Swiss Re-Chef Andreas Berger setzt große Hoffnungen in die künstliche Intelligenz. Underwriting-Prozesse in Bereichen wie der Bauleistungsversicherung lassen sich mithilfe der Technologie von bis zu drei Wochen auf einen Tag verkürzen. Was die Underwriter mit der gewonnen Zeit anstellen können und in welchen Bereichen die Industrieversicherung trotz Preisnachlässen noch Spaß macht, erklärt er im zweiten Teil des Interviews mit dem Versicherungsmonitor.
Archiv ‘Rückversicherung’
Von der Element-Insolvenz bis zur Altersvorsorgereform
Podcast Von der Element-Insolvenz Anfang Januar bis zum Kabinetts-Beschluss zur privaten Altersvorsorgereform kurz vor Weihnachten: Dieses Jahr war wieder ein ereignisreiches für die Versicherungsbranche. Auf die wichtigsten Entwicklungen blicken Redakteurin Katrin Berkenkopf und Chefredakteurin Friederike Krieger im aktuellen Podcast zurück. Diesen Podcast können Sie auch frei auf den gängigen Plattformen hören: Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music.
Andreas Berger: „Unser Fokus liegt auf dem Kerngeschäft“
Die Trennung von der Digital-Tochter Iptiq, der weitgehende Rückzug aus dem US-Haftpflichtgeschäft – seit Andreas Berger vor eineinhalb Jahren die Führung der Swiss Re übernommen hat, ist bei dem weltweit größten Rückversicherer einiges passiert. Im ersten Teil des Interviews mit dem Versicherungsmonitor erklärt er, warum er den Fokus auf das Kerngeschäft legen will und warum die bei den Kunden beliebten Frequenzdeckungen nicht wiederkommen werden.
Rettungspaket der Signal Iduna für angeschlagene SHB steht
Der angeschlagene Spezialversicherer SHB mit Sitz in Königswinter bei Bonn ist mit Hilfe der Signal Iduna einer Schließung durch die BaFin entgangen. Nach Informationen des Versicherungsmonitors hat der Versicherer die Erneuerungsrechte für Teile seines Bestands an die Dortmunder verkauft. Zusätzlich übernimmt die Signal Iduna eine Rolle als Rückversicherer. Es ist weiterhin geplant, dass der Versicherer die SHB im kommenden Jahr komplett übernimmt.
Munich Re strotzt vor Selbstbewusstsein
Der Rückversicherer Munich Re verspricht seinen Aktionären kräftig wachsende Gewinne unter dem künftigen Chef Christoph Jurecka. Dazu sollen spürbare Kostensenkungen und eine Veränderung im Geschäftsmix beitragen: weniger volatile Schaden- und Unfallrückversicherung, mehr Lebens-Rück und Erstversicherung. In welchem Umfang das Sparprogramm Arbeitsplätze kosten wird, will das Unternehmen noch nicht sagen.
Munich Re will Aktionäre beglücken
Einen Tag vor der Vorstellung ihres neuen Strategieplans „Ambition 2030“ präsentiert die Munich Re erste Eckpunkte: Den Aktionären stellt der Konzern für die kommenden Jahre eine Ausschüttungsquote von mehr als 80 Prozent in Aussicht. Für 2026 kündigen die Münchener in puncto Umsatz- und Gewinnwachstum keine großen Sprünge an – das dürfte allerdings den weicher werdenden Marktbedingungen geschuldet sein und passt zur Strategie, auf Profitabilität statt auf Wachstum um jeden Preis zu setzen.
Aon: Rückversicherungsprämien sinken deutlich
Bei den diesjährigen Erneuerungsgesprächen in der Rückversicherung haben die Kunden deutlich bessere Karten als in den vergangenen Jahren. Die Prämien sinken spürbar, sagte Jan-Oliver Thofern, Geschäftsführer und Chief Executive Officer für den Rückversicherungsbereich von Aon in Deutschland zuständig, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Auch beim Thema Frequenzschutz gibt es laut Thofern Bewegung.
Swiss Re will Einsatz von KI ausbauen und Kosten sparen
Der Züricher Rückversicherer Swiss Re peilt für das kommende Jahr einen Nettogewinn von 4,5 Mrd. Dollar (3,8 Mrd. Euro) an und enttäuscht damit Anleger. Analysten hatten mit 4,8 Mrd. Dollar gerechnet. Chef Andreas Berger verteidigte seine Entscheidung mit einem herausfordernden Markt und damit, dass sich Swiss Re auf Zukäufe vorbereite. Außerdem will er durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und anderen Datentechnologien die Effizienz steigern.
