An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Die Rivalen der Lebensversicherer liegen auf der Lauer.
Archiv ‘Lebensversicherer’
Kommunikationsdesaster bei Bewertungsreserven
Da möchte die Versicherungsbranche die unsinnige Regelung zur Verteilung von stillen Reserven im zweiten Anlauf rückgängig machen, da wird sie mit einem Mal mit angeschlagenen Banken gleichgestellt, die ein Rettungspaket benötigen. Mehr kann man eigentlich nicht tun, um das Verbrauchervertrauen zu verspielen. Die Branche sollte besser nicht auf die Gesetzesänderung bauen, wichtiger wäre eine Änderung bei der Berechnung der Zinszusatzreserve.
Britische Versicherer fordern Rücktritt des Chefaufsehers
Die britische Versicherungswirtschaft ist verärgert über Martin Wheatley, Chef der Aufsichtsbehörde Financial Conduct Authority (FCA), und verlangt seinen Rücktritt. Ein leitender Mitarbeiter hatte in einem Interview am Freitag die geplante Prüfung von Praktiken der Lebensversicherer geschildert. Als Folge gingen die Aktienkurse großer Konzerne in die Knie. Danach musste die FCA zurückrudern – so scharf wird jetzt doch nicht geprüft.
Berlin kurz vor Einigung über Lebensrettungspaket
Die Bundesregierung will kurzfristig ein Hilfspaket für die Lebensversicherer auf den Weg bringen. Darin wird sie die Beteiligung der Kunden an den Bewertungsreserven ändern und die Mindestzuführungsverordnung neu fassen. Diskutiert wird auch über eine Höchstprovision und mehr Vollmachten für die BaFin. Der Garantiezins soll auf 1,25 Prozent sinken.
Versicherer zurückhaltend bei Investitionen wegen Solvency II
Meinung am Mittwoch: In ihrer Funktion als langfristige Kapitalanleger zählen Versicherer zu den wesentlichen Triebfedern der wirtschaftlichen Erholung in Europa. Jedoch hat die anhaltende Unsicherheit bezüglich der finalen Ausgestaltung von Solvency II dazu beigetragen, dass Versicherer bei langfristigen Investitionen zurückhaltender geworden sind.
Hufeld: Versicherer müssen aktiver werden
Der Versicherungsaufseher Felix Hufeld sieht großen Handlungsbedarf in der Lebensversicherung. Die Produkte müssten dringend zukunftsfähig gemacht werden, sagte er beim Versicherungstag der SZ. Zudem habe die Branche ein Kostenproblem im Vertrieb. Im August will die BaFin abfragen, ob die Versicherer auf Solvency II vorbereitet sind.
Versicherungsmakler hängen die Latte hoch
Meinung am Mittwoch: In der Lebensversicherung brauchen die Versicherungsmakler im Interesse der Kunden Partner auf der Anbieterseite, die ihre Zukunftsfähigkeit unter Beweis stellen. Finanzielle Stabilität, Ertragskraft und Risikotragfähigkeit auf der einen Seite und Produktqualität sowie Serviceleistungen auf der anderen Seite spielen bei der Auswahl eine zentrale Rolle.
Assekurata: Mehr Milliarden für die Zinszusatzreserve
Die deutschen Lebensversicherer müssen 2014 mit einer Belastung von acht bis zehn Milliarden Euro für die Zinszusatzreserve rechnen. Das hat die Ratingagentur Assekurata berechnet. Im Vorjahr waren es rund sieben Mrd. Euro, so Assekurata. Außerdem: Die Verzinsung in der Rentenversicherung sinkt 2014 auf 3,4 Prozent. Im Vorjahr waren es noch 3,6 Prozent.
BaFin: Lebensversicherer müssen sich neu erfinden
Die Finanzaufsicht BaFin mischt sich in die Produktgestaltung der Lebensversicherer ein. Um die Niedrigzinsphase zu überstehen, sollten die Gesellschaften neue Policen jenseits der klassischen Verträge mit langlaufenden Garantien entwickeln, rät BaFin-Chefin Elke König. Zudem mahnt sie einen maßvollen Umgang mit der Überschussbeteiligung an.
Fitch sieht Lebensversicherer weiter unter Druck
Auch wenn die Niedrigzinsphase anhält, werden die deutschen Lebensversicherer die Garantieversprechen an ihre Kunden einhalten können. Davon geht die Ratingagentur Fitch aus. Sie hält den Ratingausblick 2014 für die Branche auf „stabil“. Wegen der vielen widrigen Faktoren, mit denen die Lebensversicherer auch langfristig zu kämpfen haben, bleibt der Sektorausblick negativ.
S&P sorgt sich um Lebensversicherer
Die Rating-Agentur Standard & Poor’s hat Marktbeurteilungen für die deutschen Lebens-, Kranken- und Schadenversicherer veröffentlicht. Alles gut bei den Schadenversicherern, den Kollegen aus den Lebens- und Krankensparten bescheinigt S&P ein „mittleres Risiko“. Bei den Lebensversicherern schlagen Zins – und Kapitalmarktrisiken negativ zu Buche, bei den Krankenversicherern die politischen Unsicherheiten.
Solvency II: Ausnahmeregeln nicht missbrauchen
Die EU gesteht den Versicherern in Teilen Erleichterungen bei den Eigenkapitalregeln Solvency II zu. Die Instrumente dürften aber keinesfalls leichtfertig angewendet werden, warnen Experten.
Erdland: GDV-Brief war „vorsorgliche Abfrage“
GDV-Präsident Alexander Erdland wird deutlich: Wenn Lebensversicherungskunden eine niedrigere Überschussbeteiligung erhalten, muss auch der Vertriebsaufwand auf den Prüfstand. Den Brief des GDV an Mitgliedsunternehmen über eine Provisionsdeckelung sieht er als Vorbereitung auf mögliche Anfragen der Politik.
BGH schafft Klarheit bei Kündigung
Der Bundesgerichtshof hat am Mittwoch seine Rechtsprechung zu möglichen Stornoabzügen der Versicherer fortgesetzt und Lücken geschlossen. Kunden erhalten mindestens die Hälfte des ungezillmerten Deckungskapitals. Weitergehende Forderungen lehnte das Gericht ab.
Harte Garantien sollen BaFin erweichen
Der Investor Cinven und die Hannover Rück wollen mit der Heidelberger Leben die erste Abwicklungsplattform in Deutschland bauen. Ein Kernproblem: Sie müssen die skeptische Haltung der Finanzaufsicht BaFin zu Lebens-Runoffs überwinden. Der Versicherungsmonitor erfuhr in Branchenkreisen, wie die neuen Eigner der Heidelberger das erreichen wollen.











