An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Zwei Konferenzen zum Thema Schadenmanagement, der Insurance Summit des Handelsblatts und eine Fachtagung des GDV
Archiv ‘KI’
Die KI bleibt, auch wenn die Blase platzt
Unternehmensbewertungen von KI-Unternehmen erreichen schwindelerregende Dimensionen im Billionenbereich. Wenn irgendwo künstliche Intelligenz draufsteht, fließen Milliarden auch in zweitklassige Adressen. Hier hat sich eine Blase aufgepumpt, die nur darauf wartet, zum Platzen gebracht zu werden. Die Versicherer würden einen solchen Finanzmarkt-Crash deutlich spüren. Doch selbst wenn die Blase platzt, bleibt die KI – so wie das Internet als Technologie den Dotcom-Crash 2000 bis 2002 überlebt hat. Versicherer sollten aktuell wohl nicht in KI-Aktien investieren, in die selbstgenutzte KI aber schon.
Wenn sich die KI mit der KI streitet
US-Krankenversicherer, die künstliche Intelligenz (KI) einsetzen, um über Leistungen zu entscheiden, geraten wegen der häufigen Ablehnung von Kundenrechnungen durch ihre Systeme unter Druck. Doch jetzt nutzen Versicherte selbst KI-Systeme, die ihnen die Beschwerden gegen diese Entscheidungen erleichtern. Der Einsatz von KI im echten Leben sorgt für ganz neue Formen der Auseinandersetzung.
KI treibt die Makler um
Gewerbe- und Industrieversicherungsmakler sind gefordert, Prozesse zu digitalisieren und sich mit künstlicher Intelligenz (KI) zu befassen. Es reicht künftig nicht mehr, nur über großes Know-how, Erfahrung und umfangreiche Kontakte zu verfügen, wenn es Defizite bei IT und Prozessen gibt, sagte Nepomuk Loesti (Bild) vom Makler Gallagher beim Großmakler-Dinner der SZ. Zur Entwicklung einer Daten- und IT-Infrastrukturstrategie seien vor allem große Unternehmen in der Lage, glaubt MRH Trowe-Chef Ralph Rockel. Das verstärke die Konsolidierung.
Warum Versicherer KI-Schäden ausschließen wollen
Derzeit gibt es nur vereinzelt Schadenfälle aus der Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI). Aber mit der zunehmenden KI-Nutzung bei Industrie und Dienstleistern steht eine Welle solcher Schäden bevor. In den USA bereiten sich die Versicherer darauf vor, KI-Schäden aus der Industriehaftpflicht auszuschließen. In Deutschland wird darüber noch nicht öffentlich diskutiert, intern aber schon. Folgt auf Silent Cyber jetzt Silent AI? Und wer versichert die Risiken dann?
Allianz warnt vor Risiken bei IT-Bauboom
Weltweit entstehen immer mehr Rechenzentren. Treiber sind gerade auch künstliche Intelligenz-Anwendungen, die einen besonders hohen Bedarf an Rechenleistung haben. Allerdings birgt der Bau und der Betrieb vielfältige Risiken, schreibt der Industrieversicherer Allianz Commercial in einer aktuellen Studie. Stromausfälle, Hackerattacken, Lieferprobleme und wachsender öffentlicher Widerstand gehören dazu.
Versicherungskunden erwarten digitale Nähe
Wer mit seinem Versicherer in Kontakt tritt, ist komplizierte Tarife, langwierige Telefonate und umfangreiche Papierformulare gewohnt. Die Versicherer sind in den vergangenen Jahren digitaler geworden, sie haben automatisierte Prozesse und Online-Kundenportale eingeführt. Der Einzug von künstlicher Intelligenz (KI) ermöglicht einen noch effizienteren und stärker personalisierten Service. Versicherte honorieren den KI-Einsatz, solange er transparent bleibt und das Bedürfnis nach Sicherheit respektiert wird.
Warum Assekuradeure zu KI-Vorreitern werden müssen
Künstliche Intelligenz (KI) verändert nicht nur die Prozesse in Versicherungsunternehmen – sie verändert das Zusammenspiel in der gesamten Wertschöpfungskette. Assekuradeure haben aufgrund ihrer größeren Agilität und des klaren Fokus beim Geschäftsmodell gute Chancen, KI schnell tief in ihre Prozesse einzubetten und damit zu den „Early Adopters“ in der Branche zu gehören. So erhöhen sie ihre Effizienz – und werden zugleich attraktiver für Risikoträger und Investoren.
IT-Dienstleister wollen KI-Sicherheit
Immer mehr IT-Unternehmen bieten Dienstleistungen rund um die künstliche Intelligenz (KI) an. Dabei wird der Nachweis eines angemessenen Versicherungsschutzes immer wichtiger, schreibt der Spezialversicherer Hiscox in einer Studie. So sei die Auftragsvergabe von Unternehmen an IT-Dienstleister heute oft an einen solchen Nachweis gebunden. Das Gros der IT-Unternehmen wünscht sich zudem Schulungen und Informationsangebote der Versicherer, um eigene Unsicherheiten zum korrekten Umgang mit KI zu beseitigen.
MSG: Kampfansage an die Software-Konkurrenz
Das sind deutliche Ziele: Bis 2030 will der Softwarehersteller MSG den Umsatz mit Versicherern verdoppeln. Das kündigt MSG-Vorständin Andrea van Aubel im Interview mit dem Versicherungsmonitor an. Van Aubel spricht über den Trend bei Versicherern, die IT ins Ausland zu verlegen, über den wachsenden Einfluss von künstlicher Intelligenz und die Rolle der Cloud. Bis 2030, so ihre Vorhersage, werden 80 Prozent aller Versicherer mit gemieteter Software (Software as a service) arbeiten.
So gehen DORA und KI-Verordnung Hand in Hand
Mit dem zunehmenden Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) in der Versicherungsbranche stellt sich immer deutlicher die Frage, wie KI effektiv, sicher und regelkonform gesteuert werden kann. Ein integrierter KI-Governance-Rahmen, der die EU-Verordnung DORA und die KI-Verordnung miteinander verknüpft, macht KI bei Versicherungsunternehmen nutzbar, sicher und prüfbar.
„Nicht aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen“
Die Versicherungsbranche sollte sich disruptiven Entwicklungen, beispielsweise künstlicher Intelligenz (KI), nicht verschließen, sondern offen proaktiv damit umgehen, findet Norbert Rollinger, R+V-Chef und Präsident des GDV. „Die neue Welt klopft an, und wir sollten ihr die Tür öffnen und nicht aus Angst vor dem Tod Selbstmord begehen, sondern wirklich versuchen zu gestalten“, sagte er bei einer MCC-Konferenz. KI und Machine Learning könnten den Versicherern helfen, effizienter und besser zu werden – und auch den Umgang mit schwer zu versichernden Risiken wie dem Klimawandel erleichtern.
Sollers: Bei KI am Ball bleiben
Versicherer machen Fortschritte in Sachen künstlicher Intelligenz (KI). Mittlerweile haben 97 Prozent der Gesellschaften Berührungspunkte zu der sich rasch entwickelnden Technologie. Jedoch hat gerade einmal die Hälfte der Häuser die Integration von KI strategisch im Tagesgeschäft verankert, so das Ergebnis einer Umfrage des Beraters Sollers aus Köln. Die Expertinnen und Experten warnen davor, dass diejenigen Versicherer, die ihre Bemühungen nicht intensivieren, schnell von der Konkurrenz abgehängt werden könnten. Vor allem die Mitarbeitenden müssten bei der Nutzung der Technologie mitgenommen werden.












