Archiv ‘Kosten’

Lloyd’s droht schlechten Syndikaten

Vorstandsgespräche, Drei-Jahres-Pläne, verpflichtende Meilensteine – Der Londoner Versicherungsmarkt Lloyd’s erhöht den Druck auf die Syndikate, die trotz der steigenden Preise in der Industrieversicherung seit Jahren schlechte Ergebnisse abliefern. Patrick Tiernan, Chief of Markets bei Lloyd’s mahnte bei einer virtuellen Veranstaltung „dynamische Verbesserungen auf der Underwriting-Seite“ an. Sonst müsse man sich mit diesen Syndikaten über ihre Zukunft im Londoner Versicherungsmarkt unterhalten.

Versicherer können Image in Corona-Krise verbessern

Die Versicherer in Deutschland haben während der Corona-Pandemie ihr Image bei den Kunden leicht verbessern können. Die Grundhaltung der Versicherungsnehmer ist aber immer noch kritisch, so eine aktuelle Umfrage des Softwareanbieters Guidewire. Die Umfrage zeigt auch, dass es immer mehr Interesse an personalisierten Angeboten der Versicherer gibt. Für die Gesellschaften bietet sich hier die Chance, mehr Nähe zum Kunden zu schaffen, sagte Rene Schoenauer, Marketingchef von Guidewire in Europa.

Lasst uns vor die Welle springen

 The Long View – Der Hintergrund  „Wir wollen die Finanzberatung vom Kopf auf die Füße stellen“, heißt es im Programm der Grünen zur Bundestagswahl. Das bedeutet unter anderem einen Bürgerfonds anstelle der Riester-Rente, Honorar- statt Provisionsberatung, Bürgerversicherung und BaFin-Aufsicht für alle Vermittler. Doch brauchen wir wirklich die Politik, um unsere Branche geradezurücken? Können wir das nicht auch selbst machen?

Heinz: „Asmussen begeht einen Systemwechsel“

 Exklusiv  Michael Heinz, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Versicherungskaufleute, warnt vor einer Änderung in der Haltung der Versicherer zu Vermittlern. Anlass ist ein Statement von GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen, in dem der von einem digital vertriebenen Riester-Standardprodukt spricht. Inzwischen hat Asmussen die Äußerung ergänzt. Aber im Interview mit dem Versicherungsmonitor hält Heinz an seiner Ansicht fest und berichtet, dass er 20 Versicherer um klare Stellungnahmen gebeten hat.

Bäte: Bei den Kosten „müssen wir besser werden“

Die Allianz will im Dezember 2021 ihre Strategie für die kommenden Jahre bei einer Investorenkonferenz vorstellen. Das sagte Konzernchef Oliver Bäte (Bild) bei der Hauptversammlung des Unternehmens. Dann läuft das aktuelle Dreijahresprogramm mit dem Titel „Simplicity Wins“ aus. Bäte sagte, durch eine einheitliche IT-Plattform könne die Allianz massiv Kosten senken. „Da müssen wir wirklich besser werden“, sagte er zu den Kosten. Aufsichtsratschef Michael Diekmann gab bekannt, dass Bätes Gehalt um rund zwölf Prozent erhöht wird.

Warnung vor Totalschaden für Lebensversicherer

Der Finanzwirtschaftler Hermann Weinmann sieht dringenden Handlungsbedarf, damit die Lebensversicherer ihre Rolle in der staatlich geförderten Altersvorsorge nicht komplett einbüßen. Er empfiehlt eine stärkere Regulierung des Geschäftsmodells, vor allem im Hinblick auf die Kosten. Der Versicherererband GDV soll sich außerdem energischer als bisher gegen Vorwürfe von Kritikern zur Wehr setzen. Weinmann verweist auf das Konzept einer staatlich verwalteten zusätzlichen Vorsorge, die bei vielen Politikern beliebt sei.

Kielholz: Großschäden als Daseinsberechtigung

Die Corona-Krise hat den Rückversicherern hohe Schäden beschert, allen voran der Swiss Re. Für Walter Kielholz, den scheidenden Verwaltungsratspräsidenten des Schweizer Konzerns, ist das aber kein Grund zur Beunruhigung. Wenn es solche Großschäden nicht gäbe, würde niemand mehr Rückversicherungen kaufen, sagte er bei seinem letzten offiziellen Auftritt anlässlich der Hauptversammlung der Swiss Re. Auf Dauer will der Rückversicherer Pandemiebelastungen aber nicht allein stemmen – und wirbt für eine staatliche Lösung. In der Schweiz scheint die aber in weite Ferne gerückt zu sein.