Commerzbank plant Rückversicherungs-Captive
Firmeneigene Versicherer, sogenannte Captives, erfreuen sich bei Unternehmen nach wie vor großer Beliebtheit. Auch die Commerzbank plant jetzt die Gründung einer Rückversicherungs-Captive. Das Kreditinstitut bestätigte einen Bericht des Branchenmediums Finanz-Szene. Das Unternehmen namens Commerz Re soll helfen, die Risiken des Konzerns besser zu steuern.
Blockchain-Firma Ritablock aufgelöst
Die Blockchain-Firma Ritablock ist Geschichte. Das Gemeinschaftsunternehmen des Beraters Consurance und des Softwareherstellers Inveos wollte die Verwaltung von Rückversicherungen mithilfe der Blockchain-Technologie revolutionieren. Laut Handelsregister wurde die Ritablock GmbH bereits Ende August 2025 aufgelöst, sie hat ihr Vermögen auf Consurance übertragen und ist mit dem Berater verschmolzen. Das einstige Hype-Thema Blockchain hat in der Branche stark an Popularität eingebüßt.
A.M. Best: Captive-Zuwachs in Frankreich
Einige europäische Länder wie Frankreich bemühen sich, mit Gesetzesänderungen ein attraktiverer Standort für firmeneigene Versicherer, sogenannte Captives, zu werden. Das scheint Früchte zu tragen, wie eine Analyse der Ratingagentur A.M. Best zeigt. Während die etablierten europäischen Captive-Standorte Guernsey, Luxemburg, Isle of Man und Irland 2024 netto firmeneigene Versicherer verloren haben, verzeichnen die Newcomer Zuwächse.
Munich Re senkt Umsatzprognose erneut
Geringe Schäden aus Naturkatastrophen und eine gute Entwicklung der Erstversicherungstochter Ergo haben beim Rückversicherer Munich Re für ein Quartalsergebnis von 2 Mrd. Euro gesorgt. Damit liegt der Konzern im Plan. Finanzvorstand Christoph Jurecka, der sich derzeit auf seine neue Rolle als Munich Re-Chef vorbereitet, zeigte sich zufrieden. Das Unternehmen agiert vorsichtig bei der Zeichnung neuer Verträge und sieht bei der Preisentwicklung eine „Plateaubildung.“ Auch deswegen hat die Führung sich dafür entschieden, die Umsatzprognose für 2025 erneut zu senken.
Naturkatastrophen nagen am Wohlstand
Deutschland gehört zu den Industrieländern, deren Volkswirtschaften am stärksten durch Wetterkatastrophen belastet werden. Das zeigt eine Untersuchung der Munich Re, die im Vorfeld der Weltklimakonferenz in Brasilien veröffentlicht wurde. Nach den Daten des Rückversicherers sind die Schäden in den vergangenen Jahren gemessen an der Wirtschaftsleistung nur in den USA stärker gestiegen als hierzulande, Indien ist ebenfalls stark betroffen. In Deutschland ist auch der Anstieg der wetterbedingten Schäden sehr stark ausgeprägt.
Neuer Krankenvorstand bei der ALH
Generationenwechsel nach 22 Jahren bei der ALH Gruppe: Wenn Krankenversicherungsvorständin Wiltrud Pekarek im kommenden Jahr in den Ruhestand geht, wird Robert Gladis ihren Posten übernehmen. Das hat der Versicherer bereits jetzt geregelt. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Marsh Deutschland, Swiss Re und QBE.
AIG steigt bei Convex ein
Der von Branchenveteran Stephen Catlin gegründete Spezial- und Rückversicherer Convex bekommt prominente Unterstützung. Der US-Versicherer AIG beteiligt sich mit 35 Prozent an der vor sechs Jahren gegründeten Gesellschaft mit Sitz auf Bermuda. Über einen Quotenrückversicherungsvertrag will er zugleich am Geschäft von Convex teilhaben. Außerdem beteiligt sich AIG auch am Convex-Haupteigner Onex und will in den kommenden drei Jahren 2 Mrd. Dollar (1,7 Mrd. Dollar) in dessen Investmentfonds stecken.













