Archiv ‘Neugeschäft’

PKV trotzt schlechten Rahmenbedingungen

In der privaten Krankenversicherung (PKV) driftet der Markt im Kerngeschäft Vollversicherung immer weiter auseinander, nur noch wenige Gesellschaften können zulegen. Darauf weist der Branchendienst Map-Report in seiner aktuellen Bilanzanalyse der PKV hin. Dennoch hält Analyst Reinhard Klages die Branche weiterhin für robust, die Politik mache den Versicherern das Leben nicht leicht. Klages ärgert sich über die mangelnde Transparenz der PKV beim Neugeschäft, lobt aber auch positive Ausnahmen.

Kein Grund zur Verzweiflung

Die Ratingagentur Assekurata sieht beim Neugeschäft der deutschen Lebensversicherer nicht ganz so schwarz wie die Branche selbst: Die Kölner Analysten gehen von einem Abrieb beim Bestand zwischen 2 und 3 Prozent in diesem Jahr aus. Der GDV hatte kürzlich ein Minus von 5,5 Prozent als Erwartung genannt. Die langfristige Entwicklung sei jedoch positiv, nicht zuletzt dank des starken Zinsanstiegs – den die Anbieter aber erst einmal verkraften müssen.

DEVK sagt Wucherpreisen bei Kfz den Kampf an

Ein starkes Beitragswachstum in der Rückversicherung hat die Erfolgsbilanz der DEVK im vergangenen Jahr gerettet. In ihrem Kerngeschäft Kfz-Versicherung dagegen verlor sie weiter an Boden. Hier sanken die Prämieneinnahmen, das versicherungstechnische Ergebnis war deutlich negativ. Der Kölner Versicherer will nun auf mehreren Wegen gegensteuern – unter anderem mit Schadenregulierern, die bei Werkstätten mit Wucherpreisen vorstellig werden. Ein Wegzug des Unternehmens aus Köln ist weiterhin nicht vom Tisch.

Allstate nimmt keine Neukunden mehr in Kalifornien

Hausbesitzer im US-Bundesstaat Kalifornien haben noch weniger Wahlmöglichkeiten in der Gebäudeversicherung. Der viertgrößte Anbieter Allstate hat das Neugeschäft in dem Bereich eingestellt, berichtet der San Francisco Chronicle. Der Grund sind höhere Kosten etwa für die Regulierung von Schäden durch die in Kalifornien grassierenden Waldbrände. Erst vergangene Woche war bekannt geworden, dass der Marktführer State Farm keine neuen Kunden in der Gebäudeversicherung mehr annimmt.

Lebensversicherer: Große Unterschiede bei den Kosten

Die Betriebs-, Verwaltungs- und Abschlusskosten der Lebensversicherer in Deutschland unterscheiden sich weiterhin stark. Das gilt sowohl für das Jahr 2021 als auch für den Zeitraum von 2016 bis 2021, wie aus einer aktuellen Analyse von V.E.R.S Leipzig von 50 Gesellschaften mit einer Marktabdeckung von insgesamt 95 Prozent hervorgeht. Die teilweise enormen Unterschiede haben allerdings zu einem großen Teil mit dem individuellen Geschäftsschwerpunkt beziehungsweise dem Vertriebsmodell zu tun.

Ukraine-Roundup: Scor, Talanx, Atradius

Der französische Rückversicherer Scor erwartet, dass sich die Auswirkungen des Ukraine-Krieges in den Zahlen für das erste Quartal 2022 bemerkbar machen werden. Außerdem: Die Privatbank Berenberg senkt ihre Gewinnprognose für den Versicherer Talanx. Der Kreditversicherer Atradius rechnet in diesem Jahr mit einem Rückgang des globalen Wirtschaftswachstums. FM Global stellt sein Rückversicherungsgeschäft in Russland ein, und das Analyseunternehmen PCS gibt eine Schadenschätzung ab.

Neugeschäft beschert W&W Rekordergebnis

Nach einem deutlichen Gewinnrückgang 2020 war das vergangene Jahr für den Finanzkonzern W&W ein Rekordjahr. Der Jahresüberschuss stieg um 67 Prozent auf 352,2 Mio. Euro. Dabei profitierte das Unternehmen von gutem Neugeschäft und dem Kapitalmarkt, auch dank des Rechnungslegungsstandards IFRS. Am Erfolg war auch der Digitalversicherer Adam Riese beteiligt. Seine Kundenzahl stieg um rund ein Drittel. Die Rückversicherung rettete den Konzern vor hohen Unwetterschäden, vom Ukraine-Krieg ist W&W nur sehr gering direkt betroffen.