Guter Schnitt mit Fondspolicen

Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa will das Preis-Leistungs-Verhältnis von fondsgebundenen Policen stärker unter die Lupe nehmen. Nachdem die Behörde am Dienstag eine Konsultation zu dem Thema gestartet hatte, legt sie jetzt mit einer Untersuchung zu den Kosten und Renditen von Versicherungsanlageprodukten nach. In Vor-Pandemie-Zeiten haben sich demnach fondsgebundene Verträge trotz hoher Kosten gut geschlagen. Wie die Bilanz nach der Corona-Krise ausfallen wird, ist allerdings noch ungewiss.

Corona treibt Lloyd’s in rote Zahlen

Die Corona-Schäden, allen voran Veranstaltungsausfälle, haben deutliche Spuren in der Bilanz des Londoner Versicherungsmarktes Lloyd’s hinterlassen. Rund 6,2 Mrd. Pfund hat der Markt für Corona-Schäden zurückgestellt beziehungsweise ausbezahlt. In der Folge schloss Lloyd’s das vergangene Jahr mit einem Minus von rund 900 Mio. Pfund ab. Trotzdem zeigte sich CEO John Neal zufrieden. Er sieht große Fortschritte, was die Bemühungen um eine höhere Profitabilität angeht.

Pandemiebedingte IT-Investitionen wirken lange nach

 Exklusiv  Schon im Jahr 2019 – also vor der Pandemie – sind die IT-Ausgaben der Versicherer überdurchschnittlich stark gestiegen. 2020 dürften sie nochmals höher ausgefallen sein und den Druck auf die Ergebnisse zusätzlich verschärfen, erwartet die Landesbank Baden-Württemberg. Mittelfristig könnten sich bei Versicherern mit Blick auf die krisenbedingte IT-Nutzung und deren Kosten sogenannte Hysterese-Effekte ausbilden. Das soll heißen: Noch lange nach dem Ende der Pandemie dürften die Corona-bedingt stark gestiegenen IT-Investitionen ihre Wirkung entfalten.

Beifall für FDP-Aktienrente

Die Liberalen wollen die gesetzliche Rentenversicherung um einen Aktienbaustein ergänzen. Zwei Prozentpunkte des Beitragssatzes sollen statt in die Umlagefinanzierung in die kapitalgedeckte Vorsorge fließen. Vorbild ist Schweden. Der Sozialwissenschaftler Martin Werding hat seine Studie zu dem Konzept vorgelegt und eine positive Bilanz gezogen: Beitrag und Rentenniveau ließen sich demnach so stabilisieren. Zustimmung kommt auch vom Verbraucherzentrale Bundesverband. Die FDP fordert außerdem eine klar auf Fachkräfte ausgerichtete Zuwanderungspolitik.

Wie Versicherungskunden zu Nachhaltigkeit stehen

Immer mehr Verbraucher achten in allen Lebenslagen auf Nachhaltigkeit. Ob das bei Versicherungen auch der Fall ist, wollte die Ratingagentur Assekurata mit einer Umfrage herausfinden. Das Ergebnis: Ein Großteil der Versicherungskunden hat nach eigenen Angaben eine sehr klare Vorstellung davon, was Nachhaltigkeit bedeutet, und richtet seine Lebensweise daran aus. Auch bei Versicherungen ist vielen das Thema wichtig. Wenn es um die Bereitschaft geht, dafür mehr zu bezahlen oder auf Rendite zu verzichten, sieht es allerdings anders aus.

Finanzwende: Riester nicht reformierbar

Verbraucherschützer halten die Riester-Rente wegen der hohen Kosten für nicht reformierbar. Im Schnitt gehen 24 Prozent von Beitrag und Förderung für Kosten drauf, so das Ergebnis einer Untersuchung von 65 Verträgen durch die Bürgerbewegung Finanzwende. Die Organisation fordert ein Ende mit Schrecken nach 35 Mrd. Euro investiertem Steuergeld. Sie macht sich für ein staatlich verwaltetes Vorsorgeprodukt nach Vorbild Schwedens stark. Damit schaltet sich die vom früheren Grünen-Finanzexperten Gerhard Schick geführte „Bürgerbewegung“ in die laufende Diskussion über die Zukunft der Riester-Rente ein.

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