Insurtechs: Der Traum ist vorbei

Die Zahl der Neugründungen von Versicherungs-Start-ups im deutschsprachigen Raum ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen, zeigt eine Analyse des New Players Network (NPN), hinter dem die Versicherungsforen Leipzig stehen. Im laufenden Jahr gab es nur eine Neugründung. Die Autoren des Berichts haben jedoch noch Hoffnung für etablierte Insurtechs. Sie können sich in Zukunft als strategische Partner für den kulturellen Wandel in der Versicherungsbranche einsetzen.

Wefox bekommt neuen Finanzchef

 Leute – Aktuelle Personalien  Dieter Bartl (Bild) wird neuer Finanzchef von Wefox. Er übernimmt die Position zum 1. Oktober und löst Alexander Bayliss ab, der das Insurtech verlässt. Bartl soll die neue Strategie des einstigen Stars unter den Versicherungs-Start-ups vorantreiben. Und: Der Industrieversicherer der Talanx HDI Global hat Todd Spight zum Chief Information Officer der US-Einheit HGIC ernannt. 

Gras drüber gewachsen

Was wirklich wichtig ist

Klatsch, Tratsch und die wirklich wichtigen Informationen über Unternehmen und Manager – das gibt es am Kaffeeautomaten, auf dem Flur und hier. Heute: Der ehemalige Wefox-Manager Alexander Huber arbeitet inzwischen bei einem Händler von medizinischem Cannabis. Das sei allerdings nicht der auf den ersten Blick erwartete harte Bruch mit der Versicherungsbranche gewesen, meint er. Einen Unterschied aber gebe es: Im Geschäft mit Cannabis stehe die Blütezeit noch bevor.

Wefox bekommt erneut frisches Geld

Mit einer Finanzspritze von 151 Mio. Euro will sich das angeschlagene Insurtech Wefox neu aufstellen. Das Unternehmen will sich künftig mit Dienstleistungen als Managing General Agent und im Versicherungsvertrieb positionieren. Wefox ist zurzeit in Österreich, den Niederlanden und der Schweiz aktiv und optimistisch, im laufenden Jahr wieder profitabel zu werden. Wefox-Chef Joachim Müller zieht auch in den Verwaltungsrat ein.

Achim Bosch wird Chef der Deutschen Rück

 Leute – Aktuelle Personalien  Bei der Deutschen Rück tritt Achim Bosch (Bild) sein neues Amt als Vorstandsvorsitzender an. Der Aufsichtsrat hatte ihn im Winter zum Nachfolger von Frank Schaar gewählt, der in den Ruhestand geht. Der Vorstand des Rückversicherers verkleinert sich damit. Bei der Südvers-Tochter Service und Management gibt es unterdessen einen weiteren Geschäftsführer. Personelle Neuigkeiten gibt es außerdem von der HUK-Coburg, Pangaea Life, Wefox, Vema und Howden.

Wefox verkauft Italien-Geschäft

Das in Schwierigkeiten geratene Insurtech Wefox hat seine italienischen Geschäftseinheiten Wefox MAG S.r.l. und Wefox Services Italy S.r.l. an die Private-Equity-Gesellschaft J.C. Flowers & Co. verkauft. Von dem Schritt erhofft sich die Gruppe „finanzielle Flexibilität“, wie es in einer Mitteilung heißt. Mit dem Verkauf sei die Restrukturierung der Gruppe unter der Verantwortung von CEO Joachim Müller abgeschlossen.

Tamara Pagel wird Dialog-Chefin

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Vorstand der Generali-Tochter Dialog wird jünger und weiblicher: Tamara Pagel (Bild), 40, wird neue Vorstandsvorsitzende, Tanya Waeber, 42, neue Chief Insurance Officer P&C der Dialog Versicherung AG. Im Zuge eines umfangreichen Führungsumbaus bei dem Maklerversicherer wird zudem Daniel Spooren neuer Finanzchef. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei der Bank Santander, beim Technologieunternehmen Hypoport und bei Allianz Commercial. Außerdem ist Bernd Zens bei der DEVK in den Ruhestand gegangen.

