Archiv ‘Lebensversicherung’

Allianz senkt Überschussbeteiligung erneut

Marktführer Allianz setzt erneut den Rotstift bei der Überschussbeteiligung an. Die Münchener schreiben ihren Lebensversicherungskunden im kommenden Jahr 0,2 Prozentpunkte weniger gut als 2020. Schuld ist das nicht enden wollende Niedrigzinsumfeld, das die Corona-Krise weiter zementiert hat. Die Deklaration gilt als wichtige Benchmark. Andere Versicherer könnten folgen. Auch die Ratingagentur Assekurata rechnet mit einer Absenkung im Markt.

Aktuare legen nach beim Höchstrechnungszins

Nachdem eine von den Aktuaren geforderte Absenkung des Höchstrechnungszinses in der Lebensversicherung zum Jahreswechsel an der Untätigkeit des Bundesfinanzministeriums gescheitert ist, nehmen sie jetzt schon das Jahr 2022 ins Auge: Dann sollte der Zinssatz auf 0,25 Prozent sinken, fordert die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV). Gleichzeitig müsse die Beitragsgarantie bei der Riester-Rente abgeschafft werden. Das erhöht den Druck auf die Regierung, doch beim Thema Riester sind die Koalitionsparteien zerstritten.

Dunkle Wolken über deutschen Lebensversicherern

Dass es den deutschen Lebensversicherern angesichts der andauernden Niedrigzinsphase nicht gut geht, ist nicht erst seit diesem Jahr bekannt. Verschärft wird die Situation durch die Corona-Krise. Doch dem Zinsverfall kann nach Ansicht der Ratingagentur Assekurata auch etwas Gutes abgewonnen werden. Zumindest kurzfristig wirken sich die niedrigen Zinsen positiv auf die Bewertungsreserven in den Bilanzen aus. Langfristig wird die Zinsentwicklung jedoch zur Bewährungsprobe. Die Analysten von Fitch prognostizieren den deutschen Anbietern indes weiterhin düstere Aussichten.

Lebensversicherer: Allzeit-Hoch bei Beitragseinnahmen

Die Beitragseinnahmen der deutschen Lebensversicherer haben im Jahr 2019 ein Allzeit-Hoch erreicht: 98,27 Mrd. Euro sammelten die Gesellschaften ein – ein kräftiger Zuwachs von 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus dem aktuellen Map-Report hervor. Schlechter sieht es im Neugeschäft aus. Dort sind die Zahlen leicht rückläufig. Den positiven Trend des Vorjahres kann die Branche damit nicht fortsetzen. Zu schaffen machen den Versicherern außerdem die teuren Garantieversprechen im Bestand.

Warum macht man etwas, das man nicht kann?

 Meinung am Mittwoch  Die Versicherungswirtschaft hält am Konzept der kapitalbildenden Lebensversicherung fest, egal wie oft sie damit auf den Bauch fällt oder um Hilfe bitten muss. „Learning by doing“ kann zwar funktionieren, aber irgendwann sollte man die Reißleine ziehen. Doch wenn man selber nicht von den Folgen betroffen ist, gibt es wenig Anreiz, es nicht immer weiter genauso zu machen wie bisher. Somit ist ein Abschied von der kapitalbildenden Lebensversicherung nicht in Sicht.

Wochenspot. Der neue VM-Podcast

 Wochenspot  Den Versicherungsmonitor zum Hören gibt es ab sofort einmal pro Woche. Heute sprechen Katrin Berkenkopf und Herbert Fromme über die Zins-Deklarationen der ersten Lebensversicherer für das Jahr 2021 und über die Nicht-Absenkung des Höchstrechnungszinses durch die Bundesregierung – und was das mit der Riester-Rente und deren Zukunft zu tun hat. Außerdem geht es um eine aktuelle Studie der Allianz zu den Cyberschäden, und warum es dabei auch um die Auseinandersetzung zwischen Industrie und Versicherern über die Verträge für das kommende Jahr geht.

Erste Lebensversicherer legen Kundenbeteiligung fest

Die Bayerische und die LV 1871 eröffnen die diesjährige Deklarationsrunde für die Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung für 2021. Die beiden Münchener Anbieter halten ihre laufende Verzinsung stabil bei 2,5 Prozent beziehungsweise 2,4 Prozent, als Gesamtverzinsung will die operative Leben-Tochter Neue Bayerische Beamten Lebensversicherung bis zu 3 Prozent zahlen, bei der LV 1871 sind es bis zu 3,35 Prozent. Die Deklaration des Marktführers Allianz, der in diesem Jahr den Abschied vom vollständigen Beitragserhalt bekanntgegeben hat, steht noch aus.

