Archiv ‘Digitalisierung’

Allianz kürzt Stellen bei Betrieb und Schaden

Die Allianz Deutschland plant nach Informationen der Süddeutschen Zeitung, bis 2020 die Zahl der Stellen in den Bereichen Betrieb und Schaden um weitere 700 zu kürzen. 570 Stellen seien in den vergangenen Monaten vor allem durch Altersteilzeit bereits weggefallen. Die Allianz will im Zuge der Reduzierung auch eine Reihe von Standorten schließen. Das betrifft vor allem die Unfall- und die Krankenversicherung. Im Intranet des Konzerns herrscht Empörung, Mitarbeiter halten sich bei bissigen Kommentaren nicht zurück.

PKV-App kommt 2018

Die privaten Krankenversicherer machen Tempo bei der Digitalisierung. Sie arbeiten gemeinsam an einer Alternative zur elektronischen Gesundheitskarte in der gesetzlichen Krankenversicherung, kündigte der Vorsitzende des PKV-Verbands Uwe Laue auf der Jahrestagung in Berlin an. Am 1. Januar 2018 soll eine App für Privatversicherte auf den Markt kommen. Sie bildet die technologische Basis für verschiedene Anwendungen, die die einzelnen Unternehmen ihren Kunden individuell anbieten können.

Liverani: Die Revolution wird kommen

Der Deutschlandchef der Generali Giovanni Liverani sieht eine Revolution im Versicherungsgeschäft kommen. Neue Technik und Methoden werden einen völligen Neuaufbruch auslösen, erwartet er. Insbesondere in der Schadensprävention und der Begleitung des Kunden im Alltag sieht Liverani großes Potenzial. Beim Gesundheitsprogramm Vitality hätten sich nach anfänglicher Kritik die Wogen geglättet, Vorurteilen sei Generali mit Transparenz begegnet. Das starke Neugeschäft bei Vitality begeistert den Vorstandsvorsitzenden.

Lemonade’s Crazy Market Share

 Nachschlag – Der aktuelle Kommentar  Das US-Start-up Lemonade feiert sich selbst. In einem Blog-Beitrag protzt Chef und Mitgründer Daniel Schreiber mit einem Marktanteil von 27,6 Prozent bei Hausratversicherungen für Mieter im Neugeschäft 2017, „Lemonade’s Crazy Market Share“, wie er die Zahl auch nennt. Verrückt ist aber vor allem die schwindelerregend dünne Datenbasis, auf der die Berechnung basiert. Es stimmt: Das Start-up wächst in der Tat rasant und hat das Potenzial, bald zu den Großen zu gehören. Den Lackmustest, dass es die Kunden auch halten kann, muss Lemonade aber erst noch bestehen.

Talanx: Digitale Impulse aus dem Ausland

Der Hannoveraner Versicherungskonzern Talanx arbeitet an der Digitalisierung seines Geschäfts und verspricht sich insbesondere von künstlicher Intelligenz Vorteile. Das sagte Unternehmenschef Herbert Haas vor Journalisten. So setzt der Versicherer im italienischen Kfz-Geschäft zur Verhinderung von Versicherungsbetrug auf ein entsprechendes System, das mit zunehmendem Einsatz dazulernen soll. Auch andere ausländische Märkte dienen als Vorbild. In der Industrieversicherung verspricht sich Talanx Wachstum aus der Absicherung von Cyberrisiken.

Google testet Machine Learning mit Unfallversicherer

Der Internetriese Google mischt bei der Digitalisierung der Versicherungsbranche hinter den Kulissen ordentlich mit. In einem Test hat der Konzern seine selbstlernenden Algorithmen auf die Unfallversicherung losgelassen. Ein Versicherer stellte große Schaden-Datensätze von Privatkunden zur Verfügung. Die Google-Software lernte damit, die Haftungsfrage zu entscheiden. Mit den Ergebnissen des Versuchs ist Jan Müller, Industry Manager bei Google Deutschland, zufrieden. In 85 Prozent der Fälle habe der Algorithmus richtig entschieden.

