Tief „Bernd“ hatte vor gut zwei Jahren Verwüstungen angerichtet und Todesopfer gefordert. Vor zwei Wochen hatte das Unwetter „Lambert“ mit Starkregen und Hagelschlag für Schäden gesorgt. Aktuell zieht „Poly“ über den Norden Deutschlands hinweg. Die Zurich Gruppe Deutschland warnt davor, dass aus solchen Szenarien die falschen Schlüsse gezogen würden. „Bernd“ als unerwartbares Szenario einzuschätzen, sei sogar „historisch falsch“, betont Schaden-Vorstand Horst Nussbaumer.
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Toncar: Vorschläge für Reform stehen
Die Fokusgruppe private Altersvorsorge der Bundesregierung hat ihre Beratungen abgeschlossen, die Vorschläge sollen im Laufe des Monats veröffentlicht werden. Das sagte der Staatssekretär im federführenden Bundesfinanzministerium Florian Toncar (FDP) auf der Regulierungskonferenz des Versichererverbands GDV in Berlin. Inhaltlich wollte er sich nicht äußern, wollte aber eine Überarbeitung der Regeln für die Riester-Rente nicht ausschließen. Nachhaltigkeit war ein dominierendes Thema auf der Konferenz, auch Klimaaktivisten waren vor Ort.
Neue Klagewelle zu Diesel unwahrscheinlich
Exklusiv Durch ein neues Urteil des Bundesgerichtshofs im Dieselskandal haben nun auch Autobesitzer Anspruch auf Schadenersatz, in deren Fahrzeugen so genannte Thermofenster eingebaut waren. Damit weitet sich die Anzahl der Berechtigten aus. Dennoch erwarten die meisten Rechtsschutzversicherer keinen starken Anstieg der Klagen im Dieselskandal. Auch die Schadensummen werden nicht stark steigen, da die Erfolgsaussichten vor Gericht höher sind als bisher. Dann erhalten die Kunden und damit die Versicherer die Kosten von den Autoherstellern zurück.
Topmanager bleiben optimistisch
Exklusiv Die Topmanager der Versicherungsbranche rechnen mit einem guten Geschäftsjahr 2023 – trotz Inflation. Das ergab eine Umfrage der Managerberatung Horvath. Ganz oben in der Prioritätenliste der Manager steht die digitale Transformation. Nachhaltigkeit rutscht im Ranking um zwei Plätze ab.
Zeitreise: Aktienmarkt-Beruhigung, Mannheimer-Ende, Pflichtversicherung
Vor 20 Jahren Im Juni 2003 bewegen sich die Aktienmärkte nach ihrem Tiefpunkt im März 2003 wieder leicht nach oben. Kanzler Gerhard Schröder und seine Koalitionspartner von den Grünen setzen intern die Sozialreform Agenda 2010 durch. Im Irak stehen die USA und ihre Verbündeten nach dem gewonnenen Krieg vor der Frage, was sie künftig dort machen wollen. Die Diskussion in der Versicherungswirtschaft wird dominiert vom Ende der Mannheimer Leben.
GDV schätzt Unwetter-Schäden auf 740 Mio. Euro
Der Versichererverband GDV schätzt die durch die Sommerunwetter „Lambert“ und „Kay“ verursachten versicherten Schäden auf 740 Mio. Euro. Sachschäden und Schäden an Fahrzeugen hielten sich dabei die Waage. Das Beratungsunternehmen Meyerthole Siems Kohlruss hatte eine ähnliche Schätzung abgegeben. Der GDV favorisiert weiterhin Opt-out-Lösungen und Prävention statt einer Pflichtversicherung hinsichtlich der steigenden Zahl von Extremwetterereignissen.
GDV: Wo es bei Investitionen in die Klimawende hakt
Die Versicherer stehen als Investoren bereit, um mit den Beitragsgeldern der Kunden die nachhaltige Transformation der Wirtschaft voranzutreiben. Allerdings gibt es derzeit zu wenig Projekte. Das sagte der Finanzchef der Gothaer Harald Epple auf einer Veranstaltung des Versichererverbands GDV. Er warb für einfachere Planungs- und Zulassungsverfahren von Windkraft- oder Solaranlagen. Im Hinblick auf wenig erprobte Technologien wie Wasserstoff zeigte er sich zurückhaltender. Für die Versicherer sind Investitionen in dem Bereich auch wegen des Imagegewinns interessant.
EU-Kommission legt Open Finance-Vorschlag vor
Versicherer und andere Finanzunternehmen sollen ihren Kunden ermöglichen, Finanzdaten mit anderen Unternehmen zu teilen und ihre Daten entsprechend aufzuarbeiten. Das sieht ein Vorschlag der Europäischen Kommission vor. Der Versichererverband GDV begrüßt zwar die Stoßrichtung, warnt aber vor einer Überforderung. Er plädiert für ein schrittweises Vorgehen und längere Umsetzungsfristen sowie mehr Fokus bei den zu erfassenden Daten.
Haegeli: „Eine Rezession ist das viel kleinere Risiko“
Die hohe Inflation seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine drückt auf die wirtschaftliche Stimmung, die Zentralbanken haben mit Zinserhöhungen reagiert. Und auch in Zukunft bleibt die gesamtwirtschaftliche Situation schwierig. Darüber waren sich die Chefvolkswirte der Versicherer Allianz, Munich Re und Swiss Re, in einer Diskussion des Branchenverbands GDV einig. Jérôme Haegeli, Chefvolkswirt des Schweizer Rückversicherers Swiss Re warnte vor der Gefahr einer Stagflation.
Cyber und Versicherungskäse
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Ferma-Konferenz zur Cyberversicherung, Versicherungskäse, Brennpunkt Rückversicherung, GDV-Workshop zur Transformation und Bilanz-Pressekonferenz der Süddeutsche Krankenversicherung.
Unwetter „Lambert“ verwüstet Städte
Sturmtief „Lambert“ hat besonders in Nordrhein-Westfalen und Hessen Verwüstungen angerichtet. Durch Starkregen, Sturm und golfballgroßen Hagel sind Menschen in Not geraten und Sachschäden an Gebäuden und Fahrzeugen entstanden. Todesopfer gibt es bislang nicht. Der Versichererverband GDV schätzt, dass sich die Schäden im Rahmen halten werden. Die Diskussion um die Pflichtversicherung gegen Elementarschäden dürfte aber in die nächste Runde gehen.
Umstrittene Pflichtversicherung
Bei ihrem Treffen vergangene Woche hatten Bundesländer und -regierung die Entscheidung über die Einführung einer Pflichtversicherung vertagt und verabredet, noch einmal sämtliche Optionen zu prüfen. Die Fronten sind allerdings verhärtet. Die Ablehnung der FDP ist nach wie vor stark, wie eine aktuelle kleine Anfrage im nordrhein-westfälischen Landtag zeigt. Der Abgeordnete Werner Pfeil warnt darin vor hohen Belastungen für Bürger und Landeshaushalt durch eine Pflichtversicherung.
Bitte zieht einen Schlussstrich!
Kommentar Die Diskussion um eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden ist ein Evergreen, der regelmäßig aufpoppt. Aktuell ist das Thema durch die Konferenz der Regierungschefs, die auf eine solche Absicherung drängen, wieder auf der Agenda. Ich verfolge die Debatte auch schon seit vielen Jahren. Ohne eine Pflichtversicherung wird es nicht gelingen, endlich einen Schlussstrich zu ziehen und eine Lösung für das Problem unversicherter Häuser zu finden.











