Archiv ‘Industrieversicherung’

Feuer-Sanierung macht Talanx profitabler

Der Talanx-Konzern zeigt sich nach einer Umsatz- und Gewinnsteigerung zum Jahresauftakt 2019 zufrieden. Bei den Prämien in der Industrieversicherung konnten die Hannoveraner in den ersten drei Monaten zweistellig zulegen. Der Konzern führt das insbesondere auf den Start der neuen Gesellschaft HDI Global Specialty zurück, die das Spezialversicherungsgeschäft von HDI Global und Hannover Rück umfasst. Die im ersten Quartal verzeichneten Erfolge des Strategieprogramms 20/20/20 bringen Talanx dem Ziel näher, die Feuerversicherung zurück in die schwarzen Zahlen zu führen. Das Geschäft, das durch Preiserhöhungen verloren ging, konnten die höheren Prämien kompensieren.

Gewinnrückgang bei Swiss Re

Der Rückversicherer Swiss Re hat im ersten Quartal 2019 weniger verdient. Unter dem Strich steht ein Gewinn von 429 Mio. Dollar, nach 457 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn sank vor allem wegen Großschäden in der Sach-Rückversicherung. Der Absturz der Ethiopian Airlines-Maschine und das Boeing-Flugverbot drückten das Ergebnis, ebenso die Überschwemmungen in Australien. Der Industrieversicherer Swiss Re Corporate Solutions verbuchte einen Verlust von 55 Mio. Dollar. Am Börsengang der britischen Run-off-Tochter ReAssure will Swiss Re festhalten, Finanzchef John Dacey zeigte sich jedoch auch offen für einen Verkauf.

Lloyd’s baut groß um und spart

Der Londoner Versicherungsmarkt Lloyd’s hat am Mittwoch ein weitreichendes Umbau- und Sparprogramm vorgestellt, das jetzt in eine Konsultationsphase geht. Lloyd’s will zwei neue digitale Platzierungsplattformen einführen – eine für einfache Risiken und eine zweite für komplexere Geschäfte. Die Einsparungen könnten zu Kostensenkungen von 10 Prozent bis 20 Prozent der Prämien führen, das wären mehr als eine Milliarde Pfund. Das würde die heutigen Kostensätze von 30 Prozent bis 40 Prozent spürbar senken. Außerdem will der Markt attraktiver und leichter zugänglich für alternatives Kapital werden.

Herbert Fromme

Die offene Plattform gewinnt

 Herbert Frommes Kolumne   Die Älteren unter Ihnen werden sich noch an Inex24 erinnern. Das war 2011 der Versuch, mithilfe einer unabhängigen Plattform die Industrieversicherung zu digitalisieren.  Die Plattform scheiterte an heftigem Widerstand verschiedener Marktteilnehmer, vor allem einige Industriekunden taten sich schwer. Aber im Nachhinein sagen selbst einstige Gegner, dass die Fundamentalopposition möglicherweise falsch war. Denn so ein System wird heute dringend gebraucht. So wie es in der Industrieversicherung ist, kann es nicht bleiben. Möglicherweise wäre eine Stiftung die Antwort.

Axa versichert Notre Dame-Renovierungsfirmen

Auf den französischen Versicherer Axa könnten Schäden durch den Brand der Pariser Kathedrale Notre Dame zukommen. Mit Echafaudage und Le Bras Frères waren zwei der Firmen, die vor dem Brand Renovierungsarbeiten an dem historischen Gebäude durchgeführt haben, bei Axa versichert. Das teilte der Versicherer am Dienstagabend mit. Einige der wertvollen Artefakte aus der Kathedrale sind außerdem bei der Konzerntochter Axa Art versichert. Der Versicherer will sich unabhängig von möglichen Versicherungsleistungen mit 10 Mio. Euro am Wiederaufbau von Notre Dame beteiligen.

