Der Versichererverband GDV wirbt in seinem aktuellen Naturgefahrenreport für seinen Alternativvorschlag zu einer möglichen Pflichtversicherung gegen Elementarschäden für Hausbesitzer. Er sieht neben einer automatischen Abdeckung der Risiken per Gebäudepolice mit Opt-out und einer Anpassung des Baurechts auch eine staatliche Vorsorge für den Fall eines Kumulschadens vor. Der Bericht stellt außerdem die Arbeit einer neuen Forschungsgruppe des Verbands zu Sturzfluten vor.
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Die skandalöse Datenwirtschaft des GDV
Herbert Frommes Kolumne Es ist ein Skandal, dass der GDV seine Statistiken zur D&O-Versicherung für mehrere Jahre korrigieren muss. Denn die falschen Zahlen mit den hohen Verlusten wurden häufig von Versicherern als Argument für Preiserhöhungen verwendet. Natürlich können Fehler vorkommen. Aber die Branche hat ein grundlegendes Problem: Ihre Marktstatistiken sind schlecht. Wenn der GDV und seine Mitglieder das nicht ändern, muss die BaFin endlich mit exakten Daten in die Bresche springen.
GDV muss D&O-Zahlen korrigieren
Der GDV hat in den vergangenen Jahren falsche Zahlen zur Managerhaftpflichtversicherung veröffentlicht. Die genannten Schadenquoten für die Jahre 2017 bis 2020 waren zu hoch, teilte der Verband mit. Der Grund sollen falsche Angaben eines Mitgliedsunternehmens sein. Brisant ist, dass die falschen Statistiken auch in die Zeit der Preiswende in der D&O-Versicherung fallen und Versicherern als Argument für höhere Prämien gedient haben. Der Verband der versicherungsnehmenden Wirtschaft kündigte Gespräche mit dem GDV an.
Eiopa kritisiert teure Restschuldpolicen
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa sieht Handlungsbedarf bei Restschuldversicherungen. Sie hat wegen hoher Provisionen und mangelhafter Vertriebspraktiken eine Warnung an Banken und Versicherer gerichtet. Die Behörde weist darauf hin, dass sie die Vorgaben der europäischen Vertriebsrichtlinie IDD zur Vergütung und zur Produktaufsicht zu beachten haben. Künftig will Eiopa den Bereich zusammen mit den nationalen Aufsehern genau im Blick behalten. Banken vertreiben Restschuldversicherungen zur Absicherung der Ratenzahlungen etwa zusammen mit Konsumentenkrediten. In Deutschland gilt in dem Bereich seit Kurzem ein Provisionsdeckel.
Epple: „ESAP mit Priorität vorantreiben“
Die EU setzt beim Umbau der Wirtschaft hin zu mehr Klimafreundlichkeit nicht zuletzt auf die Investitionen der Privatwirtschaft. Die Versicherer etwa sollen mit ihren Beitragsmilliarden per nachhaltiger Geldanlage zur Transformation beitragen. Mit ihren verschiedenen Regulierungsvorhaben ist die Union auf dem richtigen Weg, waren sich Roman Sauer von der Allianz und Harald Epple von der Gothaer in einem Mediengespräch des GDV einig. Sie warnten aber vor zu viel Komplexität und in der Folge vor einer Verspätung der wichtigen ESAP-Datenbank (European Single Access Point).
Lindner: Aktienrente noch 2022 angehen
Der Branchenverband GDV konnte sich auf seinem Versicherungstag in Berlin über Zuspruch vom Bundesfinanzminister freuen. Christian Lindner (FDP) lobte die Branche als Asset und versprach eine angemessene Regulierung. Er forderte die Versicherer auf, ihre Beitragsmilliarden auch in Wagniskapital anzulegen. In der Rentenpolitik will Lindner bald die Aktienrente angehen, die Versicherer sollen von der geplanten Vorsorgepflicht für Selbstständige profitieren. Der neue GDV-Präsident Norbert Rollinger beschwor in seiner Antrittsrede die Notwendigkeit zum Wandel.
