Archiv ‘Lebensversicherung’

Zeitreise: Axa, Munich Re, Gen Re, Allianz, DEVK

 Vor 20 Jahren  Eigentlich herrschte Sommerflaute im Juli 2005, aber die Versicherungsbranche sorgte dennoch für zahlreiche Schlagzeilen. Die Axa feuerte ihren Deutschlandchef Claus-Michael Dill, die Munich Re – die damals noch als Münchener Rück auftrat – sorgte sich um Altlasten bei ihrer US-Tochter, die BaFin verstärkte den Druck auf die Gen Re und die DEVK glaubte, dass sie im Preiskrieg der Autoversicherer gegen die mächtige Allianz bestehen könnte.

Wie die Lebensversicherung wieder ertragreich wird

 The Long View – Der Hintergrund  Nachdem die deutschen Lebensversicherer die lange Niedrigzinsphase insgesamt gut gemeistert haben, steht die Branche erneut unter Druck. Aktuell sorgen die Themen Digitalisierung, Kundenzentrierung, neue Konkurrenz, Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität für große Herausforderungen. Das zeigt ein Blick auf die Entwicklung der deutschen Lebensversicherung in den vergangenen zehn Jahren als Ausgangspunkt für deren Weiterentwicklung.

Scheinblüte Einmalgeschäft

 Herbert Frommes Kolumne  Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) frohlockt: Die Beitragseinnahmen der Branche werden im Jahr 2025 wohl um 7,3 Prozent steigen. Bislang war er von einem Plus von 5 Prozent ausgegangen. Haupttreiber des stärkeren Wachstums ist das Einmalgeschäft in der Lebensversicherung, für das der Verband einen Zuwachs von 24,2 Prozent prognostiziert. Nachhaltig ist das nicht.

Beitragsbild Buchreihe Buch Hut Strand

Alles nicht sicher trotz Versicherung

 Lektüre  Sommer- und Urlaubszeit ist für viele Menschen auch Zeit zum Lesen. Für alle, die dabei nicht ganz auf etwas Versicherungsflair verzichten wollen, haben wir beim Versicherungsmonitor Bücher gefunden und gelesen, die einen Bezug zur Branche haben. Wir stellen sie in loser Folge vor. Heute: Kathrin Bach lässt in „Lebensversicherung“ das Bild einer Kindheit als Versicherungsvermittler-Tochter in der Provinz in vielen Schnipseln entstehen.

BaFin findet Mängel bei Hybridprodukten

Sogenannte Hybridprodukte, also Mischformen aus klassischen und fondsgebundenen Lebensversicherungen, erfreuen sich bei Lebensversicherern zunehmender Beliebtheit. Die Policen versprechen höhere Renditechancen bei gleichzeitiger Sicherheit. Jedoch bergen sie zahlreiche Risiken für Verbraucher, bemängelt die Finanzaufsicht BaFin. So könnten Nachteile für andere Versicherte in den Beständen entstehen, etwa wenn bei Marktturbulenzen hohe Beträge in sichere, aber weniger rentable Anlageformen geschoben werden.

Lebensversicherer: Leichtes Wachstum, alte Sorgen

Die deutschen Lebensversicherer konnten sich im vergangenen Jahr über gewachsene Bestände und verbesserte Überschüsse freuen. Gleichzeitig verschlechterten in der Vergangenheit angehäufte stille Lasten die finanzielle Position der Gesellschaften. Das zeigt ein Marktausblick der Ratingagentur Assekurata. Im politischen und ökonomischen Umfeld sieht die Agentur Unsicherheiten für die Lebensversicherer. Die Auswirkungen des demografischen Wandels könnten schon bald zu gesteigertem Handlungsbedarf der Branche führen.

Eiopa will vereinfachte Beratungsprozesse prüfen

Nach der ersten EU-weiten Mystery-Shopping-Aktion für Versicherungsanlageprodukte will die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa mögliche Vereinfachungen im Beratungsprozess prüfen. Offenbar gibt es nur einen bedingten Zusammenhang zwischen der Gründlichkeit der Verkaufsgespräche und der Frage, wie gut das vermittelte Produkt die Kunden-Bedürfnisse erfüllt. Die mit der Zeit gestiegenen Anforderungen an die Beratung, die auch die Komplexität stetig erhöht haben, könnten sich demnach kontraproduktiv auf den Kundennutzen auswirken.

Aufsicht testet Vertrieb mit Mystery Shoppern

 Exklusiv  Die BaFin hat nach Informationen des Versicherungsmonitors die Beratungsqualität bei mehreren deutschen Versicherern mit verdeckten Testkäufern, sogenannten Mystery Shoppern, geprüft. Der Test war Teil einer Untersuchung der Eiopa in mehreren europäischen Ländern. Das Ergebnis der Testkäufe ist durchwachsen. Mängel gab es unter anderem bei der Ermittlung der Wünsche und Bedürfnisse der Kunden sowie bei der Dokumentation, ob die empfohlenen Produkte für die Kunden geeignet waren. Auch die Kosten der Verträge waren teilweise sehr hoch.

S&P: EMEA-Versicherer solide aufgestellt

Die Versicherer in der Region Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) sind wirtschaftlich gut aufgestellt, glaubt die Ratingagentur S&P. Eine solide Kapitalisierung und robuste Kapitalpuffer sorgen dafür, dass die Unternehmen für künftige externe Schocks gewappnet sind, so die Ratingagentur. Zudem verfügen die Versicherer über ein starkes operatives Geschäft und profitieren von vielfältigen Ertragsquellen, was sie weniger abhängig von einzelnen Märkten oder Sparten mache.

Viridium scharrt mit den Hufen

Der Abwicklungsspezialist Viridium sieht sich bestens aufgestellt, um wieder in die Übernahme von Lebensversicherungsbeständen einzusteigen. Möglich macht dies perspektivisch der Eigentümerwechsel, der im zweiten Halbjahr 2025 abgeschlossen sein soll. Auch das vergangene Geschäftsjahr gibt dem Unternehmen Rückenwind: Das Konzernergebnis legte zu, die Solvenzquote verbesserte sich, außerdem erhöhte das Unternehmen die Rückstellungen für Beitragsrückerstattungen sowie die Verzinsungen von Proxalto und Entis.

Allianz: Wie die Branche von Krisen profitieren kann

Geopolitische Risiken, die Alterung der Gesellschaft und der Klimawandel könnten sich in den kommenden zehn Jahren positiv auf das europäische Versicherungsgeschäft auswirken, erwartet die Allianz. Immer teurere Klimaschäden sowie der Boom bei den Verteidigungsausgaben könnten der Branche nutzen, und zwar in Form von höheren Prämieneinnahmen, schreibt der Versicherer in einem aktuellen Bericht. Auf lange Sicht sei die Branche jedoch mit der Rolle eines gesellschaftlichen Reparaturbetriebs überfordert.

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner