Gothaer und Barmenia zurren Fusions-Fahrplan fest

Gothaer und Barmenia erwarten, dass ihre geplante Fusion im dritten Quartal 2024 vollzogen wird. Das sagte Gothaer-Konzernchef Oliver Schoeller dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Die beiden Versicherer müssen das Wertverhältnis ihrer beiden Gruppen bestimmen lassen und brauchen die Zustimmung von Bundeskartellamt und BaFin. Beide Seiten werden den Zusammenschluss kaum stoppen, aber eine solche Prüfung kostet Zeit.

Die riskante, aber nötige Fusion

 Herbert Frommes Kolumne  Das Zusammengehen von Gothaer und Barmenia macht sehr viel Sinn. Angesichts der Herausforderungen durch Kunden, Markt und Aufsicht sind größere Einheiten dringend nötig, denn die kleinen und mittelgroßen Versicherer stehen nicht mehr unter Naturschutz. Auf den ersten Blick wirkt das Konzept von Barmenia und Gothaer etwas naiv-gutmenschenhaft, vor allem das Festhalten an der „Augenhöhe“ um jeden Preis. Die Chefs Andreas Eurich und Oliver Schoeller können es möglicherweise leben. Was fehlt, ist eine überzeugende Idee, was denn die Kunden davon haben.

Schoeller und Eurich: „Es geht nicht um Kostensenkung“

 Exklusiv  Die Fusion zwischen Gothaer und Barmenia soll anders ablaufen als viele andere Zusammenschlüsse: Vollständig auf Augenhöhe, bis hin zu dem Plan, mit zwei CEOs zu arbeiten. Kann das funktionieren? Und welche Motive haben die beiden Versicherer? Der Versicherungsmonitor hat nachgefragt. Hier das ausführliche Interview mit dem Gothaer-Chef Oliver Schoeller und dem Barmenia-Vorstandsvorsitzenden Andreas Eurich.

Gothaer und Barmenia fusionieren

 Exklusiv  Die mittelgroßen Versicherer Gothaer und Barmenia fusionieren. Dabei arbeiten sie künftig mit einer gemeinsamen Finanzholding, die alle operativen Gesellschaften kontrolliert und den drei Versicherungsvereinen gehört. Die Chefs Andreas Eurich und Oliver Schoeller wollen als Co-CEOs das Unternehmen gemeinsam führen. Arbeitsplätze sollen nicht abgebaut werden, auch an den beiden Standorten wollen die beiden festhalten.

Barmenia mischt aktiv im Pflegemarkt mit

 Exklusiv  Die Barmenia Krankenversicherung verstärkt ihr Engagement im Pflegebereich. Der Versicherer ist mehrheitlich an einer Vermittlungsplattform für ausländische 24-Stunden-Betreuungskräfte für pflegebedürftige Menschen beteiligt. Sie sieht sich als Alternative zu den professionellen Vermittlungsagenturen in Deutschland und dem Ausland. Das digitale Angebot steht allen Nutzern offen, bei ihren eigenen Kunden will es die Barmenia gezielt vermarkten.

Barmenia übernimmt Mehrheit an Prisma Life

 Exklusiv  Schon lange war der Schritt geplant, jetzt ist es offiziell: Die Barmenia Versicherung erhöht ihren Anteil an dem Liechtensteiner Lebensversicherer Prisma Life auf 75 Prozent. Bisher hatte der Versicherer 25,1 Prozent an dem Unternehmen. Der Deal ist wegen der brisanten Historie von Prisma Life besonders interessant. Noch vor einigen Jahren stand der Lebensversicherer kurz vor dem Aus.

GDV demonstriert Einigkeit bei Wahl Rollingers

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat einen neuen Präsidenten. Das Präsidium des Verbandes wählte einstimmig Norbert Rollinger (Bild), im Hauptberuf Chef der R+V-Gruppe. Er folgt auf Wolfgang Weiler, den früheren HUK-Chef, der im Ruhestand ist. Für GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen ändert sich einiges. Weiler hatte keine Hausmacht mehr und war zuletzt an der GDV-Arbeit mäßig interessiert. Rollinger hat viel vor und die Unterstützung der machtvollen genossenschaftlichen Finanzgruppe. Er dürfte für Asmussen ein deutlich unbequemerer Präsident werden.

Zurich ernennt neuen Strategiechef

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Versicherer Zurich ernennt mit Paolo Mantero (Bild) einen neuen Group Chief Strategy Officer, Giovanni Giuliani wird der neue CEO von Zurich Italien. Außerdem: Bei der Gothaer-Tochter Janitos zieht sich Dieter Klose mit 65 Jahren aus dem Vorstand zurück, und der australische Versicherer QBE stockt sein Team in Deutschland auf. Der Maklerdienstleister BCA ernennt Gerrit Böhm zum neuen Vorsitzenden des Aufsichtsrats und Holger Kreuzkamp zum stellvertretenden Vorsitzenden. Bei Willis Towers Watson gibt es einen neuen Finanzchef, und der Berater Deloitte rüstet mit einem neuen Partner in der Strategieberatung auf.

Barmenia legt im Corona-Jahr zu

Die Barmenia-Gruppe ist im vergangenen Jahr trotz der Pandemie stärker gewachsen als die Branche insgesamt. Vor allem in der wichtigsten Sparte Krankenversicherung konnten die Wuppertaler zulegen und sogar den Bestand an Vollversicherten leicht ausbauen. Während auch der Schaden- und Unfallversicherer die Beitragseinnahmen steigerte, gab es in der Lebensversicherung einen Rückgang, vor allem im Geschäft gegen Einmalbeitrag. Für 2021 rechnet Vorstandschef Andreas Eurich mit einer weiteren Verbesserung der Marktposition der Gruppe.

Barmenia übernimmt Prisma Life

 Exklusiv  Der Wuppertaler Versicherer Barmenia will die Mehrheit an der Liechtensteiner Lebensgesellschaft Prisma Life übernehmen. Sie stand noch vor vier Jahren kurz vor dem Aus, hat sich seither aber erholt. Entsprechende Informationen des Versicherungsmonitors bestätigte die Gesellschaft. Mit der Übernahme sichert Barmenia-Chef Andreas Eurich auch die Kooperation mit dem vor allem in Ostdeutschland aktiven Vertrieb Afa ab. Schon 2019 gab es eine finanzielle Verbindung zwischen Barmenia und Prisma Life.

GDV: Achtungserfolg für Bläsing

 Leute – Aktuelle Personalien  Dietmar Bläsing, Chef des Volkswohlbundes in Dortmund und Kandidat für das Präsidium des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), wurde nicht in das Gremium gewählt. Für die 13 Wahlpositionen gab es 14 Kandidaten. Aber für Bläsing war die Kandidatur keine Katastrophe, er erzielte einen Achtungserfolg. Die meisten Stimmen konnte der alte und neue Präsident Wolfgang Weiler auf sich vereinen. Zum ersten Mal sind mit Claudia Andersch und Monika Köstlin zwei Frauen im Präsidium.

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