Mike Wells, CEO des Run-Off-Spezialisten Athora, will in Deutschland endlich vorankommen. Seit 2015 hat der Abwicklungsspezialist keine Bestände mehr übernommen, der Bestand dümpelt bei knapp über 3,5 Mrd. Euro Kapitalanlagen und wird naturgemäß immer kleiner. Im Interview mit dem Handelsblatt wiederholt Wells die Aussage seiner Deutschland-Chefs vom September, nach denen die deutsche Tochter auch wieder Neugeschäft schreiben könnte. Wenig sagt er zum aktuellen Hauptthema: Athora gehört zu den Interessenten für den sehr viel größeren Rivalen Viridium.
Archiv ‘Lebensversicherung’
Vierzehn Jahre Ergo-Migration
Exklusiv Die Munich-Re-Tochter Ergo will die Migration ihrer Lebensversicherungs-Altbestände bis 2030 abgeschlossen haben. Das sagt Ergo-Vorstand Christian Molt im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Seit der Entscheidung über das Projekt im Jahr 2017 wären dann rund 14 Jahre vergangen. Molt erläutert, warum IBM nicht mehr Generalunternehmer für das Projekt ist und warum er glaubt, dass die neue Plattform auch für andere Lebensversicherer attraktiv ist.
Zweckoptimismus vom GDV
Herbert Frommes Kolumne Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) hat Zahlen für das Jahr 2024 und seine Erwartungen für 2025 vorgelegt. Die Branche habe die Talsohle durchschritten, so das Fazit von GDV-Präsident Norbert Rollinger und Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Das machen sie vor allem am steigenden Prämienvolumen fest. Zu den echten Baustellen der Branche sagten die beiden bei ihrer digitalen Pressekonferenz wenig, stattdessen gab es viele Forderungen an die Politik.
Leben-Vorstand Schaefers verlässt Provinzial
Leute – Aktuelle Personalien Guido Schaefers, Leben-Vorstand des Provinzial-Konzerns, hat seinen Posten aufgegeben und verlässt das Unternehmen nach 14 Jahren. Sein Weggang erfolgt auf eigenen Wunsch und aus persönlichen Gründen, heißt es bei der Provinzial. Außerdem: Der Vermögensverwalter Franklin Templeton verstärkt sich im Versicherungsgeschäft, und der Munich-Re-Asset-Manager Meag holt einen Vertriebschef von der Münchener Konkurrenz.
Clark will Abschlüsse digitaler machen
Der Digitalmakler Clark hat in Großbritannien unter der Marke Polly eine neue digitale Plattform auf den Markt gebracht. Das Insurtech hofft, damit die Antragsstrecke für Neukunden sowie den Verwaltungsprozess für Bestandskunden effizienter und zugänglicher zu gestalten. Clark ist seit 2022 in Großbritannien aktiv und hatte damals das Unternehmen Candid übernommen, zu dessen Marken unter anderem Polly gehört. Die Marke hat sich auf Produkte spezialisiert, die der Absicherung von Müttern und Familien dienen.
Sind Bußgelder regressfähig?
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Urteil des Bundesgerichtshofs zu den Regressmöglichkeiten bei Kartellbußen und Jahresmedienkonferenz des Versichererverbands GDV
JAB übernimmt US-Versicherer Prosperity Life
Die Luxemburger JAB Holding, die Investmentgesellschaft der Milliardärsfamilie Reimann, übernimmt die in New York ansässige Prosperity Life Group. Die Gruppe besteht aus dem Lebensversicherer Prosperity Life und dem Vermögensverwalter PAM, der nach eigenen Angaben 25 Mrd. Dollar (24 Mrd. Euro) verwaltet. JAB plant mit der Übernahme den Aufbau einer globalen Lebensversicherungsplattform.
