Kunden profitieren von weichem Cybermarkt

Industrieunternehmen, die unzufrieden mit ihren aktuellen Cyberdeckungen sind, haben derzeit gute Chancen, mit ihrem Anbieter bessere Bedingungen zu verhandeln. Der Markt ist so kundenfreundlich wie lange nicht, höhere Kapazitäten sind möglich für Firmen mit gutem Risikomanagement. Darüber waren sich Fachleute auf dem Symposium des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft in München einig. Der Jenaer Konzern Jenoptik hat von der Lage profitiert – trotz eines kürzlich aufgetretenen Cyberangriffs, berichtete Versicherungschef Andreas Wiederhold (im Foto rechts).

Globale Furcht vor dem Klimawandel steigt

Der Klimawandel scheint Unternehmen weltweit zunehmend Sorgen zu bereiten. Das geht aus dem diesjährigen Risikobarometer des Industrieversicherers Allianz Commercial hervor. In diesem Jahr rangiert das Klimarisiko zum ersten Mal unter den fünf größten Risiken für Unternehmen weltweit. Weniger überraschend sind die ersten beiden Plätze, die seit vier Jahren in Folge von Cyberrisiken und der Angst vor Betriebsunterbrechungen belegt werden.

Druck auf die Fragebögen

Auf dem deutschen Cyberversicherungsmarkt gibt es immer mehr neue Anbieter. Sie bringen auch andere Methoden zur Risikoerfassung mit. Die neuen Marktteilnehmer arbeiten nicht nur mit Fragebögen, sondern nutzen vermehrt auch technische Hilfsmittel wie Oberflächenscans, um Schwachstellen in der IT-Sicherheit ihrer Kunden zu finden. Dadurch können sie die Zahl ihrer Fragen stark reduzieren. Der Trend setzt auch etablierte Anbieter unter Druck.

Die Crux mit dem Lösegeld

Bei Ransomware-Attacken verlangen Cyberkriminelle oft Lösegeld von Unternehmen für die Entschlüsselung der Firmen-Daten und drohen, die Informationen bei Nicht-Zahlung auch noch im Darknet zu veröffentlichen. Wenn die Existenz des Unternehmens auf dem Spiel steht, führt manchmal kein Weg daran vorbei, den Forderungen nachzukommen. Ob Versicherer diese Lösegelder erstatten sollten oder es sogar müssen, ist ein heiß diskutiertes Thema, wie bei einer Cyber-Tagung in Köln deutlich wurde.

Cyber bleibt wichtigste Bedrohung für Unternehmen

Cybervorfälle und Betriebsunterbrechungen sind für Unternehmen weltweit – und in Deutschland – laut dem aktuellen Allianz Risk Barometer die beiden wichtigsten Risiken. Für die Versicherer bleibt Cyber weiterhin schwieriges Terrain. Die Allianz hat im vergangenen Jahr das erste Mal einen echten Kumul-Schaden erlebt, berichtete Allianz Commercial-Cyber-Experte Jens Krickhahn. Die Umfrage zeigt auch, dass Unternehmen in Deutschland die Energiesicherheit und die Entwicklungen bei Inflation und Zinsen mit weniger Sorge sehen als 2023.

Allianz: Ransomware-Attacken treiben Cyberschäden

Die Allianz registriert einen Anstieg der Cyberschäden bei Industriekunden weltweit, für 2023 rechnet Allianz Commercial mit einem Plus von rund 25 Prozent. Treiber sind Ransomware-Attacken, bei denen sich Kriminelle Zugriff auf die Systeme ihrer Opfer verschaffen und verschlüsseln. Dabei setzen immer mehr Täter zusätzlich auf die Extraktion von Daten. Die Allianz wirbt für mehr Anstrengungen bei Früherkennung und Reaktionsfähigkeiten, Prävention allein reiche nicht aus.

Cyber: Anspannung oder Entspannung?

 Exklusiv  Durchaus verschiedene Ansichten gibt es unter Maklern über den aktuellen Zustand des Cybermarktes. Sandra Dammalacks von der Ecclesia-Tochter Deas sieht eine weiter hohe Anspannung im Markt und findet es zunehmend schwer, Deckungen über 20 Mio. Euro zusammenzustellen. Thomas Pache von Aon sieht eher eine leichte Entspannung. Grund sei die fallende Schadenlast und die bessere Vorbereitung der Industrie.

AGCS will in Cyber nur Vorzeige-Kunden

Angesichts stark zunehmender Schadenfälle in der Cyberversicherung und noch stärker steigender Schadensummen stellt die AGCS inzwischen enorme Anforderungen an Kunden und solche, die es werden wollen. „Unternehmen, die unsere zwölf Kernkriterien im Underwriting nicht erfüllen, versichern wir nicht“, betonte AGCS-Experte Jens Krickhahn auf einer Fachveranstaltung. Die Sparte steckt in der Krise: Das Prämienvolumen stagniert auf niedrigem Niveau, die Schaden- und Kostenquote der Branche ist tiefrot. Kommt es im großen Stil zu Schäden durch die sogenannte hybride Kriegsführung, wird der harte Markt noch härter, glaubt er.

