Die Ratingagentur Fitch erwartet für das kommende Jahr eine Preissteigerung um 3 Prozent in der Autoversicherung. Damit hat das Unternehmen eine andere Markteinschätzung als das Vergleichsportal Check24, das davon ausgeht, dass der durchschnittliche Beitrag um 5 Prozent sinken wird. Laut Fitch werden die höheren Prämien als Ausgleich für die medizinische Inflation und höhere Reparaturkosten benötigt. Gute Aussichten sieht die Ratingagentur auch für die Wohngebäudeversicherung. Sie könne zum ersten Mal seit langem wieder profitabel werden.
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Moody’s warnt vor steigenden Risiken
Die Ratingagentur Moody’s warnt in einer aktuellen Prognose für den europäischen Versicherungsmarkt vor wachsenden Risiken für die Versicherer. Der Ausblick für 2019 bleibe zwar stabil, doch vor allem ein harter Brexit ohne Ausstiegsabkommen und eine Verschlechterung der italienischen Bonität könnten sich negativ auswirken, warnt Moody’s. Auch die Lage einiger deutscher Lebensversicherer bereitet der Ratingagentur Sorgen. Insgesamt 27 Gesellschaften stünden unter genauer Beobachtung der Aufsichten.
Rückversicherung: A.M. Best mit negativem Ausblick
Die Ratingagentur A.M. Best sieht die Aussichten für die Rückversicherer sehr kritisch. Das Unternehmen behält seinen negativen Branchenausblick bei, da es erwartet, dass die kommenden Jahre für die Anbieter sehr schwierig werden. Die Preise reichen nur knapp aus, um die Kapitalkosten zu decken. Konkurrent S&P hatte zuvor seinen Ausblick auf „stabil“ belassen. Erst wenn die Rückversicherer mehrere Jahre ihre Kapitalkosten nicht verdienen könnten, werde die Bewertung auf „negativ“ gesetzt. Auch die Ratingagenturen Fitch und Moody’s beurteilen die Zukunftsaussichten der Branche als „stabil“.
Konsolidierungstrend bei Rückversicherern geht weiter
Der weltweite Trend zu Fusionen und Übernahmen (M&A) in der Rückversicherung dürfte sich weiter fortsetzen, erwartet die Ratingagentur Standard & Poor’s. Grund seien der scharfe Wettbewerb, die anhaltenden Überkapazitäten und die allgemein schwachen Wachstumschancen. Viele Unternehmen kämen daher um Konsolidierungsmaßnahmen nicht herum, wenn sie ihr Geschäftsmodell breiter aufstellen und für die Zukunft wettbewerbsfähig machen wollten. Die Analysten warnen jedoch davor, dass die Unternehmen in Fusionen und Übernahmen kein Allheilmittel für die strukturellen Probleme der Branche sehen sollten.
A.M. Best: Naturkatastrophen gefährlicher als Cyber
Die Ratingagentur A.M. Best hat zwei Großschadenszenarien in der Cyberversicherung modelliert: einen Zusammenbruch von Cloud-Servern und eine Sicherheitslücke in einer weit verbreiteten Software. Sollte eines davon eintreten, könnte das mehrere der größten 20 Cyberversicherer viel Geld kosten. Die prognostizierten Schadenhöhen liegen zwischen 15 und 119 Prozent des Eigenkapitals. Das liege allerdings immer noch deutlich unter den Maximalannahmen für Naturkatastrophenschäden, so A.M. Best.
Moody’s: Schlechte Aussichten für Lebensversicherer
Die Ratingagentur Moody’s macht den deutschen Lebensversicherern keine großen Hoffnungen, dass sich die angespannte Lage im Markt bald verbessert. Zwar treiben die Gesellschaften mit Kraft den Umbau ihrer Geschäftsmodelle voran und setzen im Vertrieb auf zinsunempfindlichere Policen. Doch ihre Altbestände und der Niedrigzins drücken weiterhin auf die Ergebnisse. Noch zeigt die neue Policen-Generation mit eingeschränkten Garantieversprechen keine positiven Effekte, schreibt Moody’s. Angesichts der Probleme werde das Thema Run-off weiter Fahrt aufnehmen.
Fitch nimmt deutsche Lebensversicherer unter die Lupe
Die deutschen Lebensversicherer sind finanziell „stark“ bis „sehr stark“ aufgestellt, schreibt die Ratingagentur Fitch in einem aktuellen Bericht. Die Analysten haben fünf deutsche Versicherer, die ausschließlich oder schwerpunktmäßig in der Lebensversicherung aktiv sind, exemplarisch für die deutsche Lebensversicherungsbranche anhand verschiedener Ratingkriterien untersucht. Ein gemischteres Bild als bei der Kapitalausstattung zeigt sich bei den Geschäftsprofilen sowie beim Bilanzstruktur- und Liquiditätsmanagement.
