Exklusiv Robert Schnoeckel, Leiter Neue Technologien bei den Versicherungsforen Leipzig, ist überzeugt, dass eine Disruption durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) noch aussteht. Die Branche bemühe sich, das Thema KI angesichts der Anforderungen des neuen KI-Gesetzes EU AI-Act voranzutreiben, sei aber gleichzeitig noch zögerlich bei der Umsetzung. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor berichtet er über den unterschiedlichen Stand der Versicherer in Sachen generativer KI und die bisherigen Erkenntnisse aus der Brancheninitiative „GenAI-Hub 4 Insurance“.
Archiv ‘ChatGPT’
Insurlab zu KI: Voice- und Chatbots sind Favoriten
Versicherer sind bestrebt, künstliche Intelligenz (KI) schrittweise in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Besonders beliebt sind dabei Large Language Models. Versicherer wie Barmenia Gothaer, Arag und HDI arbeiten derzeit daran, die Technologie für ein verbessertes Kundenerlebnis zu nutzen, etwa durch Voice- oder Chatbots. Das Insurlab Germany sieht es als Hauptaufgabe der Unternehmen, Projekte in skalierbare Geschäftsstrategien zu überführen und generative KI als festen Bestandteil der Wertschöpfungskette zu etablieren.
Karuth-Zelle: KI muss nachvollziehbar sein
Ob im Kundenservice, in der Produktentwicklung oder in der Betrugsbekämpfung – die Einsatzmöglichkeiten von künstlicher Intelligenz (KI) bei Versicherern sind vielfältig. Um die Chancen nutzen zu können, müssen die Unternehmen aber nachvollziehen können, wie die Technik zu ihren Ergebnissen kommt und diese stets kritisch hinterfragen, sagte Barbara Karuth-Zelle, Chief Operating Officer bei der Allianz SE, im Vorfeld des SZ-Versicherungstages auf Schloss Bensberg. Sie begrüßt den neuen EU AI Act, der erstmals klare Regeln für den KI-Einsatz bei Unternehmen definiert.
Diese Tech-Trends spielen für Versicherer eine Rolle
Digitale Trends wie KI-Assistenten, generative KI oder Robotik beeinflussen viele Branchen – oder werden das definitiv in den kommenden Jahren tun. Auch für Versicherer bergen Tech-Tools große Chancen, aber auch Herausforderungen. Die Gesellschaften müssen auf die sich veränderten Kundenbedürfnisse reagieren, können sich aber so einen Wettbewerbsvorteil verschaffen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Welche Trends in den kommenden Jahren eine wichtige Rolle in der Branche spielen werden, haben Ergo und die Agentur Space and Lemons Innovations in ihrem aktuellen Tech-Report untersucht.
Digitalisierung und Strategie
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: die SZ-Konferenz „The Digital Insurance“, Investorentage von Allianz, Talanx, Scor und Swiss Re sowie das Pressegespräch der deutschen Kreditversicherer
Selbst gemacht schmeckt noch immer am besten
Digitale Trends 2025 Die Ergo hat ein eigenes ChatGPT entwickelt. Das auf einem Sprachmodell basierende Programm heißt ErgoGPT und soll den Mitarbeitenden des Unternehmens vor allem lästige Aufgaben wie das Durchforsten seitenlanger Dokumente abnehmen. Dass der Düsseldorfer Versicherer auf Marke Eigenbau setzt, kostete ihn Zeit. Die musste sich die Ergo allerdings auch nehmen – weil gerade Versicherer oft mit sensiblen Daten hantieren, und hohen Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz gerecht werden müssen.
Wochenspot: Wie intelligent ist KI?
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen die Redakteurinnen Katrin Berkenkopf (rechts) und Nina Nöthling über die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) in der Versicherungsbranche und diskutieren darüber, ob KIs bald Policen verkaufen können. Dafür haben sie auch mit den KI-Assistenten Gemini, Siri und ChatGPT gesprochen.
