Archiv ‘Großbritannien’

Was kostet Regulierung?

Die Einhaltung von Aufsichtsregeln, Compliance-Vorschriften und damit verbundene Kosten machen im Schnitt mehr als 5 Prozent der Kosten eines Versicherungsvertrages aus, zeigt eine Untersuchung des britischen Maklerverbands Biba. Er appelliert an die Politik, die Auflagen in Großbritannien zu prüfen und übertriebene Regulierung zu streichen. Die Experten stoßen damit auf offene Ohren: Die Aufsicht FCA nimmt künftig Industrieversicherer von einigen Compliance-Vorschriften aus, die vorrangig für Privatkunden und kleine Unternehmen relevant sind.

Britische Behörde klagt Makler wegen Bestechung an

Mitarbeiter eines britischen Lloyd’s-Maklers sollen zwischen 2013 und 2016 in Ecuador Bestechungsgelder an Staatsbeamte gezahlt haben, um an Aufträge zu kommen. Zu diesem Ergebnis kommen Ermittlungen der britischen Antibetrugsbehörde SFO. Sie hat deswegen vor einem Londoner Gericht Anklage gegen den Makler United Insurance Broker erhoben. Es geht um Projekte, die öffentliche Sektoren des Landes versicherten.

Ageas gewinnt Übernahme-Kampf um Esure

Ageas hat sich im Bieterkampf um den britischen Digitalversicherer Esure gegen namhafte Konkurrenten wie Allianz und Aviva durchgesetzt. Für insgesamt 1,3 Mrd. Pfund (1,5 Mrd. Euro) übernimmt der belgische Versicherer die Esure-Gruppe von der Private Equity-Firma Bain Capital. Damit wird Ageas zu einem der drei größten Anbieter für Privatversicherungen in Großbritannien und stärkt zugleich seine digitale Präsenz bei jüngeren Zielgruppen.

Allianz bietet für britische Esure

Der Münchener Versicherungskonzern Allianz macht ernst mit seinem Interesse an Esure und bietet für den britischen Direktversicherer. Unternehmenskreise bestätigten eine Meldung der Nachrichtenagentur Reuters. Auch die belgische Ageas soll an Esure interessiert sein. Der britische Versicherer, der auf die Kfz- und die Gebäudeversicherung spezialisiert ist, gehört dem Investor Bain Capital.

Schiffskollision in der Nordsee trifft P&I-Markt

Nach einer Kollision mit einem Containerschiff brennt der mit Flugbenzin beladene Tanker „Stena Immaculate“ in der Nordsee. Beide Schiffe sollen deutlich beschädigt worden sein. Ein Besatzungsmitglied wird vermisst. Außerdem droht ein Umweltschaden durch ausgelaufenen Treibstoff. Für die betroffenen P&I-Clubs, die Reeder gegen Haftpflichtschäden versichern, dürfte der Zusammenstoß ein schmerzhafter Vorfall werden.

Lebenserwartung: Trendwende beschäftigt Versicherer

Über Jahrzehnte ist die Lebenserwartung immer weiter gestiegen, doch dieser Trend hat Anfang des vergangenen Jahrzehnts und damit noch vor der Pandemie gestoppt. In vielen westlichen Industrienationen steigt die Lebenserwartung deutlich langsamer, verbessert sich fast gar nicht mehr oder sinkt in unteren Einkommensgruppen sogar. Einige Experten machen dafür staatliche Sparmaßnahmen nach der Finanzkrise, aber auch mangelnde Prävention verantwortlich.

Ex-Swiss-Re-Chef Mumenthaler geht zu Metlife

 Leute – Aktuelle Personalien  Die nächste berufliche Station von Ex-Swiss-Re-Chef Christian Mumenthaler (Bild) steht fest: Er wird Mitglied des Verwaltungsrats des US-Lebensversicherers Metlife. Mumenthaler war bei der Swiss Re im vergangenen Jahr von Andreas Berger abgelöst worden. Außerdem: Der Spezialversicherer Beazley hat Sara Foucher zur Leiterin des Bereichs Commercial Property Europe ernannt. Der Verband der britischen Versicherer ernennt Andy Briggs von der Phoenix-Gruppe zum neuen Präsidenten, und der Makler Hendricks verliert einen Mitarbeiter an die Politik.

Rupp wird neuer Finanzchef bei GVV

 Leute – Aktuelle Personalien  Stefan Rupp (Bild) wird zum 1. Juni 2025 neuer Finanzvorstand der GVV Versicherungen und komplettiert das Team um die künftige Vorstandsvorsitzende Katharina Stecher und Vorstand Matthias Schulte. Außerdem: Wilhelm Rechtsanwälte begrüßen einen Neuzugang, Allianz Trade hat eine neue CEO in den USA, der Assekuradeur Alta Signa verstärkt sein Cyber-Team, und das Lloyd’s-Syndikat Carbon Underwriting strukturiert seinen Verwaltungsrat um.

Wetterchaos in Irland geht weiter

Zwei Tage nach den Verwüstungen durch den Sturm „Éowyn“ behindert schlechtes Wetter die Aufräumarbeiten in Irland und Schottland. Am Samstagnachmittag waren noch 460.000 Haushalte und Unternehmen in Irland ohne Strom. Auch die Wasserversorgung ist vielerorts unterbrochen, ebenso die Festnetz- und Mobilfunktelefonie. Der Sturm war mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 183 Stundenkilometern über die Insel gefegt. Bislang gibt es mindestens ein Todesopfer. Schadenschätzungen für Versicherer liegen noch nicht vor.

Gegenwind für Captive-Pläne in Großbritannien

Bemühungen der britischen Regierung, das Land für Captives attraktiver zu machen, haben den Protest von Klimaaktivisten provoziert. Das Netzwerk Insure Our Future warnt, dass Ölfirmen in der Folge an umweltschädlichen Aktivitäten festhalten und Risiken zum Nachteil der Allgemeinheit unterschätzen könnten. Die Selbstversicherung berge einen inhärenten Interessenkonflikt.

Britische Aufsicht verspricht Lockerung

Sam Woods, im Vorstand der Bank of England zuständig für die Aufsichtsbehörde Prudential Regulation Authority (PRA), verspricht Versicherern und Banken eine Lockerung der regulatorischen Vorgaben. So sollen Versicherer künftig in riskantere Anlagen investieren können, ohne vorher die Aufsicht um Erlaubnis bitten zu müssen. Die PRA und andere Aufsichtsbehörden im Vereinigten Königreich stehen unter großem Druck durch die Politik, das Wachstum anzukurbeln.

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