein ganz besonderer Markt
Heike Trilovszky ist seit Anfang 2015 als Geschäftsbereichsleiterin Deutschland für das einheimische Geschäft des weltgrößten Rückversicherers Munich Re verantwortlich. Davor war sie neun Jahre lang zuständig für die globalen Underwriting-Standards des Konzerns. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung und dem Versicherungsmonitor erläutert die 53-jährige Mathematikerin, wie sich der deutsche Markt von anderen globalen Rückversicherungsmärkten unterscheidet, welche Preistrends sie sieht, warum Munich Re auch mit Google im Versicherungsmarkt Geschäfte machen würde – und warum sie nicht mehr so strikt gegen die Frauenquote ist, wie sie es einst war.
Terminreicher Jahresstart
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Neue Rentenpolice von Axa, Neujahrsempfänge von Mapfre und BaFin, Digital-Studie der Gothaer und Unfallmeldedienst des GDV.
GDV: Wunschliste zur bAV
Der GDV hat eine nachweihnachtliche Wunschliste für eine Reform der betrieblichen Altersversorgung vorgelegt. Geringverdiener sollen von Zuschüssen profitieren, Arbeitnehmer von der Doppelbelastung bei der Verbeitragung der Renten zu Kranken- und Pflegeversicherung befreit werden. Um die Komplexität für Arbeitgeber zu verringern, fordert der GDV eine Anhebung des Förderrahmens auf zehn Prozent der Beitragsbemessungsgrenze. Der sogenannten Nahles-Rente erteilt der Verband erneut eine Absage.
Munteres 2016
Herbert Frommes Kolumne Die aktuellen Turbulenzen an den globalen Finanzmärkten wirken sich negativ auf die Versicherer aus. Sie verschärfen die Megatrends weiter, mit denen die Branche ohnehin fertig werden muss. Das sind vor allem die Niedrigzinsen, die hohen Kosten und Solvency II. 2016 wird auf jeden Fall nicht langweiliger als 2015 für die Branche und für die Berichterstatter. Wichtige Fragen an das neue Jahr.
Signal Iduna: Hohe Kosten, späte Reformen
Der Health Check Die Signal Iduna gehört zu den mittelgroßen Versicherungsvereinen, die mit Recht auf ihre Leistungen stolz sein konnten. Aus vielen Fusionen und Übernahmen wurde eine veritable Gruppe, nach Prämien die Nummer elf der deutschen Assekuranz. Mit guten Geschäftsmodellen für das Handwerk und den öffentlichen Dienst hat sie lange Erfolg gehabt – vielleicht etwas zu lange. Denn inzwischen zeigt sich, dass der Konzern viel zu hohe Kosten hat und in der Digitalisierung hinterher hinkt. Das aktuelle Management hat den Kurs „weiter so“ aufgegeben – die Frage ist, ob die Reformen rechtzeitig kommen und radikal genug sind.
AIG investiert in Arbeitssicherheits-Start-up
In den USA hält die Digitalisierung auch bei Anbietern von Arbeiterunfallversicherungen vermehrt Einzug. AIG hat sich jetzt an dem New Yorker Start-up Human Condition Safety beteiligt, das mithilfe von Wearables Arbeitsunfälle in Unternehmen vermeiden will. Die Geräte schlagen Alarm, wenn ein Arbeiter zum Beispiel zu viel Gewicht hebt oder gefährlichen Maschinen zu nahe kommt. AIG will das System in seine Arbeiterunfallversicherungsprogramme einbinden.
Allianz digitalisiert Gewerbeversicherung in Italien
Die Allianz hat in Italien eine neue digital konfigurierbare Gewerbeversicherung für Firmen mit bis zu fünf Betriebsangehörigen auf den Markt gebracht. Das System liefert bei Angabe von nur drei Details – Aktivität, Mitarbeiterzahl und Postleitzahl – ein Angebot. Gleichzeitig können Kunden selbst die Einzelheiten der Deckung online bestimmen. Unter anderem bietet der Konzern Schutz gegen die Folgen des Ausfalls eines Partners. Mit dem neuen Angebot will die Allianz Italien mit Sitz in Mailand den Marktanteil entscheidend ausbauen, erläutert Italien-Chef Klaus-Peter Röhler. Das Land hat für die gesamte Allianz wichtige Vorbildfunktionen, eine Übertragung auf den deutschen Markt ist deshalb nur eine […]














