Der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) prüft seine Versicherungsverträge zurzeit auf Silent Cyber-Risiken. Darunter versteht die Branche versteckte Cyberrisiken, die nicht explizit in der Policen erwähnt werden. Kunden sollen danach erfahren, ob diese Risiken in Zukunft von ihren Verträgen gedeckt werden oder nicht. Andere Industrieversicherer gehen ähnlich vor. Das sorgt bei der Industrie für Unverständnis. AGCS-Cyberexperte Jens Krickhahn hat das Vorgehen der Branche jetzt auf einer Konferenz des Gesamtverbands der versicherungsnehmenden Wirtschaft in Köln verteidigt. Die Risiken hätten sich in den vergangenen 25 Jahren deutlich verändert.
Archiv ‘Industrieversicherung’
Preiserhöhungen nur bei Kostensenkungen
Der Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) zeigt Verständnis für die Bemühungen der Industrieversicherer, Prämien in der Sachversicherung zu erhöhen, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Vor allem in der Feuerversicherung erhöhen viele Versicherer derzeit die Preise. Allerdings müssten die Anbieter auch an ihren hohen Kosten arbeiten, forderte GVNW-Chef Alexander Mahnke bei einem Pressegespräch in Köln. Die Diskussion um den Ausschluss von Silent Cyber-Risiken aus Sach- und Betriebsunterbrechungspolicen sieht er kritisch.
Dobner: „Die Versicherer müssen jetzt aufpassen“
Oliver Dobner ist Generalbevollmächtigter und Geschäftsführer beim Makler Marsh Deutschland. Im Interview spricht er darüber, wann er Verständnis für Prämienerhöhungen der Versicherer hat. Er erklärt außerdem, warum die Industrieversicherer beim Thema Cyber ausreichende Kapazitäten bereitstellen müssen, wenn sie relevant bleiben wollen, und warum das Cyberrisiko in Zukunft größer sein wird als das Feuerrisiko.
Allianz macht Ernst mit AGCS-Euler-Fusion
Die Allianz hat einen Unternehmensberater beauftragt, die konkreten Pläne für die Fusion der Allianz Global Corporate & Specialty mit Euler Hermes zu erarbeiten. Bis Mitte des Jahres soll Oliver Wyman einen Fahrplan vorlegen. Bei der Fusionsvorbereitung wird die Tätigkeit beider Unternehmen insgesamt auf dem Prüfstand stehen. Es kann dabei auch noch Veränderungen im Geschäftszuschnitt geben, glauben Insider.
Talanx: Industrieversicherung soll bald profitabel sein
Der Hannoveraner Talanx-Konzern hatte 2018 ein schlechtes Jahr in der Industrieversicherung. Zahlreiche Feuerschäden sorgten für einen versicherungstechnischen Verlust von 240 Mio. Euro. In diesem Jahr will das Unternehmen aber wieder die schwarze Null erreichen und ab 2020 wieder profitabel arbeiten. Helfen soll das Sanierungsprogramm in der Feuerversicherung, das besser voranschreitet als gedacht. Aus dem Absturz der Boeing 737 Max 8 am 10. März und den Flugverboten für den Maschinentyp rechnet der Konzern für sich selbst nicht mit großen Schäden.
„Wir werden erschlagen von Schadensfällen“
Der Freiburger Versicherungsmakler Südvers ist seit vielen Jahren in Familienbesitz und will es auch bleiben. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erteilt Mit-Geschäftsführer Florian Karle Kauf- und Übernahmeangeboten von Konkurrenten eine klare Absage. Er erklärt außerdem, woher die hohen Schäden in der Managerhaftpflicht kommen, was er von den Sanierungsbemühungen großer Anbieter in der Feuerversicherung hält und was ihn an Mitbewerbern und Industrieversicherern ärgert.
Puls wird HDI-Industriechef
Leute – Aktuelle Personalien Edgar Puls, Vorstand des Talanx-Industrieversicherers HDI Global, wird befördert: Er folgt auf Christian Hinsch, der am 19. Juni in den Ruhestand geht, als Chef der HDI Global und Vorstand der Talanx. Damit ist der Generationenwechsel bei dem Konzern vollzogen. Puls‘ Nachfolger im Vorstand von HDI-Global wird David Hullin, der ebenso wie Puls schon seit vielen Jahren für den Konzern arbeitet. Außerdem: Der Assistance-Dienstleister Axa Partners hat Helmut Olfert zum neuen Head of Sales ernannt.