Bayerische setzt auf Realkredite und Sachwerte

Die Bayerische fühlt sich mit ihrer Kapitalanlagepolitik wohl. Der Münchener Versicherer hält nur 34 Prozent seines Anlagekapitals in Zinstiteln, nicht 80 Prozent und mehr wie viele Wettbewerber. Dafür hat die Bayerische 15 Prozent in Immobilien und 14 Prozent in alternative Anlagen investiert. Die niedrige Aktienquote von nur einem Prozent habe sich bei den pandemiebedingten Kapitalmarktturbulenzen im Frühjahr ausgezahlt. „Wir haben keine großen Verluste hinnehmen müssen“, sagte Vorstandsmitglied Thomas Heigl bei einem Webinar.

Swiss Re: Biden gut für Versicherer

Swiss Re erwartet, dass sich die Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten positiv auf die global agierenden Versicherer auswirkt. Biden sei ein Multilateralist, sagte Jérôme Haegeli (Bild), Chefvolkswirt des Unternehmens, bei einer virtuellen Pressekonferenz. Das nutze global agierenden Unternehmen und dem Kampf gegen Covid-19. Haegeli erklärte auch, warum der harte Markt in der Rück- und Industrieversicherung bleiben wird. Swiss Re-Konzernchef Christian Mumenthaler warnte parallel auf einer anderen Konferenz, dass die Belastung der globalen Volkswirtschaften durch die Pandemie 12 Billionen Dollar betragen werde.

Wie die Branche mit dem Lockdown umgeht

 Exklusiv  Im zweiten Lockdown setzen Versicherer und Makler noch stärker auf Zusatzangebote, um ihre Mitarbeiter bei Laune zu halten. Das können Foto-Challenges, Online-Fitnesskurse, virtuelle Gesprächsrunden oder Bonuszahlungen sein. Im dritten Teil unserer Umfrage zum Umgang der Branche mit der derzeitigen Situation berichten Marsh, Gothaer, Aon, Arag und Swiss Re Deutschland, welche Maßnahmen sie angesichts des erneuten Lockdowns ergriffen haben, wie sie die Stimmung im Unternehmen hochhalten und welche Schäden sie im Zusammenhang mit der Pandemie erwarten.

Binding: Der Fokus liegt auf der ersten Säule

 Exklusiv  Lothar Binding ist finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spricht er über die Reform der staatlich geförderten Riester-Rente, mit der er noch für die laufende Legislaturperiode rechnet. Aktuell arbeitet die Regierung an einem Eckpunktepapier. Die von der Branche geforderte Abschaffung der Beitragsgarantie hält er für überlegenswert. Außerdem erklärt Binding, warum er eine leistungsfähigere gesetzliche Rentenversicherung für möglich hält und welche Erfolgschancen er dem angekündigten Provisionsdeckel für Lebensversicherungen und Restschuldpolicen gibt.

Neue Regeln für Banken und Protektor

Das Parlament hat weitgehend ohne weitere Diskussion Regeln für den Sicherungsfonds der Lebensversicherer Protektor verabschiedet, lediglich ein Linken-Abgeordneter ging in der Aussprache darauf ein. Das könnte auch daran gelegen haben, dass das eigentliche Thema des Gesetzes die Bankenbranche ist. Axel Kleinlein vom Bund der Versicherten kritisiert den Vorgang. Den Fonds hält er nicht für ausreichend, es sei nur eine Frage der Zeit, bis eine Gesellschaft nicht mehr genügend Solvenz hat. Peter Schwark vom Versichererverband GDV weist das als Panikmache zurück.

Axa fürchtet sich nicht vor zweitem Lockdown

Nach herben Rückschlägen im zweiten Quartal scheint sich der Axa-Konzern im dritten Quartal wieder erholt zu haben. Zwar konnte der französische Versicherer nicht in allen Geschäftszweigen wieder mit einem Plus auf Kurs kommen, doch Konzernchef Thomas Buberl zeigt sich zuversichtlich. Die kommende Welle an Lockdowns werde sich nicht auf die bisherige Schätzung zu den Corona-bedingten Schäden auswirken. Der Versicherer rechnet weiterhin mit einer Belastung von netto 1,5 Mrd. Euro.

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner