Archiv ‘Munich Re’

Rückversicherer in schweren Zeiten

 Was die Woche bringt  An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Rückversicherungstag der Süddeutschen Zeitung und Bilanzpressekonferenz der Munich Re.

Herbert Fromme

Der Exodus

 Herbert Frommes Kolumne  Jetzt also auch Nikolaus von Bomhard. Wenn man dem Manager Magazin Glauben schenken will, tritt er Ende des Jahres in den Ruhestand, um dann möglicherweise in zwei Jahren in den Aufsichtsrat der Munich Re zu wechseln. Wenn von Bomhard tatsächlich mit 60 geht, macht er es ähnlich wie der frühere Allianz-Chef Michael Diekmann, der sich im selben Alter aus dem operativen Geschäft verabschiedet hat. Auch andere Prominente aus den Führungsetagen gehen früher als gedacht, dazu gehören Maximilian Zimmerer und Jay Ralph bei der Allianz. Sie haben dafür gute Gründe – dazu gehört auch der Zustand der […]

Spekulation um von Bomhard

 Leute – Aktuelle Personalien  Nikolaus von Bomhard soll den Posten als Vorstandsvorsitzender der Munich Re Ende 2016 aufgeben, berichtet das Manager Magazin. Das Unternehmen nimmt dazu nicht Stellung, in der Munich Re sind Mitarbeiter perplex. Von Bomhard ist 59 Jahre alt und würde dann mit 60 in den Ruhestand gehen. Nachfolger solle vermutlich Thomas Blunck werden, spekuliert das Magazin weiter. Kenner des Unternehmens halten auch andere interne Lösungen für möglich.  Der Wechsel an der Spitze soll bereits bei der Aufsichtsratssitzung am kommenden Dienstag beschlossen werden, heißt es.

Analysten: Konzerne verkraften Lebensversicherung

Zu Recht machen sich Anleger Gedanken über die Folgen der niedrigen Zinsen für börsennotierte Versicherer mit hoher Exponierung in der deutschen Lebensversicherung, stellen die Analysten der Londoner Investmentbank JP Morgan Cazenove fest. Aber Allianz, Generali und Munich Re sind gut aufgestellt, mit den Herausforderungen durch die Schere zwischen Garantiezinsen und Neuanlageerträgen fertig zu werden, schreiben sie. Dafür sorgen die Kapitalstärke der Unternehmen und die hohen Erträge aus der Schaden- und Unfallversicherung.

Assekuranz stemmt sich gegen den Brexit

Versicherer und Rückversicherer sprechen sich gegen einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union aus. Sie fürchten negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung, die Kapitalmärkte, Wechselkurse, Regulierung und den Arbeitsmarkt. Vor allem britische Gesellschaften sind sehr beunruhigt. Die Allianz hofft, dass sich Großbritannien knapp für einen Verbleib in der EU entscheiden wird.

Insurtechs sammeln mehr als 720 Mio. Euro ein

Deutsche Unternehmen, die als Fintechs oder Insurtechs im Versicherungsmarkt aktiv sind, haben 2015 zusammen mehr als 20 Mio. Euro von Investoren erhalten. Das geht aus einer Schätzung des Gewerbeversicherungsportals Finanzchef24 hervor. Nach Angaben des Unternehmens flossen im vergangenen Jahr zwischen 480 Mio. Euro und über 720 Mio. Euro in den drei Märkten Deutschland, Großbritannien und USA in Start-ups und etablierte Unternehmen. Gleichzeitig verschärft sich die Konkurrenz in dem Markt deutlich: Das britische Vergleichsportal Confused.com – an dem die Munich Re indirekt beteiligt ist – meldete Umsatz- und Gewinnrückgänge.