Durchatmen im Goldrausch
The Long View – Der Hintergrund 60 Prozent aller Cyberattacken lassen sich im Ursprung auf Teile der Lieferketten zurückverfolgen; in 92 Prozent der Fälle sind kleine Unternehmen dafür verantwortlich. Kein Wunder, dass deutsche Unternehmer neben Cybervorfällen Betriebs- und Lieferkettenunterbrechungen als größte Gefahren für ihr Geschäft ansehen und verstärkt Versicherungsschutz nachfragen. Die meisten Versicherer agieren vorsichtig, gleichwohl treibt die Goldgräberstimmung im noch jungen Cyberversicherungsmarkt mitunter auch zweifelhafte Produktblüten. Auf dem Weg zum Cybermassenmarkt sind für Kunden und Versicherer gleichermaßen tragfähige Konzepte gefordert.
Generali legt zu
Der Generali-Konzern hat im vergangenen Jahr 2,3 Mrd. Euro verdient, das sind 9,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Dazu trug das Geschäft mit Lebensversicherungen ebenso wie die Schaden- und Unfallsparte bei. Auch der Bereich Vermögensverwaltung, den die Generali verstärkt ausbauen will, entwickelte sich gut. Die Dividende für die Aktionäre soll von 0,85 Euro auf 0,90 Euro steigen. Schwierig gestaltete sich dagegen das Geschäft mit Industrieversicherungen. General Manager Frédéric de Courtois hält die Sparte dennoch für ein lohnenswertes Segment.
Munich Re versichert Batteriehersteller
Der Rückversicherer Munich Re hat eine Versicherung für Batteriemodule auf den Markt gebracht. Damit können sich die Hersteller der Energiespeicher dagegen versichern, dass ihre Produkte auf Dauer nicht die gewünschte Leistung bringen. Die Police deckt Leistungsgarantien der Hersteller über einen Zeitraum von zehn Jahren ab. Zunächst bietet Munich Re die Deckung für Großprojekte an, etwa in der Energieversorgung. Der Rückversicherer will die Police bald auf den Bereich Mobilität ausweiten und auch Batterien von Elektrofahrzeugen versichern.
Zimmer frei im Haus der hundert Berufe
Meinung am Mittwoch Der Mangel an Fachkräften stellt auch in der Versicherungsbranche ein wachsendes Risiko dar. Dabei hat gerade die Industrieversicherung jungen Menschen viel zu bieten. Wir müssen es nur stärker sichtbar machen. Nur wenn wir alle, die wir in der Versicherungswirtschaft arbeiten, mit Enthusiasmus über unsere Arbeit sprechen, werden wir auch in Zukunft die jungen Fachkräfte für uns gewinnen, die wir brauchen.
Armon: „Versicherer haben deutlich Blut gelassen“
Der Finanzskandal in Australien sowie Sammelklagen in den USA haben einige D&O-Versicherer zuletzt viel Geld gekostet. Den nur auf dem deutschen Markt tätigen Anbietern geht es dagegen deutlich besser, sagt Marcel Armon, Geschäftsführer des Maklers Howden Germany, im Interview mit Süddeutscher Zeitung und Versicherungsmonitor. Zwar konnten sich die Versicherer mit Forderungen nach Prämienerhöhungen auf dem deutschen Markt kaum durchsetzen, für einige Unternehmen ist es dennoch schwerer geworden, Versicherungsschutz zu bekommen.
HDI saniert erfolgreich Feuer-Industrie
HDI Global, der Industrieversicherer der Talanx-Gruppe, hat seine selbst gesteckten Sanierungsziele von plus 20 Prozent aus Prämienerhöhungen und risikomindernden Maßnahmen in der Feuerversicherung schon weitgehend erreicht. In der nächsten Erneuerungsrunde sollen es noch einmal 10 Prozent sein. Das sagte Unternehmenschef Christian Hinsch im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Hinsch ist gleichzeitig stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Talanx. Im Gespräch nimmt er auch Stellung zur Trennung vom langjährigen Vorstand Joachim ten Eicken im vergangenen Jahr, zur Reaktion der Kunden auf die Sanierung und zu den Hintergründen der schwierigen Marktlage. Die Digitalisierung der Industrieversicherung und die Cyberversicherung waren ebenfalls Themen.












