Archiv ‘Hurrikan’

Swiss Re mit Neunmonatsverlust

Die Sturmschäden durch die Hurrikans „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ haben in der Bilanz des Rückversicherers Swiss Re deutliche Spuren hinterlassen. Für die ersten neun Monate des Jahres meldete das Unternehmen einen Verlust von 468 Mio. Dollar. Im ersten Halbjahr hatte der Rückversicherer einen Gewinn von 1,2 Mrd. Dollar gemacht. Angesichts der hohen Schäden für die gesamte Branche rechnet Swiss Re-Chef Christian Mumenthaler jetzt mit steigenden Preisen in der Rück- und Industrieversicherung.

Munich Re: Hurrikans verursachen Quartalsverlust

Die schweren Sturmschäden in den USA und der Karibik verderben dem Rückversicherer Munich Re das Ergebnis. Für das dritte Quartal rechnet der Konzern mit einem Verlust von 1,4 Mrd. Euro. Im Gesamtjahr soll ein kleiner Gewinn übrig bleiben. Ursprünglich wollte Munich Re 2017 zwischen 2 Mrd. Euro und 2,4 Mrd. Euro verdienen. Die Kapitalbasis des Unternehmens sei durch die hohen Schäden allerdings nicht gefährdet, sagte Finanzchef Jörg Schneider.

Rückversicherung: Makler gegen höhere Preise für alle

Nach den schweren Hurrikanschäden wollen die Rückversicherer bei den Verhandlungen in Baden-Baden auf Preiserhöhungen setzen. Das gefällt dem Rückversicherungsmakler Guy Carpenter gar nicht. Es gebe keinen Anlass für flächendeckende Preiserhöhungen. Munich Re-Chef Joachim Wenning warb um Verständnis für das Bedürfnis der Branche, das verloren gegangene Kapital wiederzugewinnen. Bei der Frage, ob die Digitalisierung für eine Disruption sorgen wird, gaben sich die Rückversicherer unbesorgt. Die etablierten Anbieter werden das Rennen machen, müssten sich allerdings auf die neuen Möglichkeiten einlassen.

Die schwierigste Erneuerung aller Zeiten

 Meinung am Mittwoch  Ende Oktober steht das Rückversicherungstreffen in Baden-Baden an. Es wird eine der schwierigsten Vertragserneuerungen aller Zeiten werden. Nicht, dass es jemals eine besonders einfache Erneuerung gegeben hätte, aber dieses Mal treffen mehrere Faktoren zusammen: Neben den hohen Naturkatastrophenschäden durch die Hurrikans „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ sowie die Erdbeben in Mexiko befindet sich das Geschäftsmodell der Erstversicherer durch die Digitalisierung im Umbruch. Die Rückversicherer müssen darauf eine passende Antwort finden.

J.P. Morgan: Naturkatastrophen radieren Gewinne aus

Nach Einschätzung der Investmentbank J.P. Morgan könnte 2017 mit den drei Hurrikans „Harvey“, „Irma“ und „Maria“ und den Erdbeben in Mexiko zum teuersten Naturkatastrophenjahr für die Versicherungsbranche seit Beginn der Aufzeichnungen werden. Die Analysten rechnen mit 140 Mrd. Dollar versicherten Schäden. Rund die Hälfte davon werden die Rückversicherer tragen müssen. Das wird ihre Gewinne im laufenden Jahr zwar nah an den Nullpunkt treiben, aber auch für höhere Preise für Rückdeckungen sorgen, glaubt die Bank.

Hurrikan „Maria“: Schäden bis zu 85 Mrd. Dollar

Das Risikoanalyse-Unternehmen AIR Worldwide schätzt, dass Hurrikan „Maria“ versicherte Schäden von bis zu 85 Mrd. Dollar verursacht hat. Der dritte schwere Hurrikan in dieser Saison war vergangene Woche über Puerto Rico hinweggezogen und hat dort zahlreiche Schäden verursacht. Der Hurrikan zieht jetzt Richtung US-Küste, schwächt sich aber bereits ab. Unterdessen hat der spanische Versicherer Mapfre seine Belastung aus den Hurrikans genannt und bekannt gegeben, dass er seine Ziele für Profitabilität und Schaden- und Kostenquote möglicherweise nicht einhalten kann.

Hurrikan-Saison setzt Rückversicherern zu

Der Talanx-Konzern und sein Rückversicherer Hannover Rück haben am Donnerstag wegen der schweren Hurrikan-Schäden eine Gewinnwarnung herausgegeben. Möglicherweise erreichen die Unternehmen ihre angestrebten Ziele für das Gesamtjahr nicht mehr. Auch Konkurrent Swiss Re bekommt die Folgen der Wirbelstürme zu spüren. Am Dienstag stuften die Analysten der Royal Bank of Canada ihre Bewertung der Aktie von Swiss Re herab. Die Hurrikans „Harvey“ und „Irma“ dürften den Rückversicherer mit 1,4 Mrd. Dollar belasten, schreiben sie. Zuerst hatte Munich Re wegen der Naturkatastrophen eine Gewinnwarnung herausgegeben.