Wefox-Gründer Julian Teicke ist zurück

 Leute – Aktuelle Personalien  Der Gründer und ehemalige Chef des kriselnden Insurtechs Wefox, Julian Teicke (Bild), meldet sich zurück. Er ist jetzt Executive Chairman des Berliner Firmeninkubators The Delta, den er 2015 mitgegründet hatte. Außerdem: Michael Reinelt hat seinen neuen Posten als Head of Broking der Generali Deutschland und Vertriebsvorstand der Generali-Tochter Dialog angetreten. Personelle Neuigkeiten gibt es auch beim Assekuradeur Konzept & Marketing, bei der Verisk-Tochter Krug, beim Versicherer AIG, bei Chubb, beim Lloyd’s-Versicherer MS Amlin sowie beim polnischen Versicherer PZU. 

Der Rückblick auf 2024 Teil 2: Wefox-Niedergang, Überschwemmungen, BaFin-Schelte

Überschwemmungen in Spanien, Nahost-Krieg, die Wiederwahl von US-Präsident Donald Trump, eine schwächelnde Wirtschaft und der Bruch der Ampel-Koalition: Im Jahr 2024 ist einiges passiert – auch in der Versicherungswirtschaft. Von Mai bis August steigt die Unzufriedenheit der Investoren mit den Insurtech Wefox, Bayern und Baden-Württemberg haben mit schweren Überschwemmungen zu kämpfen und Versicherungsaufseherin Julia Wiens liest der Branche die Leviten. Hier der zweite Teil unseres dreiteiligen Jahresrückblicks.

Wefox bekommt frisches Geld

Das in Schieflage geratene Insurtech Wefox erhält frisches Geld, um auch ohne weitere Verkäufe bis 2026 zu überleben. Einem Bericht des Manager Magazins zufolge hat der neue Wefox-Chef Joachim Müller Alt-Investoren dazu gebracht, noch einmal höhere Summen nachzuschießen. Für Geldgeber, die dabei nicht mitmachen, hat das allerdings erhebliche Konsequenzen. Wefox wird aktuell nur noch mit einem Bruchteil seines Firmenwerts aus 2022 bewertet.

Was läuft schief bei den deutschen Insurtechs?

 Digitaler Dienstag  Das Jahr 2024 geht so langsam zu Ende und es war kein gutes für die ambitionierten deutschen Insurtechs, die sich vorgenommen hatten, die Versicherungswirtschaft so richtig aufzumischen. Während sich international zahlreiche Insurtechs herausbilden, die nach Erfolgen in ihren Heimatmärkten auch nach Deutschland streben, ist manches heimische Start-up in diesem Jahr in große Schwierigkeiten geraten. Stichwort: Wefox und Cogitanda. Was läuft also schief bei den deutschen Jungunternehmen?

Wefox verkauft Risikoträger in Liechtenstein

Nachdem das angeschlagene Insurtech Wefox im Sommer bereits aus dem Deutschlandgeschäft ausgestiegen war, trennt es sich jetzt von seinem Versicherer in Liechtenstein. Eine Gruppe von Schweizer Unternehmen unter Führung des Schweizer Pensionskassen-Dienstleisters Berag übernimmt die Wefox Insurance. Sie soll sich fortan auf Krankentagegeldversicherungen für Unternehmenskunden konzentrieren.

Wefox gibt Deutschland auf

Das Vertriebsunternehmen Wefox zieht sich aus dem deutschen Markt zurück. Das beschloss die Hauptversammlung am Freitag. Künftig wird Wefox nur noch in wenigen Märkten arbeiten. Im Top-Management gibt es Veränderungen. Allerdings: CEO Mark Hartigan wird „bis mindestens Ende des Jahres“ bleiben. Hier unser Bericht einschließlich einer ausführlichen Zeitreise durch die Wefox-Geschichte.

Wefox soll CEO Hartigan entmachtet haben

Der Verwaltungsrat der Makler- und Vertriebsgruppe Wefox soll den CEO Mark Hartigan entmachtet haben. Auch die Verkaufspläne an den britischen Makler Ardonagh seien abgelehnt worden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Damit hätte der Investor Mubadala Investment eine herbe Schlappe erlitten. Außerdem soll der Verwaltungsrat Pläne für eine neue Finanzierungsrunde gebilligt haben. Das könnte dem Unternehmen, das in einer schweren Krise steckt, eine Atempause verschaffen.

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