Archiv ‘Industrieversicherung’

Germanwingsabsturz setzt Kriegsversicherer unter Druck

Der Absturz des Airbus 320 von Germanwings in den französischen Alpen könnte zu Prämiensteigerungen bei Kriegsrisikopolicen für Flugzeuge führen. Diese Versicherung kommt wegen des vermuteten Suizids des Co-Piloten bei den Kaskoschäden zum Tragen. Die sind zwar nicht sonderlich hoch, doch der Markt ist noch von der Schadenserie des Jahres 2014 arg gebeutelt. Zudem hat ein harter Preiskampf im gesamten Luftfahrtversicherungsmarkt die Preise in den vergangenen Jahren stark nach unten gedrückt.

Talanx: Turbulente Zeiten

 Der Health Check  Der Versicherer Talanx leidet wie die gesamte Branche unter den niedrigen Zinsen mit ihren mannigfachen Konsequenzen. Dazu kommt der Druck, die anstehenden Digitalisierungshürden zu meistern. Allerdings gibt es in Hannover Besonderheiten, die das Unternehmen vor große Herausforderungen stellen. Um Talanx begreifen zu können, muss man verstehen, was das Unternehmen antreibt: Talanx will in erster Linie ein guter Industrieversicherer für seine Mehrheitseigner sein. Alle anderen Aktivitäten sind diesem Ziel untergeordnet. Und: Der Börsengang hat Cash gebracht. Aber er enthüllt auch, was Anleger von den einzelnen Talanx-Aktivitäten halten.

Keine Obliegenheitspflichten nach Deckungsablehnung

 Legal Eye – Die Rechtskolumne:  Der Bundesgerichtshof hatte schon vor längerer Zeit entschieden, dass Versicherungsnehmer keine Obliegenheitspflichten mehr treffen, wenn der Versicherer die Deckung endgültig abgelehnt hat. Das Urteil sorgt immer noch für Furore. Kritiker fürchten, dass es ein Freibrief für Kunden ist, ihren Versicherer täuschen zu können, ohne Sanktionen fürchten zu müssen. Dem ist nicht so, die Aufregung über dieses Urteil ist unberechtigt.

Herbert Fromme

Mehr Transparenz, bitte

 Herbert Frommes Kolumne:   Die Katastrophe um den Airbus 320 der Germanwings hat zu großen Verunsicherungen geführt. Eine andere Öffentlichkeitsarbeit der Lufthansa, der betroffenen Versicherer und der gesamten Assekuranz hätte dazu beitragen können, manche Irritationen und Falschinformationen zu vermeiden. Aber gerade die Industrie-, Transport- und Luftfahrtversicherer beharren auf einer Geheimniskrämerei, die in Zeiten des Internets lange überholt ist.

Germanwings: Schäden auch bei Suizid gedeckt

Der grausame Hintergrund des Absturzes des Germanwings-Fluges 4U 9525 ändert nur wenig an dem Millionenschaden, der auf die Versicherer unter Führung der Allianz zukommt. Denn die Haftpflichtversicherer der Lufthansa müssen in jedem Fall zahlen. Aber der mögliche Suizid des Co-Piloten könnte dafür sorgen, dass die Versicherer auf Änderungen an den Systemen drängen, mit denen Cockpit-Türen gegen das Eindringen aus der Fluggastkabine geschützt sind, heißt es bei Branchenexperten. Außerdem werden die Versicherer wohl auf der Zweipersonen-Regel für Cockpit-Anwesenheit bestehen.

Basler wird im Industriegeschäft vorsichtig

Die zur Schweizer Baloise gehörenden Basler Versicherungen in Deutschland haben sich aus unprofitablen Bereichen der Industrieversicherung wie dem Flottengeschäft zurückgezogen. Dieser Schritt und ein rückläufiges Lebengeschäft haben die Prämieneinnahmen im vergangenen Jahr sinken lassen. Auch der Gewinn war wegen einer hohen Großschadenbelastung und Aufwendungen für die Restrukturierung der deutschen Geschäftseinheit rückläufig.

Update 2: Allianz und Talanx versichern Germanwings-Maschine

Allianz Global Corporate & Specialty, die Industrieversicherungstochter der Allianz, hat bestätigt, dass sie führender Versicherer des am Dienstag verunglückten Germanwings-Flugs ist. Zur Höhe des Schadens mochte sich das Unternehmen nicht äußern. Es ist das vierte schwere Unglück, dass die Allianz in den vergangenen zwölf Monaten trifft. Im Konsortium sollen unter anderem AIG und Talanx sein. Talanx hat seine Beteiligung bestätigt. Es gibt jetzt auch erste seriöse Schadenschätzungen im Markt.

