Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa zeigt sich zufrieden mit den Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (EbAV). Der erste Stresstest, der die Liquiditätsrisiken des Sektors geprüft hat, belegt: Die EbAV sind gut gerüstet, um plötzliche Marktturbulenzen zu bewältigen. Der Einsatz von Derivaten birgt aber Risiken. Eiopa-Chefin Petra Hielkema will die Liquidität der EbAV weiter beobachten, da sich deren Anlageverhalten verändert.
Eiopa warnt vor Risiken von Private Credit
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa sieht das wachsende Engagement der Versicherer, besonders der deutschen, im Bereich Private Credit mit Sorge. Aufsichtsbehörden und Investoren müssten darauf achten, dass das Wachstum nachhaltig sei und die Finanzstabilität nicht gefährde, heißt es in einem aktuellen Report. Ansonsten drohten bei einem Marktabschwung erhebliche Wert- und Bilanzverluste.
Geordnete Erneuerung in Baden-Baden
An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Rückversicherertreffen in Baden-Baden und die MCC-Konferenz „Insurance Today and Tomorrow“ in Frankfurt
Dominik Strebel wird Deutschland-Chef von Clark
Leute – Aktuelle Personalien Der Digitalmakler Clark hat mit Dominik Strebel (Bild) einen neuen Leiter für sein Deutschlandgeschäft. Er folgt auf Christer Schulz-Gärtner, der das Unternehmen verlässt. Außerdem leitet Julia Wiens, Chef-Versicherungsaufseherin der BaFin, künftig das Digital Finance Steering Committee der europäischen Aufsicht Eiopa. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei den Versicherern QBE und Chubb sowie bei den Maklern Howden und Aon.
Eiopa stellt Solvency II-Änderungen vor
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa stellt Änderungen am Regelwerk Solvency II zur Konsultation. Geplant sind unter anderem geringere Berichtspflichten im Einklang mit entsprechenden Zielen der Europäischen Kommission. Für langfristige Investitionen in Infrastruktur und grüne Projekte kann sich Eiopa-Chefin Petra Hielkema nur eine leichte Senkung der Kapitalanforderungen vorstellen. Eine stärkere Lockerung könnte die Widerstandsfähigkeit schwächen – außerdem sei nicht ausgeschlossen, dass die Versicherer freiwerdendes Kapital nutzen, um ihre Aktionäre zu bauchpinseln.
Branchengespräche mit der Aufsicht
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: die jährliche Konferenz zur Versicherungsregulierung des Branchenverbandes GDV und die Bilanzpressekonferenz des Kölner Versicherers DEVK
Eiopa will die Versicherungslücke schließen
Damit Europas Wirtschaft nachhaltig wird, muss die Versicherungslücke bei Naturkatastrophen geschlossen werden – darin waren sich die Teilnehmenden eines Kongresses der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa einig. Wirtschaftswachstum und Klimaschutz bedingen einander demnach, statt sich auszuschließen. Um diesen Gedanken auch bei Versicherten zu verankern, will die Aufsicht zu mehr Aufklärung beitragen. Denn aktuell wissen vor allem diejenigen zu wenig über die finanziellen Risiken durch Naturkatastrophen, die am meisten von ihnen gefährdet sind.
GDV: Versicherer fordern Bürokratieabbau
Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) begrüßt den Wettbewerbskompass der Europäischen Kommission zum Bürokratieabbau. Mit dem Plan will sie die schwächelnde EU-Wirtschaft in den kommenden fünf Jahren ankurbeln. Er ist ein wichtiges Arbeitsprogramm zur Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, glaubt der GDV. Der Verband fordert konkrete Maßnahmen, um attraktivere Investitionsbedingungen zu schaffen und Berichtspflichten zu reduzieren.
Value for money: Eiopa drückt aufs Tempo
Das Preis-Leistungs-Verhältnis von einigen Altersvorsorgeprodukten ist Eiopa-Chefin Petra Hielkema nach wie vor ein Dorn im Auge. Sie sieht zwar erste Verbesserungen, erwartet aber weitere Anstrengungen der Versicherer. Der aktuelle „Consumer Trends Report“ der Eiopa zeigt, dass nur wenige EU-Bürger privat fürs Alter vorsorgen. Sie befürchten hohe Kosten und scheuen die Komplexität der Policen.
Eiopa: Zwei Säulen gegen Klimaschäden
Die Europäische Zentralbank und die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa haben ein gemeinsames Papier veröffentlicht, in dem sie Lösungsvorschläge zur Reduzierung der Versicherungslücke in Bezug auf Naturkatastrophen in Europa formuliert haben. Die beiden Institutionen setzen dabei auf ein öffentlich-privates Rückversicherungssystem sowie auf einen europäischen Fonds zum Wiederaufbau zerstörter Infrastrukturen. Auch zur Finanzierung der beiden Lösungsansätze machen sie Vorschläge.
Geopolitische Spannungen hauen Versicherer nicht um
Die europäischen Versicherer sind ausreichend kapitalisiert und in der Lage, ihre Verpflichtungen nach den EU-Aufsichtsregeln Solvency II auch bei einer Eskalation der geopolitischen Spannungen zu erfüllen. Zu diesem Schluss kommt die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa nach ihrem aktuellen Stresstest. Dennoch ermahnt sie die Versicherer, ausreichende Puffer bei ihren liquiden Vermögenswerten einzuplanen. Der Behörde missfällt, dass sich trotz der guten Ergebnisse erneut die Mehrheit der Versicherer geweigert hat, ihre individuellen Ergebnisse zu veröffentlichen.
Hielkema: Value for Money schafft Vertrauen
Wenn Versicherer relevant bleiben wollen, benötigen sie das Vertrauen der Verbraucher, mahnte Petra Hielkema, Chefin der europäischen Versicherungsaufsicht Eiopa, bei der Jahreskonferenz der Behörde. Um das zu erreichen sei es unumgänglich, Policen mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis anzubieten. Mit Argwohn betrachtet Hielkema die EU-Kleinanlegerstrategie, die nach ihrer Meinung eine zu hohe Komplexität erreicht hat. Sie will eine Überprüfung des Gesetzes erreichen.
Ist das Regulierung oder kann das weg?
DORA, KI-Verordnung, Solvency II-Review, IRRD, CSRD, EU-Lieferkettengesetz – die Versicherer ächzen unter der Flut an Regulierung aus Brüssel. Auch die Aufseherinnen von Eiopa Petra Hielkema und der BaFin Julia Wiens plädieren für weniger Bürokratie. Wie das am besten zu bewerkstelligen ist, darüber scheiden sich jedoch die Geister, wie eine Diskussionsrunde auf der Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht in Bonn zeigte.
BaFin will Wohlverhaltensaufsicht ausweiten
Die Finanzaufsicht BaFin plant, die sogenannte Wohlverhaltensaufsicht auszuweiten. Im kommenden Jahr will die Behörde Lebensversicherer mit hohen Stornoquoten genauer anschauen, kündigte Versicherungsaufseherin Julia Wiens (Bild) an. Zudem will sie auch bei Schaden- und Unfallversicherern und Krankenversicherern prüfen, ob bestimmte Produkte einen ausreichenden Kundennutzen bieten. Welche Verträge es genau treffen wird, ist noch unklar. Auch Eiopa-Chefin Petra Hielkema will sich verstärkt Nichtlebensversicherer vornehmen.