Lernende Maschinen bieten neue Chancen

 Meinung am Mittwoch  Die Digitalisierung in der Wirtschaft und das Internet of Things schaffen eine Flut neuer Daten. Die Masse an Informationen verdoppelt sich alle zwei Jahre. Eine intelligente Nutzung dieser Daten versetzt Industrieversicherer in die Lage, ihren Kunden neue Dienstleistungen und ein verbessertes Risiko-Management zu bieten. Sie können ihr Geschäftsmodell vom Reparieren und Ersetzen zum Vorhersagen und Verhindern weiterentwickeln. Langfristig können eigene Produkte und Dienstleistungen daraus entstehen.

Leue & Nill setzt auf Kunden aus dem Ausland

Der Dortmunder Großmakler Leue & Nill ist auf Wachstumskurs. Die wichtigsten Methoden: Der Makler sucht neue Partnerschaften mit Branchenverbänden und baut sein „Desk“-System für Unternehmen aus dem Ausland aus, die in Deutschland tätig sind. So hat er bereits einen erfolgreichen Japan-Desk mit zweisprachigen Experten aufgebaut. Im Gespräch mit dem Versicherungsmonitor erläutern die Geschäftsführer und Mit-Inhaber Stefan und Joachim Nill die Pläne des Unternehmens – und warum sie es bedauern, in der Vergangenheit nicht mehr Mut zum Risiko gehabt zu haben.

Ecclesia greift bei M&A-Policen an

Der Detmolder Versicherungsmakler Ecclesia steigt in das Geschäft mit Versicherungen für Firmenübernahmen und Fusionen (M&A) ein. Das kirchennahe Unternehmen hat dafür eine neue Abteilung gegründet und den M&A-Versicherungsexperten Georg von Mangoldt ins Boot geholt, der bislang für Marsh in New York tätig war. Der Jurist soll die neue Einheit ab Mai 2019 in Frankfurt aufbauen. Ecclesia befindet sich derzeit auf Wachstumskurs und wittert im Vertrieb von M&A-Policen großes Potenzial – nicht nur im Geschäft mit Industriekunden, sondern auch im traditionellen Marktsegment der Gesundheits- und Sozialwirtschaft.

Luftfahrtversicherer zahlen Millionen für Vogelschlag

Zusammenstöße von Flugzeugen und Vögeln verursachten von 2013 bis 2018 weltweit versicherte Schäden von 300 Mio. Euro. 956 Schadensfälle gingen in dem Zusammenhang bei Versicherern ein. Das zeigt eine Untersuchung von Allianz Global Corporate and Specialty. Die wirtschaftlichen Folgen der Vorfälle schätzt die Allianz-Tochter auf bis zu 1,1 Mrd. Euro. Insgesamt machten Luftfahrtschäden durch Kollisionen, Abstürze und vergleichbare Unglücke wertmäßig 14 Prozent der untersuchten Industrieschäden aus.

Industrieversicherung: Sanierung oder Mieterhöhung?

 Meinung am Mittwoch  Einige Anbieter bemühen sich zurzeit, die Preise in der Industrieversicherung anzuheben. Dabei müsste jedoch der ganze Markt mitmachen, sonst wandern die guten Risiken einfach ab. Anfang des Jahrtausends zogen einmal fast alle großen Anbieter bei Preiserhöhungen mit. Allerdings ging es damals nicht mit rechten Dingen zu – das Bundeskartellamt verhängte später hohe Strafen wegen Preisabsprachen. Zurzeit spricht allerdings vieles dafür, dass so mancher Anbieter gerne die Kunden übernimmt, die sich ihm nach Prämienerhöhungen anbieten.

Ecclesia-Manager Körner: „We are open for business“

Der Industrieversicherungsmakler der Ecclesia-Gruppe muss neue internationale Partnerschaften eingehen. Der bisherige Kooperationspartner JLT fusioniert mit Marsh. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erläutert Geschäftsführer Jochen Körner, welche Partner er sucht, warum er sich sogar eine externe Beteiligung am Ecclesia-Industriemakler vorstellen kann und dass er auch im Inland immer auf der Suche nach Übernahmezielen ist. Körner spricht über die Verteilung von Gebühren und Courtage, die Digitalisierung und die Probleme, die richtigen Mitarbeiter zu finden.

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