Archiv ‘Autoversicherung’

Herbert Fromme

Kippt der Markt oder kippt er nicht?

 Herbert Frommes Kolumne  Seit einigen Jahren ist die Preisentwicklung in der Schaden- und Unfallversicherung für private Kunden erstaunlich robust. Selbst in der notorisch wettbewerbsgetriebenen Autoversicherung sind die Schaden- und Kostenquoten positiv. Jetzt erwarten die ersten Versicherer, dass der Trend spätestens 2016 kippt. Dafür spricht einiges – auch wenn die Kombination aus Niedrigzins und Problemen in der Lebensversicherung eigentlich genug Gründe für andauernde Preisdisziplin liefert.

Telematik: Signal Iduna zieht positive Zwischenbilanz

Die Signal Iduna registriert ein großes Interesse der Kunden an ihrem Telematik-Angebot in der Autoversicherung, der sich allerdings noch in der Testphase befindet. Die Signal Iduna werde sich auch in Zukunft als Service-Versicherer positionieren, sagte Vorstandschef Ulrich Leitermann. Das schließe aber das Angebot von Onlineabschlüssen nicht aus – dann, wenn es um nicht beratungsintensive Produkte geht und wenn die Kunden das wünschen. In der Reiseversicherung ist der Abschluss über ein Onlineportal bereits möglich.

Mapfre: „Auf neue Produkte und Sparten einlassen“

Javier Fernández-Cid ist Auslandschef des spanischen Versicherers Mapfre. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er über den Kauf von Direct Line, mit dem die Gesellschaft ins deutsche Privatkundengeschäft einsteigen will. Direct Line soll neben Kfz-Versicherungen künftig auch Produkte aus anderen Sparten anbieten. Der Markenname soll langfristig verschwinden.

DEVK erwartet neuen Preiskampf bei Kfz-Versicherung

Der Kölner Versicherer DEVK, in der Autoversicherung die Nummer fünf nach Stückzahlen, rechnet mit einem neuen Preiskampf in der Sparte. Darauf deute die Einführung von Telematiktarifen durch HUK-Coburg und Allianz hin, hieß es. Das Unternehmen ist zufrieden mit dem Jahr 2014, in dem es hohe Zuwäche verzeichnete – unter anderem durch Einmalbeiträge. Hier verschärften die beiden DEVK-Lebensversicherer die Bedingungen inzwischen erheblich. Vorstand Engelbert Faßbender verabschiedet sich im September in den Ruhestand.

Friendsurance strebt 100.000 Kunden an

Das Versicherungs-Startup Friendsurance will in diesem Jahr erstmals mehr als 100.000 Kunden haben. Die Gründer Tim Kunde (Bild) und Sebastian Herfurth planen zudem eine Expansion ins Ausland. Schwarze Zahlen schreibt das Unternehmen, das Kunden eine Teilrückzahlung der Versicherungsprämie bei Schadenfreiheit verspricht, allerdings noch nicht. Die Resonanz der Versicherer auf das Geschäftsmodell ist sehr gemischt.

Allianz zieht bei Kfz-Telematik nach

Mit der Allianz geht ein weiterer großer Autoversicherer mit Telematik-Tarifen in die Offensive – kurz nachdem ein entsprechender Vorstoß des Marktführers HUK-Coburg bekannt geworden war. Der Münchener Versicherer hat angekündigt, im kommenden Jahr einen Kfz-Tarif auf den Markt bringen zu wollen, der die individuelle Fahrweise berücksichtigt. Über Details will sich die Allianz aber noch nicht äußern. Bekannt ist bereits, dass die Deutsche Telekom für den Versicherer Fahrzeuge mit einer Blackbox ausstatten wird.

