Vermittler: Einnahmen und Durchschnittsalter steigen

Die meisten Versicherungsvermittlerinnen und -vermittler in Deutschland können sich über höhere Einnahmen freuen. Das ist eines der Ergebnisse einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) als Basis für die im August erscheinende BVK-Strukturanalyse. Sie zeigt, dass der Altersdurchschnitt im Vermittlersegment steigt. Der Anteil der unter 35-Jährigen liegt bei nur 6,6 Prozent.

Warum Strukturvertriebe keine Zukunft haben

 Herbert Frommes Kolumne  Auf den ersten Blick haben die Strukturvertriebe vom Schlage DVAG und Co. gewonnen. Die EU führt kein europaweites Provisionsverbot ein, in Deutschland gibt es weiterhin nicht einmal eine Obergrenze. Die Milliardeneinnahmen aus der Vermittlung von Altersvorsorgeprodukten, bezahlt von den Kunden, fließen weiter. Aber in Wirklichkeit haben die Strukturvertriebe keine Zukunft. Das hat vor allem zwei Gründe: die wachsende Bedeutung der Compliance für Versicherer, und die Tatsache, dass diese Vertriebsform schlicht zu teuer ist. Der Kampf gegen jede Form der Provisionsbegrenzung ist wohl ihre letzte Schlacht.

EU stellt Kleinanlegerstrategie vor

Die EU hat die heiß diskutierte Kleinanlegerstrategie vorgelegt. Wie erwartet kommen strengere Regeln auf Vermittler zu. Sie werden nach Einführung auf Umsetzung durch die Mitgliedsstaaten überprüft. Ein generelles Provisionsverbot gibt es, wie die Branche vermutet hatte, erst einmal nicht. Lediglich Geschäft ohne Beratungsleistung fällt unter ein solches Verbot. Die EU setzt außerdem auf Transparenz, Verbraucherbildung und stärkere Kontrolle.

BVK sieht kein Provisionsverbot für Makler

Die Vermittlerverbände Votum und AfW haben mit ihren Warnungen, dass sich im Entwurf zur EU-Kleinanlegerstrategie ein Provisionsverbot für Makler bei der Vermittlung von Lebensversicherungen verbirgt, für viel Aufregung gesorgt. Der Vermittlerverband BVK sieht das anders – und warnt vor Schnellschüssen und „Panikmache“. Mit der „unabhängigen Beratung“, die im Entwurf thematisiert wird, könnten auch Honorar- und Versicherungsberater gemeint sein, gibt BVK-Geschäftsführerin Anja Kahlscheuer zu bedenken. Der BVK will das Gespräch mit der EU-Kommission suchen, um die Angelegenheit zu klären.

Sorge um Provisionsverbot für Makler

Die EU-Kommission will vorerst kein Provisionsverbot einführen, hat sich jedoch mit der Ankündigung, das Thema nach drei Jahren wieder zu prüfen, eine Hintertür offengelassen. Die Vermittlerverbände AfW und Votum haben in dem Entwurf der EU für die Kleinanlegerstrategie jetzt einen weiteren Aspekt gefunden, der Teile der Vermittlerschaft in Aufruhr versetzen dürfte: Die EU will demnach ein faktisches Provisionsverbot für unabhängige Vermittler von Lebensversicherungsverträgen. Das sind hierzulande vor allem Versicherungsmakler. Die LBBW sieht für die Versicherer keine Schwierigkeiten durch ein mögliches Provisionsverbot.

EU verabschiedet sich von Provisionsverbot

EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness macht eine Kehrtwende. Die Kommission strebe vorerst kein komplettes Verbot von Provisionen für Finanzprodukte mehr an, sagte sie in einer Rede bei einer Veranstaltung des Think Tanks Eurofi. Weitreichende Änderungen für den Vertrieb soll es dennoch geben. So will McGuinness die Bedingungen verschärfen, die eine Zahlung von Provisionen erlauben. Vermittlerverbände äußerten sich erleichtert, Verbraucherschützer enttäuscht.

Regierung soll gegen EU-Provisionsverbot kämpfen

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) sieht sich im Kampf gegen das von EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness angestrebte EU-weite Provisionsverbot durch Äußerungen der Bundesregierung gestärkt. Sie hatte sich in der Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU zwar nicht klar positioniert, nach Ansicht des BVK aber wichtige Argumente vorgebracht, die gegen ein Provisionsverbot sprechen. Der Verband wünscht sich eine klarere Haltung der Regierung.

Der Kampf um Provisionen als Marathon

 The Long View – der Hintergrund  Die Provisionen der Versicherungsvermittler stehen unter Beschuss. Während sich die von der Politik in Deutschland und der Finanzaufsicht BaFin verfolgten Maßnahmen immer weiter abgeschwächt haben, hat die EU-Kommission ein Provisionsverbot wieder ins Spiel gebracht. In Deutschland würde es das Aus für 190.000 Vermittlerbetriebe bedeuten – und dem Verbraucherschutz einen Bärendienst erweisen.

Der BVK möchte keine „Bürgerrente“

Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) kritisiert das vom Gesamtverband der Versicherer vorgeschlagene Konzept einer „Bürgerrente“ – nicht zuletzt wegen der vorgesehenen digitalen Abschlussoption. Zielführender als die Einführung eines solchen Standardprodukts für alle wäre eine Reform der Riester-Rente, findet BVK-Präsident Michael Heinz. Bei ihr möchte der Verband seine Expertise einbringen.

Dobner und Harting verlassen Marsh

 Leute – Aktuelle Personalien  Die prominenten Marsh-Manager Oliver Dobner (Bild) und Frank Harting verlassen den Makler. Der Weggang ist Teil einer umfassenden Reorganisation, die der neue Deutschlandchef Jens-Daniel Florian-Jansen angestoßen hat. Dabei fällt eine ganze Ebene weg. Außerdem: Giovanni Liverani wird der neue Präsident des Verwaltungsrats der Generali Schweiz, und der Kunstversicherer Arte Generali verkündet gleich drei weibliche Neubesetzungen. Neuigkeiten gibt es auch aus Berlin.

Michael Heinz im Live-Interview

 Video  Michael Heinz, der streitbare Präsident des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute, war einer der Redner beim 18. Breakfast Briefing des Versicherungsmonitors. Bei der Kurzkonferenz stand er in einem Live-Interview 26 Minuten lang Versicherungsmonitor-Herausgeber Herbert Fromme Rede und Antwort. Heinz erklärte, wer seiner Ansicht nach für überhöhte Vertriebskosten verantwortlich ist: die Großvertriebe wie DVAG oder Swiss Life Select sowie Check24. Wir dokumentieren das Gespräch im Versicherungsmonitor-Video.

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner