Archiv ‘Pflegeversicherung’

Wie die Pflegeversicherung stabilisieren?

Die langfristige Finanzierung der Pflegeversicherung ist auch nach der jüngsten Erhöhung des Beitragssatzes nicht sichergestellt. Darin waren sich Vertreter aus Politik und Privatwirtschaft in einer Diskussion des DIA-Instituts einig. Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Maria Klein-Schmeink warb für die Herauslösung bestimmter Kosten, etwa für die Ausbildung der Pflegekräfte. Ihre CDU-Kollegin Simone Borchardt sprach sich dagegen für einen Systemwechsel aus. Florian Reuther vom PKV-Verband machte sich für mehr Eigenvorsorge stark.

Pflegeanträge: DKV beschleunigt Prozess stark

 Digitale Trends 2024  Seit Kunden des privaten Krankenversicherers DKV ihren Pflegeantrag online stellen können, ist die Wartezeit für Betroffene stark zurückgegangen. Das liegt daran, dass die zur Ergo gehörende Gesellschaft den Prozess weitgehend automatisiert hat. Damit liegt der Versicherer im Trend. Auch andere private und gesetzliche Anbieter setzen auf die digitale Bearbeitung von Pflegeanträgen.

Mehr Versicherungsnachfrage durch Demografie

Der demografische Wandel bewirkt, dass die deutsche Gesellschaft altert und die Zahl der Erwerbstätigen zurückgeht. In der Lebensversicherung ist der Effekt der Demografie auf die Versicherungsnachfrage negativ, er kann aber durch eine Anhebung des Renteneintrittsalters begrenzt werden, wie eine aktuelle Studie im Auftrag des Versichererverbands GDV zeigt. In der privaten Kranken- und Pflegeversicherung sehen die Autoren dagegen einen starken Anstieg der Nachfrage. Unter dem Strich überwiegen die positiven Folgen, so das Ergebnis.

Kontroverse um die Pflegevollversicherung

Ein Vorstoß von Sozial- und Pflegeverbänden sowie Gewerkschaften für eine Pflegevollversicherung kommt bei den privaten Krankenversicherern (PKV) nicht gut an. Sie lehnen sowohl die Forderung nach einem deutlichen Ausbau der gesetzlichen Pflegeversicherung ab als auch den Vorschlag einiger Protagonisten, die gesetzliche und die private Pflegepflichtversicherung zusammenzuführen. Besser wäre ein Ausbau der privaten Vorsorge, findet die PKV.

Bundesregierung bewegt sich bei PKV nicht

Die Bundesregierung sieht im Bereich der privaten Krankenversicherung (PKV) offenbar keinen Handlungsbedarf. Weder bei der Beitragsentwicklung im Alter noch beim Rechnungszins oder dem Basistarif planen die Ampel-Koalitionäre irgendwelche Maßnahmen. Das zeigt die Antwort von Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, auf eine Kleine Anfrage der Unionsfraktion. Zum Vorschlag einer verpflichtenden Pflege-Zusatzversicherung für Jüngere nimmt er nicht Stellung.

Regelmäßige Pflegeinformation würde helfen

Für die Pflegeversicherung sollte es ähnlich wie bei der Rente eine regelmäßige Information über die zu erwartende Pflegelücke geben, schlägt Constantin Papaspyratos vom Bund der Versicherten vor. Das könnte die Bereitschaft erhöhen, sich mit der privaten Pflegevorsorge zu beschäftigen, sagte Papaspyratos bei einer Online-Veranstaltung des Verbands der privaten Krankenversicherung. Er rät ebenso wie Abdulkadir Cebi von der Ratingagentur Assekurata zum Abschluss einer Pflegetagegeldversicherung. Doch der Absatz der privaten Policen stagniert, die Hoffnungen ruhen auf betrieblichen Angeboten.

DAV für kapitalgedeckte Pflegezusatzversicherung

Umlagefinanzierung allein reicht in der Pflegeversicherung nicht aus, glaubt die Deutsche Aktuarvereinigung. Sie unterstützt daher eine kapitalgedeckte Pflegezusatzversicherung. Diese könnte in Form eines Obligatoriums ausgestaltet werden, wie es aktuell diskutiert wird, oder über freiwillige, steuerlich geförderte Pflegezusatzversicherungen. Letztere würden in Kombination mit einem Kontrahierungszwang für die Versicherer jedoch zu Selektionseffekten und damit zu insgesamt höheren Beiträgen führen, erläuterte der frühere DAV-Vorsitzende Herbert Schneidemann bei einem Pressegespräch.

