Der Vertrieb von Lebensversicherungen steht unter Druck. Die Bedeutung der Lebensversicherung in der Altersvorsorge nimmt ab, der persönliche Vertrieb muss um seine Relevanz bei künftigen Kundengenerationen kämpfen, und Direktversicherer müssen darauf reagieren, dass KI-gestützte Recherche-Tools klassischen Suchmaschinen den Rang ablaufen. Über die Perspektiven diskutierten beim Zukunftskongress Altersvorsorge Cosmos-Vorstand Neven Rebic, HDI-Vertriebsvorstand Thomas Lüer und Deloitte-Experte Nils Dennstedt.
Archiv ‘Deloitte’
Wochenspot: KI – weniger Hype, mehr Konkretes
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und ihr Kollege Adrian Breitling über die geänderte Wahrnehmung von künstlicher Intelligenz (KI) in der Branche, über konkrete Projekte und darüber, welche Herausforderungen es gibt. Diesen Podcast können Sie auch frei auf den gängigen Plattformen hören: Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music.
90.200 Euro im Mittel für Aktuarinnen und Aktuare
Drei Viertel der Aktuarinnen und Aktuare sind nach einer aktuellen Erhebung der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV) und der Berater von Deloitte zufrieden mit ihrem Gehalt und den Nebenleistungen. Die mittlere Zielgesamtvergütung liegt demnach bei 90.200 Euro, das sind 20 Prozent mehr als 2017. Die DAV-Mitglieder erwarten einen großen Einfluss der künstlichen Intelligenz auf ihre Arbeit. Sie sehen aber noch einen Mangel an den entsprechenden Aus- und Weiterbildungsangeboten.
Wer prüft künftig die Allianz?
Herbert Frommes Kolumne Eines der wichtigsten Mandate für Wirtschaftsprüfer in der Versicherungsbranche wird gerade neu vergeben: die Prüfung des gesamten Allianz-Konzerns. Im Rennen sind noch KPMG und EY. Es geht um sehr viel Prestige und hohe Gebühreneinnahmen. Die Entscheidung dürfte in den kommenden zwei Wochen fallen, berichten Unternehmenskreise. Seit 2018 prüft PwC die Allianz. Nach EU-Regeln muss jeder börsennotierte Konzern die Prüfer spätestens alle zehn Jahre wechseln. Sollte EY gewinnen, könnte es ein kleines Problem mit der Aufsicht geben.
Wie es mit dem Cybermarkt vorangehen kann
Nach einer Phase stark steigender Preise und schrumpfender Kapazitäten ist in die Cyberversicherung wieder mehr Ruhe eingekehrt. So wirklich zufrieden wirken aber weder Versicherer noch Kunden. Unternehmen fürchten, dass die Kapazitäten bei einer schnellen Drehung des Marktes wieder wegbrechen könnten. Versicherer hadern damit, dass sie wahrscheinlich nicht alle Eventualitäten bezüglich der künftigen Schadenentwicklung berücksichtigt haben. Bei einer Fachtagung des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft plädierten Experten für mehr Prävention.
Versicherer wollen in KI-Weiterbildung investieren
Mehr als zwei Drittel der Versicherer planen Investitionen in die Weiterbildung zum Thema künstliche Intelligenz. Das zeigt eine Studie des Insurtech Hub Munich und der Unternehmensberatung Deloitte. Auch wollen die Versicherer mehr Geld in die Modernisierung und Digitalisierung stecken. Das meiste ungenutzte Potenzial der KI-Nutzung sehen sie derzeit im Schadenmanagement. In den Einsatz im Underwriting wird dagegen kaum investiert.
Wo künstliche Intelligenz Sinn ergibt
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ist praktisch in der gesamten Wertschöpfungskette eines Versicherers möglich. Aber nicht überall macht die Anwendung von KI-Systemen auch Sinn, warnte Martin Thormählen, Chief Technology Officer beim Rückversicherer Munich Re, auf der Wissenschaftstagung des Bunds der Versicherten. Er glaubt, dass es für Industrieversicherungskunden irgendwann spezielle KI-Versicherungen geben wird. Ob die Technik für Privatkunden günstigere und passgenauere Policen verheißt, ist unter Experten umstritten.
Schrader steigt bei Lloyd’s auf
Leute – Aktuelle Personalien Claire Schrader ist neue General Counsel bei Lloyd’s und kümmert sich künftig um die rechtlichen Belange des Versicherungsmarktes. Die Rechtsanwältin ist seit 24 Jahren im Lloyd’s-Markt tätig. Außerdem: Die Hamburger Technologieberatung Ikor stellt sich im Bereich Versicherungen neu auf, und der Internetgigant Google Cloud bekommt einen neuen Head of Global Insurance.