„Irma“: Munich Re rechnet mit Quartalsverlust

Der Rückversicherer Munich Re hat am Mittwochabend eine Gewinnwarnung für das Jahr 2017 veröffentlicht. Die Stürme „Harvey“ und „Irma“ führten zu hohen versicherten Schäden, die sich für den Markt und für Munich Re noch nicht quantifizieren ließen. Das Unternehmen könnte deshalb sein Gewinnziel von 2 Mrd. Euro bis 2,4 Mrd. Euro verfehlen und werde im dritten Quartal sehr wahrscheinlich einen Quartalsverlust ausweisen. Die Aktie reagierte kaum, nach Angaben der Munich Re wird das Aktienrückkaufprogramm fortgesetzt. Auch die Dividende will der Konzern halten.

Hohe Schäden durch Hurrikan „Irma“ befürchtet

Die Experten sind sich einig: Die versicherten Schäden durch Hurrikan „Harvey“ sind nicht hoch genug, um die Preise im Rückversicherungsmarkt nach oben zu bewegen. Sie haben die Rechnung aber ohne den Wirbelsturm „Irma“ gemacht: Der stärkste jemals in der Region gemessene Hurrikan hat bereits etliche karibische Inseln verwüstet und könnte am Wochenende auf Florida treffen. Analysten haben bereits versicherte Schäden von bis zu 130 Mrd. Dollar prognostiziert, falls „Irma“ die Stadt Miami direkt trifft. Zudem sind mit „Jose“ und „Katia“ noch zwei weitere Wirbelstürme im Anmarsch.

Mahnke: Versicherungsstandort London bleibt wichtig

Der bevorstehende Brexit bereitet den Risikomanagern der deutschen Industrie Kopfzerbrechen. Sie befürchten, dass sie erst spät über die künftig geltenden Regeln Bescheid wissen werden. Der Versicherungsstandort London verliere aber nicht an Bedeutung, sagte Alexander Mahnke, Vorsitzender des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft, auf der diesjährigen Industrieversicherungskonferenz der Organisation in München. In der Digitalisierung sieht Mahnke anders als viele Versicherer durchaus Disruptionspotenzial für das Industriegeschäft.

S&P: „Harvey“ kostet Rückversicherer 6 Mrd. Dollar

Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) geht davon aus, dass „Harvey“ die Rückversicherer rund 6 Mrd. Dollar kosten wird. Rund die Hälfte des Schadens stammt aus der Rückversicherung staatlicher Hochwasserprogramme. Die Schadensumme wird wahrscheinlich weiter steigen, da Betriebsunterbrechungsschäden in noch nicht bekannter Höhe hinzukommen. Die Trendwende bei den Preisen wird „Harvey“ aber nicht einläuten, glaubt S&P. Die Experten rechnen für 2018 mit einem weiteren Preisrückgang von bis zu 5 Prozent. Das wird die Ertragskraft der Rückversicherer in Mitleidenschaft ziehen.

Flöring: „Harvey wird den Markt nicht drehen“

Der Hurrikan „Harvey“ hat nach Einschätzung von Axel Flöring, Deutschlandchef des Rückversicherungsmaklers Guy Carpenter, nicht das Zeug, die erhoffte Trendwende bei den Rückversicherungspreisen einzuleiten. Dafür wären mehrere, gehäuft auftretende Naturgefahrenereignisse nötig. Auch die erhoffte Bodenbildung bei den Preisen sieht Flöring bei der diesjährigen Erneuerungsrunde in Monte Carlo noch nicht kommen. Wichtige Themen bei dem am Wochenende beginnenden Branchentreffen werden strukturierte Lösungen, Digitalisierung und Kosteneffizienz sein.

Hurrikan „Harvey“: Bis zu 20 Mrd. Dollar Schaden

Die versicherten Schäden durch Hurrikan „Harvey“ werden zwischen 10 Mrd. Dollar und 20 Mrd. Dollar betragen, schätzt die Bank J.P. Morgan. Ein Löwenanteil wird dabei auf die immensen Flutschäden entfallen. Ohne das Hochwasser rechnet die Risikoanalysefirma Air Worldwide mit versicherten Schäden von 1,2 Mrd. Dollar bis 2,3 Mrd. Dollar. Vor allem Versicherer mit viel Gewerbegeschäft werden den Wirbelsturm spüren, Hochwasserschäden bei Privatleuten gehen auf das Konto des staatlichen National Flood Insurance Programs. Das wird dadurch an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit geraten.

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