Archiv ‘Klimawandel’

Swiss Re benennt neue Risiken

Nach Pandemie und Inflation, inmitten des Kriegstreibens in Europa, hat der Rückversicherer Swiss Re untersucht, wo neue Gefahren für die Gesellschaft, aber auch für Versicherer liegen könnten. Das Unternehmen hat 13 aufkommende Risiken ausgemacht. Die drei Hauptrisiken liegen demnach im Rückgang der Investitionen in globale Lieferketten, in Kaskadeneffekten nach Naturkatastrophen und in der Unterfinanzierung von Gesundheitssystemen. Laut Experten des Rückversicherers werden diese Themen die Versicherer in den nächsten zehn Jahren umtreiben.

Bundestag lehnt Vorschlag für Opt-Out ab

Die Union ist mit ihrem Vorstoß für eine stärkere Verbreitung von Elementarschadenversicherungen per sogenanntem Opt-Out gescheitert. Der Bundestag wandte sich am Donnerstagabend mehrheitlich gegen den Antrag. Vertreter der Ampelkoalition sprachen sich für eine Pflichtversicherung von Wohnhäusern gegen Überschwemmungen und andere Naturkatastrophen aus, wobei das französische System positiv erwähnt wurde. Für die Versicherungsbranche ist das enttäuschend.

GDV warnt vor Versicherungspflicht à la Frankreich

Die Debatte um die mögliche Einführung einer Pflichtversicherung von Hausbesitzern gegen Elementarrisiken nimmt weiter an Fahrt auf. Der Lobbyverband der Versicherer GDV warnt vorvermeintlich einfachen Lösungen. Das französische System sei als Blaupause nicht geeignet, betonte die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach vor Journalisten. Der Verband ist strikt gegen eine Versicherungspflicht und wünscht sich eine Opt-Out-Lösung. Die Union hat einen entsprechenden Vorstoß ins Parlament eingebracht, mit dem sich der Bundestag am Donnerstagabend beschäftigen soll.

Versicherer optimistisch für die Zukunft

Die deutschen Versicherer beurteilen ihre aktuelle Lage deutlich besser als noch im vierten Quartal 2023. Das geht aus dem Geschäftsklima-Index für die Versicherungswirtschaft hervor, den das Institut für Wirtschaftsforschung zusammen mit dem Versichererverband GDV erstellt. Auch die Erwartungen für die kommenden Monaten haben sich leicht verbessert. Der Wert für das Geschäftsklima liegt erstmals seit der Pandemie wieder über dem langfristigen Mittelwert.

Moody’s: Sekundäre Risiken sind Schadentreiber

Während das Hauptaugenmerk lange auf Hurrikans und Erdbeben lag, sind bisher als zweitrangig eingestufte Schäden wie Waldbrände und Überschwemmungen mittlerweile die Haupttreiber bei Naturkatastrophenschäden. Das betont die Ratingagentur Moody’s in einem aktuellen Bericht zu den größten Risiken für Versicherer. Die Analysten warnen auch vor steigenden Infrastrukturschäden und raten zu ausreichend hohen Rückstellungen für Long-Tail-Risiken.

Bericht: Allianz-Töchter investieren in fossile Industrie

In seiner Rede bei der Hauptversammlung der Allianz hat Oliver Bäte erneut gesagt, dass der Klimawandel die Lebensgrundlagen, Heimat und Gesundheit aller Menschen bedroht. Allein im vergangenen Jahr hätten Naturkatastrophen Schäden in Höhe von rund 280 Milliarden Dollar (260 Mrd. Euro) verursacht. Trotzdem fließen über die Vermögensverwalter der Allianz laut einem Bericht des Recherchenetzwerks Correctiv nach wie vor Gelder in die fossile Industrie. So sollen zwei Töchter des Versicherers im Januar 2023 mit Milliardenbeträgen in Firmen investiert gewesen sein, die Geschäfte mit fossilen Brennstoffen machen.

Biodiversität als Versicherungspolice der Zukunft

 Meinung am Mittwoch  In einer Welt, die mit den Herausforderungen des Klimawandels und ökologischer Instabilität konfrontiert ist, rückt auch das Bewusstsein für die Bedeutung der biologischen Vielfalt zunehmend in den Fokus. Interessanterweise spielt diese nicht nur für Ökosysteme eine zentrale Rolle, sondern hat auf die Versicherungsbranche erhebliche Auswirkungen. Warum Biodiversität als eine Art Versicherungspolice für die Zukunft betrachtet werden sollte und welche Vorteile sich daraus für Versicherer ergeben können.