Makler: Schadenbearbeitung der Versicherer mangelhaft
Bei den Versicherungsmaklern herrscht immer größere Unzufriedenheit mit der Schadenbearbeitung der Versicherer, zeigt die diesjährige Mitgliederumfrage des Maklerverbands BDVM. Hauptkritikpunkt sind die Bearbeitungszeiten und die Erreichbarkeit der Anbieter. Allerdings gibt es offenbar große Unterschiede zwischen den einzelnen Gesellschaften. Der Großteil der befragten Makler bewertet Geschäftslage und Gewinnsituation als sehr gut oder gut. Die Zufriedenheit ist nicht zuletzt wegen steigender Courtage-Einnahmen groß.
KI-Bot Kim bearbeitet Leitungswasserschäden
Die großen Rückstände in der Schadenbearbeitung der Kfz-Versicherer haben in den vergangenen Monaten Schlagzeilen gemacht. Auch Wohngebäudeversicherer kennen das Problem, weiß Uwe Schumacher, Chef des auf die Sparte spezialisierten Assekuradeurs Domcura. Das Unternehmen hat deshalb die Kundenkommunikation und große Teile der Schadenbearbeitung für Leitungswasserschäden mittels künstlicher Intelligenz (KI) automatisiert, sagte Schumacher auf der KI-Tagung in Köln. Der Versicherer HUK-Coburg stellte ebenfalls ehrgeizige Pläne vor.
KI: Mehr als nur ein Chatbot
Spätestens seit dem Hype um generative künstliche Intelligenz (KI) will auch die Assekuranz die Trendtechnologie nutzen. Johannes Hötter, Mitgründer des Insurtechs Kern AI, sieht vielfältige Einsatzmöglichkeiten von KI in der Versicherungsbranche über die Nutzung von Chatbots hinaus. Am Beispiel seines eigenen Unternehmens zeigte er auf einer Fachkonferenz auf, wie die Technologie spezifisch auf einzelne Versicherer ausgerichtet werden kann.
Diese Anwendungsfälle gibt es für KI in der Branche
Generative künstliche Intelligenz (KI) wie ChatGPT bietet große Potenziale für die Versicherungswirtschaft. Sie liegen besonders im Marketing, im Schadenmanagement, bei administrativen Aufgaben und im Underwriting. Zu diesem Ergebnis kommen der Sparkassen Innovation Hub und die Id-Fabrik der öffentlichen Versicherer in einer Studie. Wichtige Voraussetzungen für den Einsatz von KI sind demnach qualitativ hochwertige Daten und die ausreichende Schulung der Mitarbeitenden. Auch ethische und regulatorische Aspekte müssen geklärt sein.
KI: Der zweite Kipppunkt für die Industrieversicherung
The Long View – Der Hintergrund Für die Versicherungsbranche bietet künstliche Intelligenz (KI) ein enormes Potenzial zur Differenzierung in der Kundenansprache und zur internen Effizienzsteigerung. Allerdings haben viele Chief Information Officers bereits einen vollen Aufgabenzettel, da die Top-Priorität „Digitalisierung des Geschäfts“ häufig noch am Anfang steht. Nun gilt es, KI als zweiten Gamechanger parallel in die operative Umsetzung zu bringen. Geht beides zusammen?
KI und eine zögerliche Branche
Herbert Frommes Kolumne Die künstliche Intelligenz (KI) wird auch die Versicherungswelt verändern, darin sind sich fast alle einig. Doch die Entwicklung hin zu einem echten Einsatz geht nur sehr langsam voran. Ein Grund dafür ist die berechtigte Angst vieler Unternehmen vor Datenschutzproblemen und möglichen Urheberrechtsverletzungen. Doch der Widerstand wird nicht mehr lange anhalten. Denn der interne und externe Druck auf die Versicherer, bei der Implementierung von KI schnell voranzukommen, wird immer größer.
Warkentin: KI-Regulierung hilft Versicherern
HDI Deutschland-Chef Jens Warkentin will nicht in den Chor der Branchenvertreter einstimmen, die eine übermäßige Regulierung von künstlicher Intelligenz (KI) beklagen. Angesichts der technischen Entwicklung sichere die strenge Regulierung die Existenz der Versicherer. Ohne sie wäre es leicht, die Versicherer zu ersetzen, sagte er auf der Insurtech-Messe InsureNXT in Köln. Die schnelle Entwicklung der Technologie erschwere es den Versicherern allerdings, die richtigen Entscheidungen für Investitionen zu treffen.