Rheinische Provinzial verteidigt klassische Policen

Die Provinzial Rheinland will an der klassischen Lebensversicherung festhalten und nicht wie Konkurrent Generali dieses Geschäft weitgehend aufgeben. Die Gesellschaft erfülle die Anforderungen von Solvency II auch ohne Übergangsvorschriften, hieß es. Vor allem das Einmalgeschäft boomt. In der Schadenversicherung gewann das Unternehmen vor allem in der Kfz-Sparte. In der Industrieversicherung zieht sich die Provinzial wegen zu niedriger Preise aus der Mitversicherung von Großkonzernen zurück und setzt eher auf Mittelständler. Vorstandschef Walter Tesarczyk glaubt, dass langfristig größere Verbünde der öffentlichen Versicherer nötig sind, aktuell gebe es aber keine Bewegung.

Mapfre schließt Kauf von Direct Line ab

Der spanische Versicherungskonzern Mapfre, bislang in Deutschland nur in der Industrieversicherung tätig, ist jetzt auch im Privatkundenmarkt angekommen. Am Freitag wurde die im September 2014 vereinbarte Übernahme der Direct Line in Teltow abgeschlossen. Das spanische Unternehmen dürfte sich nicht mit dem kleinen Marktvolumen des Direktversicherers zufrieden geben. Mapfre-Auslandschef Javier Fernández-Cid will auch in Deutschland rasch wachsen.

Axa plant Telematik-Tarif

Die deutsche Axa-Tochter liegt bei den Kosten immer noch über dem Branchenschnitt. Das will der Konzern unter seinem Chef Thomas Buberl rasch ändern und besser als die Branche werden. Betriebsbedingte Kündigungen soll es aber weiter nicht geben. In Sachen Digitalisierung bringt die Gruppe im Herbst einen neuen Telematik-Tarif, der allein auf einer Handy-App beruht und ohne Blackbox auskommt. Mit neuen Produktlinien für Gewerbe und Privatkunden will das Unternehmen stärker wachsen.

Greco will Generali ein neues Gesicht geben

Nach der Generali Deutschland hat auch die italienische Mutter ihre neue Strategie bekannt gegeben. Nach dem erfolgreichen Turnaround will Unternehmenschef Mario Greco nun angreifen und Generali zum führenden Privatkundenversicherer Europas machen. Dabei setzt er stark auf die Datenanalyse, um Prämien risikogerechter berechnen zu können. Der italienische Konzern will aber auch in Märkten wie Asien und Lateinamerika sowie in der Industrie- und Gewerbeversicherung weiter wachsen.

Telematik: Viele Fragezeichen

 Meinung am Mittwoch  Immer mehr Kfz-Versicherer kündigen die Einführung von Telematiktarifen an. Sie sollen eine Preisdifferenzierung abhängig vom Fahrstil der Versicherten ermöglichen. Eine auf Verhaltensmerkmale gestützte Tarifierung erscheint auf den ersten Blick attraktiv, wirft aber auch viele Fragen auf. Wird es gelingen, höhere Preise für schlechte Fahrer durchzusetzen? Sind die erhobenen Daten überhaupt relevant für die Bepreisung? Was passiert mit den erhobenen Daten?

Allianz und Zurich mit den meisten Beschwerden

Allianz und Zurich sind die Lebensversicherer, über die sich Verbraucher im vergangenen Jahr am häufigsten bei der BaFin beschwert haben. Das zeigt die aktuelle Beschwerdestatistik der Aufsichtsbehörde. In Relation zur Größe des Geschäfts schnitten andere Versicherer jedoch deutlich schlechter ab.

Guenter Hirsch

Bankenschelte vom Ombudsmann

Der Versicherungsombudsmann hat 2014 mit 19.900 Beschwerden so viele Eingaben erhalten wie nie zuvor. Allerdings waren darunter viele Beschwerden über Verbraucherkredite, für die der Schlichter Günter Hirsch nicht zuständig ist. Hirsch fordert deshalb eine Plattform, über die Eingaben an die zuständige Schlichtungsstelle geleitet werden. In der Lebensversicherung gab es trotz des im vergangenen Jahr beschlossenen Lebensversicherungsreformgesetzes einen Rückgang bei den Beschwerden.

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