Klimaklagen: Historisches Signal

 Legal Eye – Die Rechtskolumne  Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat kürzlich ein historisches Urteil in Sachen Klimaschutz gefällt. Er gab einer Gruppe Schweizer Seniorinnen recht, die ihrer Regierung vorwerfen, nicht genug gegen den Klimawandel zu tun. Das Urteil ist auch für Versicherer relevant. Die potenzielle Zunahme von Klimahaftungsklagen könnte die Prämien für bestimmte Risikokategorien in die Höhe treiben und gleichzeitig eine Überarbeitung der Ausschlusskriterien erfordern.

Industrieversicherern steht gutes Jahr bevor

Die europäischen Industrieversicherer werden nach einem guten Geschäftsjahr 2023 in diesem Jahr Rekordgewinne verbuchen können. Das prognostiziert die Ratingagentur Fitch. Allerdings deuten die aktuellen Preisentwicklungen darauf hin, dass die Margen ab 2025 langsamer wachsen dürften. Nach Jahren eines harten Marktes und entsprechend höheren Preisen verschärft sich der Wettbewerb wieder – was zu sinkenden Preisen führen wird, so die Experten.

Die größten Risikosorgen der Manager

Gesundheits- und Sicherheitsrisiken für Mitarbeiter oder Zulieferer werden von Managern weltweit derzeit als das größte Risiko für eine mögliche persönliche Haftung angesehen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Versicherungsmaklers Willis Towers Watson und der Anwaltskanzlei Clyde & Co. hervor. Das ist neu: In den drei Jahren zuvor waren es die Cyber-Risiken, die den Managern die größten Sorgen bereiteten. In Deutschland ist das immer noch so, hierzulande machen Cyberangriffe und Datenverlust die größten Sorgen. Umweltrisiken werden global als weniger wichtig wahrgenommen.

Mehr Betrug durch Inflation und Klimawandel

Die Digitalisierung bietet Versicherungsbetrügern viele neue Möglichkeiten, durch künstliche Intelligenz werden diese sogar noch vielseitiger und einfacher nutzbar. Die Versicherungsbranche sieht allerdings zwei andere Trends als Ursache für den Anstieg von Betrugsfällen. Das zeigt eine Studie des Betrugsbekämpfungsspezialisten Friss. Demnach treiben Inflation und Naturkatastrophen die Anzahl und die Kreativität bei Betrugsmethoden in die Höhe. Allerdings gibt es regionale Unterschiede.

Scor: Mit den Aufsehern an einen Tisch setzen

Auf dem Weg zur Klimaneutralität ist der Abstimmungsbedarf in der Versicherungsbranche nach wie vor groß. Den Reform-Ansatz der geschwächten Net-Zero Insurance Alliance, neben der Branche auch Aufseher mit an einen Tisch zu bringen, um etwa einheitliche Maßstäbe zur Messung zu definieren, findet Scor-Chef Thierry Léger begrüßenswert. Viele Versicherer und Rückversicherer hatten die Initiative nach US-Kartellvorwürfen verlassen. Scor konnte für das vergangene Jahr gute Zahlen vorlegen und will bei der Auswahl der Risiken wählerisch bleiben.

Der Klimawandel wird jetzt richtig teuer

Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel sind dringend nötig, wenn Volkswirtschaften ihre Versicherbarkeit und ihr Wachstumspotenzial erhalten wollen, glauben die Volkswirtschaftler der Swiss Re. In einer neuen Studie haben sie für 36 Länder einschließlich Deutschland untersucht, wie der Klimawandel sich künftig auswirkt.

Zufriedene Axa setzt sich neue Ziele

Die französische Axa hat ihren Gewinn im vergangenen Jahr auf 7,2 Mrd. Euro gesteigert und will ihre Anteilseigner mit einer um 16 Prozent höheren Dividende belohnen. Vorstandschef Thomas Buberl gab bei der Vorstellung der Zahlen die Ziele für die neue Strategie bis 2026 aus. Axa sei bestens aufgestellt, um in eine Phase des beschleunigten Wachstums einzutreten.

Die Woche in Bildern 7/2024

 Woche in Bildern  Die wiederhergestellte Warmwasser-Versorgung auf der isländischen Halbinsel Reykjanesskagi, der abgesagte politische Aschermittwoch im baden-württembergischen Biberach an der Riß, ein Mottowagen beim Rosenmontagszug in Düsseldorf, das Fischsterben im indischen Mansar See und ein abgestürzter Kleinflieger in Naples, Florida: In unserer Woche in Bildern stellen wir Eindrücke der vergangenen sieben Tage zusammen.

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