Warum die Pflege so wichtig ist

 Herbert Frommes Kolumne  Der PKV-Verband hat einen Expertenrat eingerichtet, das war eine kluge Sache. Jetzt liegt der Bericht vor. Die Empfehlungen des Gremiums unter dem bekannten Gesundheitsökonomen Jürgen Wasem werden nicht allen privaten Krankenversicherern schmecken. Aber sie haben hier eine große Chance, ihre Bedeutung sehr praktisch für den Großteil der Bevölkerung deutlich zu machen. Die sollten sie nicht verpassen.

Experten-Rat will Ergänzung zur Pflegeversicherung

Die Pflegeversicherung sollte durch eine obligatorische Zusatzversicherung ergänzt werden, die „Pflege + Versicherung“. Das schlägt der von den privaten Krankenversicherern (PKV) initiierte Experten-Rat Pflegefinanzen vor. Sein am Montag vorgestelltes Konzept basiert auf dem Kapitaldeckungsverfahren und zielt darauf ab, die pflegebedingten Eigenbeteiligungen der Versicherten in Pflegeheimen auf 10 Prozent zu begrenzen. Für die Anbieter sieht es einen Kontrahierungszwang und den Verzicht auf eine Gesundheitsprüfung vor, Provisionen werden keine gezahlt. Sowohl PKV-Unternehmen als auch gesetzliche Pflegekassen sollen die Policen anbieten können.

PKV drängt auf mehr Eigenvorsorge in der Pflege

Die privaten Krankenversicherer (PKV) warnen vor einem deutlichen Anstieg der Beiträge in der gesetzlichen Pflegeversicherung. Laut einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der PKV könnte der Beitragssatz bis zum Jahr 2040 je nach Szenario auf bis zu 6,65 Prozent zulegen – von heute 3,05 Prozent. Gefragt sei mehr Eigenvorsorge in der Pflegeversicherung, sagte PKV-Verbandsdirektor Florian Reuther. Zu den Auswirkungen von Demografie und Kostendruck in der privaten Pflegepflichtversicherung gibt es keine Prognose.

Systemfrage in der Pflegeversicherung

Die angespannte Finanzlage der gesetzlichen Pflegeversicherung rückt das Nebeneinander des gesetzlichen und des privaten Systems wieder stärker in den Fokus. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK Verena Bentele hält eine Zusammenlegung von gesetzlicher und privater Pflegeversicherung für sinnvoll. Der Bremer Pflegewissenschaftler Heinz Rothgang beklagt, dass es derzeit nur eine Solidarität innerhalb der beiden Systeme gibt, nicht aber zwischen ihnen. Ein Weg, das zu ändern, könnte ein Finanzausgleich sein, sagt er.

Beitragsanpassungen ärgern PKV-Kunden

 Exklusiv  Die Unzufriedenheit von Versicherten mit den Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung (PKV) waren das dominierende Thema, mit dem sich der PKV-Ombudsmann im vergangenen Jahr beschäftigen musste. Sie haben dafür gesorgt, dass die Zahl der Antragseingänge 2022 sprunghaft gestiegen ist. Dabei gab es allerdings einen Sondereffekt. Im Amt des Ombudsmanns ist Kontinuität angesagt: Heinz Lanfermann ist vom Vorstand des PKV-Verbands für eine weitere dreijährige Amtszeit berufen worden.

PKV verliert Vollversicherte, aber nicht mehr so viele

In der privaten Krankenversicherung (PKV) haben sich im vergangenen Jahr die wesentlichen Trends aus dem Jahr 2021 fortgesetzt: Die Branche ist in der Vollversicherung weiter marginal geschrumpft, die Versicherer haben im Systemwettbewerb mit der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ein positives Wechselsaldo erzielt und die betriebliche Krankenversicherung war der Wachstumstreiber in der Zusatzversicherung. Das zeigen die vorläufigen Branchenzahlen des PKV-Verbands für 2022.

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