BaFin erzwingt Rückzug von Barmenia-Policen
Exklusiv Die im September 2024 vollzogene Fusion von Barmenia und Gothaer stand noch wenige Monate davor erheblich unter Druck. Grund war eine Wohlverhaltensprüfung der BaFin, die den mangelnden Kundennutzen vor allem von fondsgebundenen Rentenversicherungen der Barmenia heftig monierte. Die Barmenia nahm die Policen rasch vom Markt. Hätte die BaFin eine Verantwortung von Barmenia-Vorständen festgestellt, wäre die Nicht-Genehmigung der Fusion möglich gewesen.
Überschussbeteiligungen steigen schwächer als 2024
Die Überschussbeteiligungen der deutschen Lebensversicherer sind Anfang 2025 erneut gestiegen, jedoch nicht so stark wie im Vorjahr, als die Zinswende den Aufwärtstrend mit Nachdruck prägte. Zu diesem Ergebnis kommt die Ratingagentur Morgen & Morgen, die 49 Anbieter unter die Lupe genommen hat. Aktuell bieten mit Ausnahme von drei Gesellschaften alle untersuchten Lebensversicherer eine Überschussbeteiligung zwischen 2,0 Prozent und 3,25 Prozent.
FWU Luxemburg wird aufgelöst
Das Bezirksgericht Luxemburg hat die Auflösung des Lebensversicherers FWU Life Insurance Lux angeordnet. Zuvor hatte die Finanzaufsicht Commissariat aux Assurances einen Sanierungsplan für das Unternehmen abgelehnt. Die FWU Life Lux war mit 253 Mio. Euro Prämieneinnahmen im Jahr 2023 die größere der beiden wichtigsten Töchter der Münchner FWU, die von der Familie Dirrheimer kontrolliert wird. Die deutlich kleinere Schwestergesellschaft FWU Life Austria in Wien ist weiterhin aktiv. Das Schicksal der Muttergesellschaft FWU in München scheint jedoch besiegelt.
Leben: Eine Sparte in Abwicklung
Herbert Frommes Kolumne Die Lebensversicherung schrumpft. Besserung ist nicht so schnell zu erwarten: Jede neue Regierung wird Monate bis Jahre brauchen, um ein Gesetz zur Reform der privaten Altersvorsorge auf den Weg zu bringen. Die Branche macht gern Politiker und Medien für die Krise verantwortlich. Dabei hat sie die Probleme ausschließlich selbst zu verantworten.
Verbraucherzentrale gewinnt gegen Allianz Leben
Eine Klausel, durch die die Allianz Leben den Rentenfaktor bei fondsgebundenen Policen unter bestimmten Voraussetzungen senken kann, ist ungültig. Das hat das Oberlandesgericht Stuttgart entschieden. Geklagt hatte die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. In erster Instanz hatten die Verbraucherschützer noch verloren. Nun entschieden die Richter, dass die Klausel dem Versicherer einseitig zugutekomme.
Zeitreise: Allianz, Tsunami-Folgen, Munich Re
Vor 20 Jahren Im Januar 2005 prüfen die Versicherer die Ergebnisse des Lebens-Schlussverkaufs im Jahr 2004, sie sind erfreulich. In der Rückversicherung deutet sich ein weicherer Markt an, die Swiss Re will mit neuen Meldepflichten für Pharmafirmen gegenhalten, stößt aber auf Widerstand. Die Allianz versucht, ihre Vertreter zum Verkauf von Bankkonten und Kreditkarten zu animieren, der Erfolg bleibt sehr überschaubar.
Wie sich der neue Höchstrechnungszins auswirkt
Der gestiegene Höchstrechnungszins kommt Neukunden der Lebensversicherer in Form höherer Garantieleistungen in unterschiedlichem Umfang zugute. Darauf weist der Lobbyverband der Branche GDV mit Blick auf neue Abschlüsse in der Berufsunfähigkeits- und in der Risikolebensversicherung hin. Bei Rentenversicherungen können auch Bestandskunden profitieren, wenn die Verträge einen flexiblen Rentenfaktor vorsehen.