VKB: PKV muss bei der Digitalisierung kooperieren

Die Versicherungskammer Bayern will in der Krankenversicherung das Dienstleistungsangebot für ihre Kunden deutlich erweitern. Dabei soll die Beratung eine wichtige Rolle spielen. Deshalb baut der Versicherer mit den beiden Töchtern Bayerische Beamtenkrankenkasse und UKV in der Pflegeversicherung einen Pflegelotsen auf, der Kunden mit digitaler Unterstützung durch verschiedene Bereiche der Pflege führt. Vorstand Harald Benzing sieht große Chancen in der Digitalisierung. Um den Kunden adäquate digitale Lösungen bieten zu können, müssen die privaten Krankenversicherer auf Kooperationen setzen, sagt er im Interview mit dem Versicherungsmonitor.

Getsurance bringt BU-Police auf den Markt

Das Start-up Getsurance hat seine im Oktober 2016 angekündigte digitale Berufsunfähigkeitspolice auf den Markt gebracht. Die Kunden sollen dabei nur für die Risiken zahlen, die sie auch versichern können. Die Police richtet sich an online-affine Kunden sowie körperlich Tätige und Menschen mit Vorerkrankungen, denen es schwer fällt, eine herkömmliche Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Risikoträger ist der Rückversicherer RGA, die Versicherungslizenz steuert die Liechtensteiner Squarelife bei.

Debeka beteiligt sich an Ottonova

Der Koblenzer Versicherungskonzern Debeka hat einen Anteil am Start-up Ottonova gekauft. Das bestätigten beide Unternehmen. Ottonova will als digitaler privater Krankenversicherer am kommenden Mittwoch an den Start gehen. Mit dem Anteil sitzt der größte private Krankenversicherer im Land bei einem der interessantesten Digitalisierungsprojekte in der ersten Reihe. Für Ottonova kann die Beteiligung bei Vereinbarungen mit Dienstleistern Türen öffnen und Preise senken. Die beiden Unternehmen sehen sich nicht als direkte Konkurrenten.

Faßbender: Arag Leben-Verkauf kurz vor Abschluss

Der Düsseldorfer Versicherer Arag steht kurz davor, seinen Lebensversicherer an die Frankfurter Leben zu verkaufen. Der Arag-Vorstandsvorsitzende Paul-Otto Faßbender erwartet noch in diesem Monat eine Entscheidung der BaFin, ob der Abwicklungsspezialist Frankfurter Leben das Unternehmen mit dem geschlossenen Bestand übernehmen darf. Bei der Digitalisierung will Arag Tempo machen und investiert in den kommenden drei Jahren 50 Mio. Euro in den digitalen Umbau. Dezentral und von innen heraus – also ohne digitale Beiboote, wie sie manche Versicherer nutzen – soll die Digitalisierung gelingen. Der VW-Skandal beschäftigt die Düsseldorfer Rechtsschutzspezialisten weiterhin.

Kundenorientierung: Die Reise lohnt sich

 Meinung am Mittwoch  Es mag nicht für alle Versicherer ein einfacher Weg sein, sich konsequent an den Erwartungen der Kunden auszurichten. Aber die Reise lohnt sich. Denn begeisterte Kunden sind loyal und empfehlen das Unternehmen und seine Produkte weiter. Der Kontakt mit zufriedenen Kunden bietet viele weitere Chancen wie die Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit, einen Rückgang an Fluktuation und ein höheres Problemlösungs- und Ideenpotenzial.

Flypper und Ottonova: Rein digital geht es nicht

Zwei neue Versicherer stehen in den Startlöchern. Zunächst wollten der Kompositversicherer Flypper und der Krankenversicherer Ottonova mit rein digitalen Geschäftsmodellen aufwarten. Jetzt kommt die frühe Einsicht bei den Gründern: Ohne klassische Beratung geht es doch nicht. Die Kunden wollen mit Menschen sprechen, nicht mit vorprogrammierten Chatbots. Auftrumpfen sollen die neuen  Unternehmen mit digitalen Prozessen, Innovationen und Transparenz. Die Zeit ist reif für einen neuen Versicherer, meint Flypper-Gründer Dominik Groenen. Von Friday und Nexible, den Neugründungen von Baloise und Ergo, hält er nichts. Sie seien „schön verpackter alter Kram“.

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