Archiv ‘Dunkelverarbeitung’

Kunden erwarten schnelle Reaktionen

Unternehmen wie Amazon oder Tesla haben die Messlatte für das Kundenerlebnis hoch gelegt. Versicherer müssen dringend nachziehen, waren sich Patrick Knust von Allianz Technology und Dirk Heiss von der Munich Re auf der IT-Fachtagung MCC in München einig. Zwar fahre die Branche derzeit hohe Gewinne ein, dies sei aber kein Garant für künftigen Erfolg. Die sich wandelnden Kundenerwartungen könnten dazu führen, dass die Versicherungsbranche ihre Relevanz verliert, befürchten die Experten.

Geh mir aus der Sonne!

 Was wirklich wichtig ist  Klatsch, Tratsch und die wirklich wichtigen Informationen über Unternehmen und Manager – das gibt es am Kaffeeautomaten, auf dem Flur und hier. Heute: Der kuwaitische Staatsfonds, dem die Konzernzentrale des Maklers und Beraters Willis Towers Watson in London gehört, verklagt den Vermögensverwalter der Axa. Der Vorwurf: Der Gebäudekomplex, den Axa Investment Managers in der Nachbarschaft errichten will, nimmt dem Willis Building das Sonnenlicht.

Assekuranz steigert Automatisierungsgrad

Die Versicherer haben den Anteil der automatisierten Prozesse im vergangenen Jahr gesteigert. Rund ein Drittel der Geschäftsprozesse in der Schaden- und Unfallversicherung sowie in der privaten Krankenversicherung laufen mittlerweile ohne menschliches Zutun ab. In der Lebensversicherung ist die Dunkelverarbeitungsquote allerdings deutlich niedriger, meldet der Versichererverband GDV. Der Verband warnt angesichts eines hohen Durchschnittsalters in den IT-Abteilungen vor einem Fachkräftemangel.

Versicherer verlangen mehr KI-Anwendungen

Die Versicherungswirtschaft hat immer größere Ansprüche an ihre IT-Anbieter. Die Programme sollen mit künstlicher Intelligenz (KI) automatisiert werden, von überall aus über die Cloud zu erreichen sein und das am besten heute statt morgen. Die Software-Unternehmen reagieren, indem sie immer schneller neue Anwendungen auf den Markt bringen. Zu diesem Schluss kommt das Beratungsunternehmen PPI in seiner neuesten Studie.

Alte Oldenburger testet KI bei Betrugserkennung

Die zu den VGH Versicherungen gehörende Alte Oldenburger Krankenversicherung will mit Hilfe der künstlichen Intelligenz (KI) Betrügern auf die Spur kommen. Sie erprobt das System zunächst im kleinen Bereich der Krankenhaustagegeldversicherung, in einem nächsten Schritt sollen die Arzneimittelverordnungen folgen. Die Digitalisierung erleichtere den Betrug, sagte Vorstand Dietrich Vieregge bei einer Veranstaltung. „Betrug schadet dem Versichertenkollektiv“, betonte er.

Klein und (noch) unbeschwert

Junge Digitalversicherer halten zwar in puncto Marktanteil und Größe mit den Versicherungsriesen nicht mit, können aber dafür ohne schwere IT-Altlasten leichter vorne mitspielen, wenn es um digitale, datengetriebene Prozesse geht. „Wir haben den großen Vorteil, dass wir neu angefangen haben“, sagte Roman Rittweger, Chef des jungen privaten Krankenversicherers Ottonova, auf einer Fachkonferenz der Süddeutschen Zeitung. Auch bei der Automatisierung von Prozessen profitiere das junge Unternehmen von Freiräumen, die große Konzerne nicht haben.

Neodigital und Check24 kooperieren

Der junge Versicherer Neodigital und das Vergleichsportal Check24 haben sich zusammengetan, um den Online-Policenabschluss zu beschleunigen. Mit dem Sofortpolicierungs-System des Saarländer Versicherers soll der Prozess in nur 14 Sekunden abgeschlossen sein. Auch Maklerpools und andere Versicherer können die Technologie nutzen, betont Neodigital-Chef Stephen Voss. Derzeit unterzieht sich Neodigital dem Corona-Härtetest, alle Mitarbeiter arbeiten ab Freitag im Homeoffice.

Blechschäden mit KI regulieren

 Digitale Trends 2020  Das Londoner Start-up Tractable bietet Kfz-Versicherern zwei auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Softwareanwendungen an. Die eine überprüft bereits erstellte Schadengutachten zu Blechschäden auf ihre Richtigkeit, die andere gibt im Vorfeld eine Ersteinschätzung zur Schadenhöhe. Mit dem Angebot will das Jungunternehmen Versicherern bei der Bearbeitung von einfachen Schadenfällen helfen. Der französische Versicherer Covea und die britische Tochter von Ageas nutzen bereits die Software des Start-ups, aber auch in Japan ist das Interesse groß.

Zurich: Klassische Berufsbilder haben ausgedient

Berufe wie Data Scientist oder auch Webdesigner gab es vor einigen Jahren noch nicht. Dafür gibt es heutzutage für einen Ameiseneiersammler nichts mehr zu tun. Deshalb sind die klassischen Berufsbilder nicht mehr passend, um das Risiko für Berufsunfähigkeitspolicen (BU) zu berechnen, sagte Jacques Wasserfall, Lebenvorstand der Zurich Deutschland. Der Versicherer hat deshalb eine neue Bewertungsmethode für BU-Policen entwickelt. Kunden erhalten anhand eines Punktesystems Rabatte auf die Prämie.

Entführungspolicen in Dunkelverarbeitung

Viele Reedereien kaufen Lösegeldversicherungen, um sich gegen Piratenangriffe auf ihre Schiffe abzusichern, bei denen Seeleute entführt oder als Geisel genommen werden. Der Münsteraner Assekuradeur Hansekuranz Kontor bietet Maklern jetzt die Möglichkeit, Deckungen für einzelne Schiffsreisen vollautomatisiert abzuschließen. Basis dafür ist die Realytix-Plattform der Munich Re, die auch Mehrheitseigner von Hansekuranz ist. Das Geschäft mit Lösegeldversicherungen für Reeder ist stark umkämpft, die Preise sind unter Druck. Deshalb ist der automatisierte Abschluss für Makler und Versicherer attraktiv.

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