Industrieversicherung: Generali meldet sich zurück

Nachdem Generali Deutschland dem Industrieversicherungsgeschäft jahrelang ferngeblieben ist, will der Versicherer ab sofort wieder mittlere und große Unternehmen mit Umsätzen zwischen 150 Mio. Euro und 2 Mrd. Euro versichern. Mit dieser Ankündigung bestätigte die Gesellschaft entsprechende Berichte des Versicherungsmonitors aus dem August 2015. Leiter der neuen Geschäftseinheit mit Sitz in München wird der ehemalige Axa-Manager Hans-Peter Klebe.

Herbert Fromme

Riskantes aus dem Ergo-Turm

 Aktuell kommentiert  Markus Rieß hat die ersten Pflöcke beim Umbau des Düsseldorfer Ergo-Konzerns eingeschlagen. Neben einer Reihe von Personalentscheidungen baut er jetzt die Struktur der Munich Re-Tochter um. Einige der Entscheidungen verblüffen. Ob sie Sinn machen und helfen, den dringend benötigten Strukturwandel bei der Ergo herbeizuführen, muss Rieß erst noch beweisen. Im zweiten Quartal will er eine Gesamtstrategie für die Restrukturierung vorlegen. Die muss sitzen, einen zweiten Schuss hat er nicht.

Strände testen für den Versicherer

 Nachschlag – Der aktuelle Kommentar  Versicherer haben manchmal seltsame Vorstellungen, was man mit Versichertengeldern alles anstellen könnte. Auf eine besonders ausgefallene Idee ist die Ergo-Tochter Europäische Reiseversicherung gekommen. Sie schickt ein Jahr lang eine junge Frau um die Welt, die in ihrem Auftrag Strände testet. Wenn ein Reiseversicherer die medizinische Versorgung in einzelnen Ländern unter die Lupe nimmt, ist das ja noch nachzuvollziehen. Beim professionellen Strandtesten bleibt die Beobachterin dagegen ratlos zurück.

Gegenläufige Trends bei Munich Re

Munich Re sieht die Bodenbildung bei den Preisen für die Rückversicherung erreicht. Allerdings machen die niedrigen Zinsen dem Unternehmen weiter zu schaffen, dazu kommen Aufräumarbeiten bei der Erstversicherungstochter Ergo. Für 2016 erwartet der weltgrößte Rückversicherer einen Gewinnrückgang. Trotzdem erhöht er kräftig die Dividende. Langfristig glaubt Finanzchef Jörg Schneider an eine glänzende Zukunft für seine Branche – weil Big Data ein ganz anderes Herangehen an Risiken und ihre Absicherung erlaubt.

Munich Re: „Disruption ist nicht die Hauptgefahr“

Der Einstieg von Facebook oder Google in das Versicherungsgeschäft ist ein Schreckgespenst der Branche. Munich Re-Chef Nikolaus von Bomhard glaubt nicht, dass die großen Internetkonzerne ohne einen Partner aus der Assekuranz in den Markt einsteigen werden. „Das ist ein gewisser Schutz“, sagte er am Dienstagabend auf dem SZ-Versicherungstag in Bergisch-Gladbach. Große Umwälzungen sieht er nicht als die größte Gefahr für die Versicherer. Die Veränderung werde eher in kleinen Schritten von statten gehen.

Munich Re: Deutschland ist ein ganz besonderer Markt

Heike Trilovszky ist seit Anfang 2015 als Geschäftsbereichsleiterin Deutschland für das einheimische Geschäft des weltgrößten Rückversicherers Munich Re verantwortlich. Davor war sie neun  Jahre lang zuständig für die globalen Underwriting-Standards des Konzerns. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung und dem Versicherungsmonitor erläutert die 53-jährige Mathematikerin, wie sich der deutsche Markt von anderen globalen Rückversicherungsmärkten unterscheidet, welche Preistrends sie sieht, warum Munich Re auch mit Google im Versicherungsmarkt Geschäfte machen würde – und warum sie nicht mehr so strikt gegen die Frauenquote ist, wie sie es einst war.

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