Hacker bedrohen Schiffe

Reeder und Häfen setzen immer mehr auf Automatisierung und Vernetzung. Das macht sie anfällig für Cyberrisiken, warnen die Transportversicherungsexperten von Allianz Global Corporate & Specialty. Hacker könnten Daten über die Ladung manipulieren oder Häfen und Schiffe außer Betrieb setzen. Große Risiken sieht der Versicherer auch in den immer größeren Containerschiffen. Großschäden von mehr als 1 Mrd. Dollar sind möglich.

HDI-Gerling Industrie ändert den Namen

Der Talanx-Industrieversicherer HDI-Gerling Industrie ändert den Namen. Nach Informationen des Versicherungsmonitors will sich das Unternehmen künftig HDI Global nennen und die Rechtsform in eine europäische Aktiengesellschaft ändern. Damit ist der Traditionsname Gerling aus der Industrieversicherung vollständig verschwunden – weniger als ein Jahrzehnt nach der Übernahme des angeschlagenen Kölner Konzerns durch den Hannoveraner Haftpflichtverband der Deutschen Industrie.

Talanx mit vielen Baustellen

Der Talanx-Konzern plant nach deutlich schlechteren Zahlen in der Industrieversicherung ein Sanierungsprogramm für seine inländischen Industrieverträge. Rasenmähermethoden soll es aber nicht geben. Im Bereich Privat- und Firmenkunden will das Unternehmen heftig in die IT investieren und die strategischen Schwerpunkte neu bestimmen. Wegen positiver Entwicklungen in der Rückversicherung und im Ausland war der Gewinn für 2014 ordentlich, aber 2015 wird eines der herausforderndsten Jahre seit langem, sagte Vorstandschef Herbert Haas.

Kärcher wird Deutschlandchef bei MSIG

Die zur japanischen Mitsui Sumitomo gehörende MSIG Insurance Europe in Köln hat einen neuen Deutschlandchef gefunden. Michael Kärcher kommt von der Axa. Vorgänger und Interims-Deutschlandchef Heinz Nettesheim arbeitet wieder als Senior Account Manager. Der 2012 gegründete Versicherer wächst nach Angaben von Vorstandschef Klaus Przybyla kräftig und hat 2014 einen Gewinn erzielt.

Lückenhafter Cyberschutz

Den Cyberversicherungen auf dem deutschen Markt fehlen wesentliche Deckungselemente, kritisiert der Freiburger Makler Südvers. Das trage zum schleppenden Verkauf der Policen bei. Südvers ist aber optimistisch, dass die Versicherer nachbessern werden. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr trotz eines schwierigen Marktumfelds beim Prämienvolumen zugelegt. Wachstum erhofft der Makler sich in den Bereichen Kautionsversicherung, Affinity-Geschäft und Global Benefits. Aus Kroatien hat sich das Unternehmen wegen schlechter Zahlungsmoral zurückgezogen.

Marsh sucht Zukäufe und wird regionaler

Der Makler Marsh will auch durch Zukäufe in Deutschland wachsen. Das sagt Deutschlandchef Siegmund Fahrig im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Dabei gehe es vor allem um einen strategischen Mehrwert, sagt Fahrig. Außerdem will Marsh sich in der Fläche breiter aufstellen, um Mittelständler besser zu bedienen. Niederlassungen in einer Reihe mittelgroßer Städte sind geplant. Für Fahrig ist Cyber eindeutig eine wichtige Zukunftssparte, und die Digitalisierung ist in seinen Augen auch für die Zusammenarbeit zwischen Maklern und Kunden für die Zukunft entscheidend.

Jürgen Kurth steigt bei Axa auf

Jürgen Kurth, Deutschlandchef des Industrieversicherers Axa Corporate Solutions, wird als Chief Underwriting Officer zweiter Mann bei dem global agierenden Unternehmen. Die Position des Deutschlandchefs wird neu besetzt. Kurth behält die Regionalverantwortung für den Bereich Zentral- und Osteuropa. Derweil hat der Rechtsschutzversicherer Roland mit Marc Böhlhoff einen neuen Finanzvorstand gefunden. Er ersetzt Ulrich Scholten, der zur Provinzial Nordwest wechselt.

Werner verlässt den Eon-Konzern

Klaus Werner, Versicherungschef des Düsseldorfer Energieriesen Eon, verlässt nach Informationen des Versicherungsmonitors das Unternehmen. Nach bisherigem Stand soll es keinen direkten Nachfolger geben. Damit scheidet nach Klaus Greimel, der 2014 zu HDI-Gerling Industrie wechselte, der zweite Geschäftsführer des hauseigenen Maklers Eon Risk Consulting aus.

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