Firmen fürchten Cyber und Betriebsunterbrechung

Cybergefahren sind in diesem Jahr die größte Sorge für Unternehmen weltweit, noch vor Geschäfts- und Lieferkettenunterbrechungen, Naturkatastrophen, dem Klimawandel oder der Pandemie. Zu diesem Ergebnis kommt der Industrieversicherer AGCS in der neuesten Auflage der Umfrage „Allianz Risk Barometer“. Auf die steigende Nachfrage der Unternehmen nach Cyberdeckungen reagiert AGCS derzeit allerdings nur verhalten – und lehnt viele Risiken ab.

Cyber: AGCS dreht an der Preisschraube

Während der Corona-Pandemie haben Ransomware-Angriffe auf Firmen in Zahl und Schwere deutlich zugenommen. Das zeigt der aktuelle Cyber-Report des Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS). Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr mehr als 1.000 Schadenfälle in der Cyberversicherung registriert. Die schwersten Schäden richteten Angriffe mit Erpressungssoftware an. Die Allianz-Tochter hat die Entwicklung zum Anlass genommen, um Preise und Kapazitäten anzupassen. „Wir stehen genauso im Feuer wie alle anderen Versicherungsgesellschaften“, sagte der AGCS-Manager Jens Krickhahn.

Schadenträchtige Finanzdienstleister

Finanzdienstleister sehen sich einer Vielzahl von Risiken ausgesetzt, allen voran Cybergefahren. Sie sind laut einer Analyse des Industrieversicherers AGCS die Hauptursache für Schäden im Geschäft mit der Absicherung von Banken, Vermögensverwaltern und anderen Finanzdienstleistern. Aber auch Compliance-Verstöße sind ein Schadentreiber in den Financial Lines-Sparten. Zudem könnten Covid-19-Schäden an Dynamik gewinnen. AGCS hält das Geschäft mit Finanzdienstleistern dennoch für attraktiv.

AGCS: Covid dominiert Geschäftsrisiken

Betriebsunterbrechungen sind das meistgefürchtete Risiko für Unternehmen weltweit. Das ist das Ergebnis des aktuellen Risikobarometers des Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS). Dahinter folgen das in der Vergangenheit vernachlässigte Pandemierisiko auf Platz zwei und Cybervorfälle auf der dritten Position. Damit drückt die Corona-Krise der neuesten Ausgabe der alljährlichen Befragung ihren Stempel auf. Bei AGCS selbst hat sie einen Schaden von rund 500 Mio. Euro in der Veranstaltungsversicherung verursacht.

AGCS: Interne Fehler führen zu Cyberschäden

 Exklusiv  In den vergangenen Jahren ist die Zahl der gemeldeten Cyberschäden rasant nach oben geschnellt. Betriebsunterbrechungen infolge von Cybervorfällen machen den größten Anteil der Cyberschäden aus. Die Ursache für den Betriebsstillstand findet sich in den meisten Fällen im Unternehmen selbst. Das zeigt eine Studie des Allianz-Industrieversicherers Allianz Global Corporate & Specialty. „Die klare Mehrzahl der Betriebsunterbrechungsfälle gehen auf menschliches Versagen zurück“, sagte Catharina Richter, globale Leiterin des Allianz Cyber Kompetenzzentrums, dem Versicherungsmonitor. Diese Schwachstelle ließe sich jedoch mit einfachen Mitteln beseitigen.

Cyber: Wie gefährlich ist Homeoffice wirklich?

 Exklusiv  Im Zuge der Corona-Krise sind viele Unternehmen ins Homeoffice umgezogen – eine Umstellung, die Gefahren birgt. Die Nutzung von privaten Geräten oder unsicheren Zugängen kann schnell zur Einfallstür für Hacker werden. Doch gab es in den vergangenen Monaten wirklich mehr Cyberangriffe im Zusammenhang mit der Corona-bedingten Homeoffice-Umstellung? Der Versicherungsmonitor hat bei sechs Anbietern von Cyberpolicen nachgefragt, darunter Allianz Global Corporate & Specialty, Hiscox und HDI Global. Nicht in allen Punkten waren sich die Befragten einig.

Cyber wird größtes Unternehmensrisiko

Cybervorfälle haben Betriebsunterbrechungen als wichtigstes Risiko für Unternehmen weltweit abgelöst. Das hat die Studie „Allianz Risk Barometer 2020“ des Allianz-Industrieversicherer AGCS ergeben. Auch die Furcht vor Feuer und Explosionen, dem Fachkräftemangel oder Naturkatastrophen wiegt weltweit nicht so schwer wie die Sorge um Cyberkriminalität, IT-Ausfälle und Datenschutzverletzungen. Bei den Unternehmen in Deutschland sieht die Lage allerdings etwas anders aus.

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