Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: die BaFin-Pressekonferenz zum Thema „Risiken im Fokus 2024“, Global Executive Dialogue Economic and Insurance Outlook von Swiss Re und Jahresmedienkonferenz des Branchenverbands GDV
Vielen Dank, Mark Branson!
Meinung am Mittwoch BaFin-Präsident Mark Branson hat von einer „Sackgasse“ gesprochen, in die uns die regulatorischen Vorgaben im Bereich ESG manövriert haben. Dafür gebührt ihm Dank und Anerkennung. Insbesondere die zunehmenden Berichtspflichten durch die Taxonomieverordnung erfordern einen großen Aufwand, den man an anderer Stelle sinnvoller einsetzen könnte, um damit wirklich etwas zu bewirken.
Grund kritisiert Solvenzquoten von Run-off-Anbietern
Bei seiner letzten BaFin-Konferenz nahm Versicherungsaufseher Frank Grund kein Blatt vor den Mund. Er monierte „erstaunlich kreative Ansätze bei der Berechnung der Solvenzquoten“ bei einigen Versicherern – und nannte externe Run-off-Anbieter als Beispiel. „Mit ihnen kamen hierzulande Usancen auf, die wir so nicht kannten“, sagte er bei der Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht in Bonn. Es gibt aber noch andere Themen, die ihn umtreiben, wie Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Nachhaltigkeit.
BaFin will IT-Sünder nennen
Die Finanzaufsicht BaFin will in den nächsten Tagen den ersten Versicherer nennen, der sich wegen schwerwiegender Mängel in der IT auf Kapitalzuschläge einstellen muss. Das kündigte Versicherungsaufseher Frank Grund bei der Jahrespressekonferenz der Behörde an. Ob es sich dabei um die Allianz handelt, wollte er nicht bestätigen. Grund begrüßte, dass die EU-Kommission vorerst von einem Provisionsverbot absehen will, bekräftigte aber das Vorhaben der BaFin, gegen Provisionsexzesse vorzugehen.
Hufeld jetzt in der Immobilienbranche aktiv
Leute – Aktuelle Personalien Der ehemalige BaFin-Chef Felix Hufeld (Bild) wurde in den Aufsichtsrat der Deutschen Invest Immobilien bestellt. Er wird dem Spezialisten für Wohnimmobilieninvestments beratend zur Seite stehen. Außerdem: Jean-Pierre Clamadieu verlässt den Axa-Verwaltungsrat, der Versicherer QBE Europe befördert zwei Mitarbeiter, der Spezialversicherer Optio bekommt einen neuen CEO und der US-Versicherer Chubb gründet eine neue Einheit mit einem 5-köpfigen Führungsteam.
BaFin sorgt sich um Cyberrisiken
Die Finanzaufsicht BaFin hat in diesem Jahr vor allem Gefahren für Banken im Blick. Versicherer kommen in den „Risiken im Fokus 2023“ der Behörde nur am Rande vor. BaFin-Chef Mark Branson hält die Gesellschaften allerdings für verwundbarer als Kreditinstitute was Cyberangriffe angeht, sagte er beim Neujahrsempfang der Aufsichtsbehörde. Und auch wenn es das Thema nicht unter die Top-6-Risiken geschafft hat, treiben hohe Kosten bei Lebensversicherungen die Behörde nach wie vor um.
BaFin: Mehr Nachhaltigkeit durch Transparenz
Für die deutsche Finanzaufsicht geht es bei dem Thema Sustainable Finance vor allem um die Schaffung von Transparenz bei Finanzanlagen. Nur so könnten Anlegerinnen und Anleger zu eigenverantwortlichen Investitionsentscheidungen befähigt und Greenwashing verhindert werden, sagte der Chef der deutschen Finanzaufsicht BaFin Mark Branson auf einer Konferenz der Behörde in Berlin. Er warnte vor einer Vermischung wissenschaftlicher und politischer Aspekte. Florian Toncar vom Bundesfinanzministerium sagte, dass Unternehmen bei den Berichtspflichten nicht überfordert werden dürfen.
Berechtigte Nachfragen bei der Allianz
Kommentar Die BaFin hat der Allianz wegen des Structured Alpha-Skandals ein Schreiben mit Forderungen geschickt. Die Aufseher verlangen von dem Konzern Verbesserungen bei den internen Kontrollen und eine klarere Regelung von Verantwortlichkeiten. Dieser Schritt ist vollkommen richtig, vor allem, wenn die Finanzaufsicht nach dem Wirecard-Skandal ihrem Versprechen, mehr Biss zu zeigen, Taten folgen lassen will.
BaFin interveniert bei Allianz
Der Structured Alpha-Skandal holt die Allianz nun auch in Deutschland ein. Die Finanzaufsicht BaFin hat dem Versicherer ein Schreiben zugestellt. Darin fordert die BaFin den Konzern auf, seine internen Kontrollmechanismen zu verstärken und die Verantwortlichkeiten besser zu regeln. Weder BaFin noch Allianz wollen sich dazu äußern, doch Branchenkreise bestätigen entsprechende Medienberichte.
DEVK-Vorstand stellt sich neu auf
Leute – Aktuelle Personalien Der DEVK-Vorstand Rüdiger Burg geht nach 48-jähriger Tätigkeit für den Kölner Versicherer Ende Mai in den Ruhestand. Sein Weggang bringt mehrere Veränderungen auf Vorstandsebene mit sich. Außerdem: Auf der Suche nach einer neuen Kommunikationschefin bedient sich die Finanzaufsicht BaFin beim HDI Deutschland. Der Kfz-Schadenmanager Innovation Group vergrößert sein Führungsteam, und der Vermögensverwalter Aviva Investors wirbt einen Nachhaltigkeitsexperten von Blackrock ab.
BMF: Mehr Spielraum für die BaFin
Das Bundesministerium der Finanzen (BMF) lockert seinen Zugriff auf die BaFin. Künftig soll die Aufsichtsbehörde mehr Entscheidungen in Eigenregie fällen dürfen und weniger mit der Regierung abstimmen müssen. Die neuen Grundsätze stehen in Zusammenhang mit der Aufarbeitung des Wirecard-Skandals, bei dem die BaFin eine unrühmliche Rolle gespielt hat.
BaFin will Provisionsrichtwert
Die Finanzaufsicht BaFin drängt weiter auf eine Obergrenze für Provisionen in der Lebensversicherung. Nachdem sie kürzlich eine Untersuchung vorgelegt hatte, die etlichen Fondspolicen ein schlechtes Preis-Leistungsverhältnis attestiert hatte, will sie jetzt einen Provisionsrichtwert entwickeln. Die Behörde plane dazu eine aufsichtliche Stellungnahme im zweiten Halbjahr 2022, sagte Versicherungsaufseher Frank Grund bei der Jahrespressekonferenz der BaFin. Bei der Zahl der Pensionskassen unter intensivierter Aufsicht gab es indes eine Überraschung.
Lohrmanns Verunsicherung: Raus aus dem LV-Club
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Die BaFin nimmt sich Problem-Unternehmen an.