Munich Re schreibt Abschlussprüfung neu aus
Seit 2020 nimmt EY die Bilanzen der Munich Re unter die Lupe, jetzt muss der Wirtschaftsprüfer um sein Mandat bangen. Der Rückversicherer schreibt die Abschlussprüfung für den Konzern und seine Tochtergesellschaften für das Jahr 2026 neu aus. Zuerst hatte das Finance Magazin darüber berichtet. Der Schritt kommt überraschend: Laut den gesetzlich vorgeschriebenen Rotationspflichten muss Munich Re erst 2030 den Prüfer wechseln. Zudem hatte sich der Rückversicherer mit EY trotz der unrühmlichen Rolle des Prüfers im Wirecard-Skandal bisher stets hochzufrieden gezeigt.
Inflation bremst bAV aus
Das Interesse an einer betrieblichen Altersversorgung (bAV) steigt, während sie gleichzeitig immer weniger Arbeitnehmer nutzen. Das zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Deloitte. Der Grund für diese gegenläufige Entwicklung ist jeweils derselbe: die steigende Inflation. Gerade deshalb könnte die Unterstützung durch die Arbeitgeber eine wichtige Hilfe sein – zumal sich die Befragten der Studie in einer Sache einig sind: So, wie die Altersvorsorge jetzt ist, reicht sie nicht aus.
Viel Bewegung bei den Wirtschaftsprüfern
Exklusiv Ein achtköpfiges Team um André Prossner wechselt vom Wirtschaftsprüfer EY zum Rivalen Mazars, ihr Schwerpunkt ist das IT-Audit. Und: Ab 2024 wird sich die deutsche Tochter des globalen Rückversicherers Gen Re von der Firma prüfen lassen. Bei den Prüfern ist viel Bewegung. Mazars-Partner Thomas Volkmer (links) und Marc Böhlhoff zeigen sich im Interview mit dem Versicherungsmonitor optimistisch.
Änderungen im Vertrieb von Aon Deutschland
Leute – Aktuelle Personalien Der Großmakler Aon strukturiert sein deutsches Vertriebsteam in der Region Mitte um. Moritz Scheckenbach steigt vom Vertriebsleiter zum Regionalleiter auf, während Aon seine alte Position mit einer Doppelspitze besetzt. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei den amerikanischen Versicherern Berkshire Hathaway und AIG, dem Berater Deloitte, dem Makler BMS und dem Lloyd’s Syndikat Aspen.
Ransomware-Schäden nehmen wieder zu
Der russische Angriff auf die Ukraine hatte zunächst einen Rückgang der Ramsomware-Fälle zur Folge, weil viele Hacker sich mehr auf Cyberkrieg als auf herkömmliche Cyberkriminalität konzentriert haben. Doch das war nicht von Dauer. „Die Angreifer sind mit voller Wucht zurück“, sagte Michael Daum, Cyber-Experte bei Allianz Commercial, auf der Euroforum-Jahrestagung Cyber Insurance. Helmut Brechtken (Bild) von Deloitte erwartet, dass die nächste Ransomware-Variante nicht mehr lange auf sich warten lässt.
Mehr übers Underwriting sprechen
Die Umweltorganisation WWF fordert von den Versicherern weltweit mehr Engagement für den Klima- und Umweltschutz. Bislang liege bei diesem Thema der Fokus auf der Rolle der Unternehmen als Investoren. Die Verantwortung der Branche beim Underwriting finde zu wenig Beachtung. Doch auch von der Finanzaufsicht BaFin wollen die Umweltschützer mehr Engagement. Die Bedrohung für das Finanzsystem durch Naturrisiken sei nicht ausreichend im Blick.
Droht den Versicherern eine Wirtschaftsprüferkrise?
The Long View – Der Hintergrund Für deutsche Versicherer wird es eng, was die Auswahl eines Wirtschaftsprüfers angeht. BDO hat sich aus der Pflichtprüfung von Versicherern zurückgezogen, seit fast die gesamte Mannschaft zu Mazars abgewandert ist. Deloitte will keine neuen Auditaufträge annehmen, und EY darf sich als Folge des Wirecard-Skandals zwei Jahre nicht auf Neumandate bewerben. Gleichzeitig werden die neuen Rotationspflichten für Wirtschaftsprüfer immer stärker spürbar. Das Nachsehen haben vor allem kleine und mittlere Versicherer.