GDV demonstriert Einigkeit bei Wahl Rollingers
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat einen neuen Präsidenten. Das Präsidium des Verbandes wählte einstimmig Norbert Rollinger (Bild), im Hauptberuf Chef der R+V-Gruppe. Er folgt auf Wolfgang Weiler, den früheren HUK-Chef, der im Ruhestand ist. Für GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen ändert sich einiges. Weiler hatte keine Hausmacht mehr und war zuletzt an der GDV-Arbeit mäßig interessiert. Rollinger hat viel vor und die Unterstützung der machtvollen genossenschaftlichen Finanzgruppe. Er dürfte für Asmussen ein deutlich unbequemerer Präsident werden.
AGCS will in Cyber nur Vorzeige-Kunden
Angesichts stark zunehmender Schadenfälle in der Cyberversicherung und noch stärker steigender Schadensummen stellt die AGCS inzwischen enorme Anforderungen an Kunden und solche, die es werden wollen. „Unternehmen, die unsere zwölf Kernkriterien im Underwriting nicht erfüllen, versichern wir nicht“, betonte AGCS-Experte Jens Krickhahn auf einer Fachveranstaltung. Die Sparte steckt in der Krise: Das Prämienvolumen stagniert auf niedrigem Niveau, die Schaden- und Kostenquote der Branche ist tiefrot. Kommt es im großen Stil zu Schäden durch die sogenannte hybride Kriegsführung, wird der harte Markt noch härter, glaubt er.
Ein neuer GDV-Präsident
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: IUMI-Konferenz, Zukunftsforum Assekuranz, Cyberversicherungskonferenz des Handelsblatts und Online-Konferenz für Versicherungsmathematiker sowie die Mitgliederversammlung des GDV
Miriam Marx leitet Financial Lines bei MRH Trowe
Leute – Aktuelle Personalien Der Industrieversicherungsmakler MRH Trowe strukturiert sein Financial Lines-Team um. Die Leitung des Fachteams hat künftig die Juristin Miriam Marx, die seit 2018 für das Frankfurter Unternehmen tätig ist. Außerdem: Aon hat einen neuen UK-President, Axa Irland eine neue Chefin, Generali Global Assistance einen neuen Chief Transformation Officer und der frühere Ergo-Chef Torsten Oletzky eine neue akademische Aufgabe in den USA.
Was die Versicherer von der Zinserhöhung halten
Exklusiv Vor dem Hintergrund der derzeitigen Rekordinflation hat die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins um 0,75 Punkte auf 1,25 Prozent angehoben. Dabei handelt es sich um die kräftigste Erhöhung seit Einführung des Euro-Bargelds. Auch wenn deutlich steigende Zinsen zu massiven Wertberichtigungen in der Kapitalanlage führen, begrüßen die Versicherer den Schritt – und fordern mehr. Talanx-Finanzchef Jan Wicke bedauert, dass die EZB mit Zinserhöhungen viel zu lange gewartet hat und jetzt um den Preis von Friktionen und Volatilität umso drastischer in die Märkte eingreifen muss.
Versicherer und Kunden wollen gemeinsam trommeln
Ob Pandemie, Cyberangriffe oder Klimawandel – wenn es um eine staatliche Beteiligung bei der Absicherung gegen systemische Gefahren geht, stellt sich die Politik meist taub. Versicherer und Industriekunden sollten gemeinsam den Dialog mit Berlin suchen, regte Anja Käfer-Rohrbach vom Versichererverband GDV bei der Jahrestagung des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) an. GVNW-Chef Alexander Mahnke pflichtete ihr bei. Laut Käfer-Rohrbach ist das richtige Timing entscheidend. Erst einmal müsse es um die Verlängerung der Staatsgarantie für den Terrorversicherer Extremus gehen.
Deutsche Cyberversicherer erstmals mit roten Zahlen
Die deutschen Versicherer haben vergangenes Jahr deutlich mehr Cyber-Policen verkauft. Allerdings sind auch die Schäden in dem Segment gestiegen und das deutlich mehr als die Prämieneinnahmen. Das geht aus der aktuellen Statistik des Versichererverbands GDV hervor. Deshalb haben die Cyberversicherer 2021 erstmals rote Zahlen verzeichnet. Abgeschreckt hat das die Anbieter jedoch nicht.












