Archiv ‘Prävention’
PKV: Die Krankenversicherung braucht mehr Wahlfreiheit
Die privaten Krankenversicherer (PKV) könnten nach eigener Einschätzung eine wichtige Rolle bei einer Reform der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) spielen. Mehr Menschen sollten sich zwischen GKV und PKV entscheiden können, schlägt der PKV-Verband in einer Stellungnahme für die von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken eingesetzte Finanz-Kommission Gesundheit vor. Als wichtige Maßnahmen sieht er auch mehr Eigenbeteiligungen, niedrigere Steuersätze für Arzneimittel sowie die Stärkung von Prävention und Gesundheitsförderung.
Elementarschaden: Das Rad nicht neu erfinden
Bei der Elementarschadenversicherung in Deutschland geht es kaum voran. Das bestehende System funktioniert nicht, durchschlagende neue Ideen gibt es nicht. Um aus der Situation herauszukommen, muss aber nicht das Rad neu erfunden werden, sagte SPD-Politiker Johannes Fechner auf einer Veranstaltung des Zentrums für Europäischen Verbraucherschutz. Deutschland sollte das französische Modell als Vorbild nehmen. Doch nicht jeder Aspekt würde hierzulande funktionieren, sagten die Diskussionsteilnehmer.
D&O: Mehr Prävention vonnöten
Die Haftungsrisiken für Manager steigen und damit auch die Schäden in der D&O-Versicherung. Deshalb wird auch in der Managerhaftpflichtversicherung das Thema Prävention immer wichtiger. „Hier müssen wir als Versicherer stärker werden“, sagte Daniel Kreienkamp, Bereichsleiter Vermögensschadenhaftpflicht/Financial Lines bei der Ergo, bei einer Veranstaltung des Versichererverbands GDV.
Naturkatastrophen nagen am Wohlstand
Deutschland gehört zu den Industrieländern, deren Volkswirtschaften am stärksten durch Wetterkatastrophen belastet werden. Das zeigt eine Untersuchung der Munich Re, die im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Brasilien veröffentlicht wurde. Nach den Daten des Rückversicherers sind die Schäden in den vergangenen Jahren gemessen an der Wirtschaftsleistung nur in den USA stärker gestiegen als hierzulande, Indien ist ebenfalls stark betroffen. In Deutschland ist auch der Anstieg der wetterbedingten Schäden sehr stark ausgeprägt.
Regierung prüft weiter Elementar-Opt-out
Das Bundesjustizministerium arbeitet an einem Gesetzentwurf zur Erhöhung der Verbreitung von Elementarschadendeckungen unter Hausbesitzern, Details wie ein mögliches Opt-out sind aber noch offen. Das sagte die Staatssekretärin Anette Kramme auf einer Veranstaltung des Verbands der öffentlichen Versicherer in Berlin. Damit das Ziel erreicht wird, sei die Bezahlbarkeit von Prämien besonders wichtig. Von Verbandsseite gab es viel Zustimmung.
Prävention und Information entscheidend
In der Industrieversicherung war es in den vergangenen Jahren durchaus möglich, pauschale Aussagen zur Zeichnungspolitik, Kapazität und zu Prämienerhöhungen treffen zu können. Das ist nicht mehr so, glaubt der Bundesverband Deutscher Versicherungsmakler (BDVM). Der Markt sei in vielen Bereichen gerade sehr volatil. In der Sachversicherung moniert der Verband weiter gravierende Deckungslücken, im Cyber- und D&O-Markt hingegen sieht er eine leichte Entspannung. Überall spielen jedoch Präventionsmaßnahmen und Risikoinformationen eine entscheidende Rolle.
Brandschutz neu gedacht
International tätigen Unternehmen fällt es schwer, angesichts unterschiedlicher Sprinklerstandards in Europa dem Brandschutz Genüge zu tun. Dank des überarbeiteten europäischen Sprinklerstandards EN12845 können sie künftig flexibler agieren, ohne Abstriche bei der Risikominderung zu machen. Es bleiben aber Herausforderungen, etwa durch die zunehmende Verbreitung von Lithium-Ionen-Batterien in kritischen Infrastrukturen wie Rechenzentren. Bei der Risikoprävention können Versicherer als Partner der Unternehmen eine wichtige Rolle spielen.