Wachstum für Schaden- und Unfallversicherer
Die Ratingagentur A.M. Best hat sich erstmals mit dem deutschen Schaden- und Unfallversicherungsmarkt befasst und ihn mit einem stabilen Ausblick versehen. Das anhaltende Wirtschaftswachstum und die Bemühungen der Anbieter um Preiserhöhungen haben ihnen 2017 ein Prämienwachstum von 2,9 Prozent beschert, in diesem Jahr dürfte es ähnlich hoch ausfallen. Einen Strich durch die Rechnung machen könnten den Versicherern aber der um sich greifende Protektionismus und die niedrigen Zinsen.
A.M. Best: Ausblick für Rückversicherer bleibt negativ
Nach den schweren Naturkatastrophenschäden des zweiten Halbjahres wollen die Rückversicherer in der kommenden Erneuerungsrunde die Preise anheben. Die Ratingagentur A.M. Best sieht allerdings erhebliche Unsicherheiten darin, wie hoch und wie nachhaltig die Preiserhöhungen ausfallen werden. Das Unternehmen belässt seinen Branchenausblick für die Rückversicherer deshalb auf negativ. Eine entscheidende Rolle wird das alternative Kapital spielen.
Assekurata: ZZR überfordert Lebensversicherer
Die Ratingagentur Assekurata sieht die Lebensversicherer durch die Zinszusatzreserve (ZZR) in der derzeit bestehenden Form überfordert. Sie macht sich für neue Regeln zur Berechnung des Puffers durch die Politik stark. Bleibt das System wie es ist, erwartet das Unternehmen, dass die ZZR 2017 um über 20 Mrd. Euro auf mehr als 65 Mrd. Euro ansteigt. Das zeigt Assekuratas Marktausblick zur deutschen Versicherungswirtschaft. Der Rohüberschuss der Branche nach ZZR werde 2017 auf 4 Mrd. Euro sinken, schätzt die Ratingagentur.
Moody’s: Versicherer setzen vermehrt auf Zukäufe
Nachdem die europäischen Versicherer den Übergang zu den neuen Eigenkapital- und Aufsichtsregeln Solvency II überwiegend gut gemeistert haben, denken viele darüber nach, was sie mit überschüssigem Kapital machen sollen. Ganz oben auf der Liste der Optionen stehen Fusionen und Übernahmen sowie Aktienrückkäufe, so das Ergebnis einer Umfrage der Ratingagentur Moody’s unter Finanzchefs. Ansonsten sind die Niedrigzinsen wie im vergangenen Jahr die größte Sorge der Unternehmen.
Moody’s: Versicherer müssen Quoten erklären
Ende Mai müssen die Versicherer zum ersten Mal ihre Solvenzquoten nach den neuen Aufsichtsregeln Solvency II veröffentlichen. Die Ratingagentur Moody’s erwartet davon keine Auswirkungen auf ihre Ratings. Sie sieht aber Erklärungsbedarf der Unternehmen, vor allem der deutschen Lebensversicherer, die stark auf die von der EU gestatteten Übergangsmaßnahmen setzten. Unternehmen, bei denen die Werte mit und ohne Übergangsmaßnahmen stark voneinander abweichen, sollten Kunden dafür eine Erklärung liefern.
A.M. Best immer skeptischer
Die US-Ratingagentur A.M. Best wird immer skeptischer in ihrer Beurteilung der Rückversicherer. Der negative Ausblick für die gesamte Branche gelte nicht nur für die sonst bei Ausblicken üblichen 18 bis 24 Monate, sondern darüber hinaus, sagte A.M. Best-Experte Robert DeRose beim Rückversicherungstreffen in Monte Carlo. Die Agentur erwartet einen weiteren Rückgang der Gewinne der Branche und vermehrte Übernahmen und Fusionen. Die negativen Entwicklungen dürften vor allem mittelgroße und kleine Gesellschaften treffen – die großen, diversifizierten Rückversicherer wie Munich Re, Swiss Re und Hannover Rück kommen besser durch die Krise.
S&P: Kaum Handlungsspielraum für Rückversicherer
Weil die Rückversicherer sehr großen Wert auf eine vorsichtige Kapitalanlagepolitik legen, bleiben ihnen kaum Möglichkeiten, im derzeitigen Niedrigzinsumfeld höhere Renditen zu erwirtschaften. Zu diesem Ergebnis kommt die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P). Sie geht davon aus, dass sich die Kapitalanlage der Unternehmen in den nächsten Jahren nur minimal ändern wird. Die Rückversicherer werden allenfalls ihren Bestand an Anleihen mit einem Rating von BBB weiter ausbauen.