Ergo: Interner Run-off lohnt sich

2017 spielte die Munich Re-Tochter Ergo kurz mit der Möglichkeit, ihren Altbestand an Lebensversicherungspolicen zu verkaufen und das Neugeschäft mit einer anderen Gesellschaft zu betreiben. Eine heftige öffentliche Reaktion von Verbraucherschützern und Vertrieblern war die Folge. Ergo entschied sich für einen internen Run-off. Das war eine sehr kluge Entscheidung, berichtete Munich Re-Chef Joachim Wenning und nannte Zahlen. Für externe Kunden soll die neue Plattform in „ein, zwei Jahren“ freigeschaltet werden.

SV wächst im Neugeschäft und stagniert bei Verträgen

Die Sparkassen Versicherung (SV) hat im vergangenen Jahr hohe Wachstumsraten beim Neugeschäft verzeichnet. Im Bereich Schaden und Unfall gab es den größten Zuwachs in der Unternehmensgeschichte, in Leben den größten seit Wegfall des Steuerprivilegs 2004. Allerdings ging der Vertragsbestand insgesamt leicht zurück. Hier soll künftig die neue Plattform S-Versicherungsmanager helfen, im Privatkundengeschäft die Stückzahl zu erhöhen. Elementarschäden haben die Stuttgarter heftig gebeutelt, die Schaden-Kostenquote blieb aber auf Marktniveau.

Riester-Rente bleibt in jedem Fall – im Bestand

Die Zukunft der Riester-Rente ist ungewiss, wegen einer Änderung der Regeln verabschieden sich die Anbieter zunehmend aus dem Neugeschäft. Die neue Regierung hält sich bislang mit Plänen für das umstrittene Modell zurück. Auf einer Veranstaltung des Versicherungsmonitors wurde deutlich, dass Riester der Branche in jedem Fall erhalten bleibt – nämlich in Form der Vertragsbestände. Davon könnten Dienstleister wie Swiss Post Solutions profitieren. Während Martin Gräfer von der Bayerischen eine Lockerung der Beitragsgarantie forderte, plädierten Analyst Carsten Zielke und Verbraucherschützer Axel Kleinlein für die Abschaffung des Verrentungszwangs.

Steuerberater-Pensionskasse wird abgewickelt

Die Finanzaufsicht BaFin hat der Pensionskasse Deutsche Steuerberater-Versicherung die Erlaubnis zum Betrieb des Versicherungsgeschäfts entzogen. Damit befindet sich das Unternehmen endgültig in der Abwicklung. Wie lange der Prozess dauern wird, lässt sich kaum abschätzen. Die Entscheidung hatte die Aufsicht bereits 2020 getroffen, weil sie von seinen Sanierungsbemühungen nicht überzeugt war. Aber die Kasse wollte sich damit lange nicht abfinden. Für die Versicherten ändert der Vollzug des Schritts nichts, betont sie.

Makler und Mehrfachagenten dominieren Neugeschäft

Das Neugeschäft mit Lebensversicherungen wurde 2020 zum ersten Mal von Maklern und Mehrfachagenten angeführt, Verlierer waren die Einfirmenvermittler. Das zeigt die aktuelle Vertriebswege-Studie für Lebensversicherungen des Maklers und Beraters Willis Towers Watson (WTW). Insgesamt blieb das Ergebnis hinter dem Vorjahr zurück, allerdings war 2019 ein Rekordjahr gewesen. WTW erwartet langfristig einen Aufwärtstrend, besonders bei Policen gegen Einmalbeitrag. In diesem Bereich konnten die Banken besonders punkten.

Allianz führt Bilanzrating an

Der Lebensversicherer der Allianz hat im aktuellen Bilanzrating des Branchendienstes Map-Report für das Jahr 2020 erneut das beste Ergebnis erzielt. Während der Branchenprimus bei den Bilanzkennzahlen glänzte, musste er bei den Bruttobeiträgen allerdings herbe Verluste verbuchen. Insgesamt gelang es den Lebensversicherern, die Prämieneinnahmen im vergangenen Jahr trotz heftigen Gegenwinds stabil zu halten. Dazu trug vor allem das Einmalbeitragsgeschäft bei. In den Neugeschäftszahlen machte sich die Corona-Krise aber dann doch bemerkbar.

WordPress Cookie-Hinweis von Real Cookie Banner