GVNW: Unternehmen nicht vergessen
Der Gesamtverband der versicherungsnehmenden Wirtschaft (GVNW) begrüßt in einem Positionspapier die Vorstöße auf nationaler und europäischer Ebene für eine öffentlich-private Versicherungslösung gegen Naturgefahren. Er mahnt aber auch, die Interessen der Unternehmen nicht zu vergessen. Eine Staatsgarantie wie beim Terrorversicherer Extremus hält er nicht für zielführend. Auch eine Versicherungspflicht gegen Elementargefahren lehnt der Verband ab und plädiert stattdessen für eine Opt-out-Option.
Anpassung an eine neue Klimarealität
Meinung am Mittwoch Die Häufung extremer Wetterereignisse weltweit stellt Unternehmen und Versicherer vor beispiellose Herausforderungen. Die Hitzewelle der vergangenen Wochen in Europa mit Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius ist nur das jüngste Beispiel dieser sich verschärfenden Klimarealität. Für industrielle Risikomanager wird die Anpassung daran zur existenziellen Aufgabe. Sie erfordert nicht nur ein grundlegendes Umdenken, sondern auch proaktives und ganzheitliches Risikomanagement.
Funk: Industriemarkt entspannt sich, Risiken steigen
Die Preissteigerungen in der Industrieversicherung scheinen nachzulassen, schreibt der Makler Funk in einem aktuellen Bericht. Zwar sind die Segmente Sach-, Haftpflicht-, Kfz- und D&O-Versicherung noch von Problemen geplagt. Der Markt zeigt sich aber insgesamt stabil. Funk sieht die systemischen Risiken als größte Herausforderung für die Versicherungswirtschaft und sorgt sich um die Entwicklung in der Cyberversicherung.
GDV will besseren Überblick bei Klimaanpassung
Der Gesamtverband der Versicherer (GDV) fordert einen besseren Überblick darüber, wie und wo in Deutschland Hochwasserschutzmaßnahmen und andere Projekte der Klimaanpassung vorangetrieben werden. Derzeit gebe es viele einzelne Präventionsmaßnahmen wie Rückhaltebecken in Flussnähe. Um diese auch in die Risikomodelle der Versicherer einfließen lassen zu können, brauche es jedoch eine übergreifende Plattform, die bereits realisierte Projekte gleichermaßen wie bauliche Planungen erfasst, forderte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
A.M. Best: Ausblick für Cyber bleibt stabil
Die Ratingagentur A.M. Best stuft den globalen Marktausblick für das Segment Cyber weiterhin als stabil ein. Grund dafür ist die starke Nachfrage nach Versicherungsschutz, die durch steigende Bedrohungen wie systemische Risiken, Ransomware-Angriffe oder Überweisungsbetrug verursacht wird. Laut einem aktuellen Bericht der Ratingagentur geraten auch Versicherer vermehrt ins Visier von Hackern, die künstliche Intelligenz zunehmend für sich nutzen.
Coalition: Dynamische Preise und schlanke Fragebögen
Exklusiv Seit rund einem Jahr ist der US-Cyber-Assekuradeur Coalition auch in Deutschland aktiv. Das Unternehmen setzt auf Sicherheitsscans, schlanke Fragebögen und Honeypots für Hacker. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor spach Martin Swider, Head of Business Development für Coalition in Deutschland, darüber, wie das dynamische Pricing von Coalition funktioniert, und warum das Unternehmen glaubt, Einfallstore für Hacker besser als die Konkurrenz erkennen zu können.
Wochenspot: Heißes Eisen
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und Redakteur Christian Bellmann über die Hitzewelle und die Sicht der Versicherer auf dieses Thema. Diesen Podcast können Sie auch frei auf den gängigen Plattformen hören: Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music













