Herbert Frommes Kolumne Das erste Rückversicherungstreffen in Monte Carlo nach zwei Jahren Pause hat 2.700 Teilnehmer an die Côte d’Azur gebracht. Alle waren froh, nach Lockdown und Reiseverboten wieder miteinander reden zu können, auch wenn sie dafür unverschämte Preise von Hoteliers und anderen Dienstleistern in Kauf nehmen mussten. Der Versicherungsmonitor hat sich vor Ort umgehört. Hier das Neueste aus der Gerüchteküche – mit Munich Re, Swiss Re, Partner Re, Deutscher Rück, Scor, Gallagher Re und anderen.
Archiv ‘Scor’
Aon stärkt Vertrieb in Süddeutschland
Leute – Aktuelle Personalien Michael Spörlein ist neuer Vertriebsleiter für die Region Süd bei der deutschen Einheit von Aon. Für den 52-Jährigen ist es nicht der erste Job bei dem Großmakler. Außerdem: Scor beruft einen neuen UK-Chef. FM Global hat einen neuen Manager im Mittelstandsgeschäft. Der Assekuradeur S.L.P erweitert seinen Vorstand. Und der Rückversicherungsmakler Gallagher Re hat die neugeschaffene Position des Chief Science Officer besetzt.
Scor will Risiken ohne Retrodeckung
Der französische Rückversicherer Scor will sich auf Risiken konzentrieren, die er möglichst selbst schultern kann, ohne groß auf Retrozessionsschutz zurückzugreifen. „Wir sind ein Risikoträger und kein Risikohändler“, sagte Scor-Chef Laurent Rousseau. Der Konzern übernehme Risiken, weil er glaube, dass sie gut sind, nicht weil er auf die Marge mit der Retrozession spekuliere. Von Naturkatastrophenrisiken ist Scor momentan nicht angetan, das könne sich aber ändern, sobald die Preise dafür hoch genug sind.
Inflation: Grund sieht Nachreservierungsbedarf in Kfz
Versicherungsaufseher Frank Grund rechnet damit, dass die Kfz-Versicherer, die seit Jahren unter einem starken Anstieg der Ersatzteilpreise und Reparaturlöhne leiden, wegen der unerwartet stark gestiegenen Inflation Nachreservierungen für Schäden vornehmen müssen. „Die Schadenaufwendungen steigen signifikant, das führt zu einer Erhöhung der versicherungstechnischen Rückstellungen“, sagte er auf einer Fachveranstaltung der Beratungsgesellschaft MSK und des Rückversicherers Scor. Insgesamt erwartet er steigende Preise in der Schaden- und Unfallversicherung.
Munich Re verteidigt Weltmeistertitel
Die Munich Re bleibt der größte Rückversicherer der Welt. Wie im vergangenen Jahr landen die Münchner im Rückversicherer-Ranking der Ratingagentur A.M. Best auf dem obersten Podestplatz. Auf den Plätzen zwei und drei hat sich nichts geändert. Die Konkurrenten Swiss Re und Hannover Rück komplettieren das Podium. EU-Rückversicherer litten im Ranking unter dem schwachen Euro.
Sommerloch fällt aus
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Insurtechs und Halbjahreszahlen von Munich Re, Talanx, Zurich und MLP
Blockchain-Insurtech B3i bestätigt Insolvenz
Nach ersten Medienberichten hat das einst hochgelobte Blockchain-Insurtech B3i jetzt bestätigt, dass es Insolvenz angemeldet hat. Es gebe derzeit nicht genug Unterstützung, um das Unternehmen fortzuführen, schreibt B3i auf seiner Seite. Die letzten Finanzierungsrunden seien erfolglos gewesen. Zu den Anteilseignern des Schweizer Insurtechs gehören 21 namhafte Versicherer und Rückversicherer, darunter auch Munich Re und Allianz. Anscheinend waren sie nicht bereit, das defizitäre Start-up weiter zu finanzieren.
Scor enttäuscht mit hohem Verlust
Der französische Rückversicherer Scor musste im ersten Halbjahr einen herben Verlust in Höhe von 239 Mio. Euro verkraften. Nicht zuletzt ließen eine verheerende Trockenheit in Brasilien und andere Extremwetterereignisse das Minus im zweiten Quartal gegenüber dem Verlust in den ersten drei Monaten noch einmal deutlich anschwellen. Scor reagiert mit einer Verringerung seiner Exponierung gegenüber Klimarisiken.
Optimistische Rückversicherer
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Halbjahreszahlen von Scor, Swiss Re und Aon
Covéa: Partner Re-Übernahme ist abgeschlossen
Der französische Schaden- und Unfallversicherer Covéa hat die Übernahme des Rückversicherers Partner Re von der italienischen Exor-Holding abgeschlossen. Der Deal zwischen den beiden Parteien war eigentlich schon vor zwei Jahren vereinbart worden, nach Ausbruch der Corona-Pandemie machten die Franzosen aber zunächst einen Rückzieher. Die erfolgreiche Übernahme bringt auch eine Änderung an der Unternehmensspitze von Covéa mit sich.
Bedrohung durch Krankheiten und Cyberattacken
Versicherer und Rückversicherer sollten zwei Risiken besonders im Blick haben: neue Infektionskrankheiten und schwere Cyberangriffe. Sie werden nach Einschätzung des Rückversicherers Scor in den kommenden zehn Jahren mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten und die Gesellschaft, aber auch die Branche fordern. In einem aktuellen Bericht hat das französische Unternehmen eine Reihe weiterer sich entwickelnder Risiken identifiziert, mit denen sich Versicherer auseinandersetzen sollten – um sich auf neue Schadenszenarien einzustellen, aber auch auf neue Geschäftsmodelle.
HDI-Vorstand Wohlthat dankt ab
Leute – Aktuelle Personalien Jens Wohlthat (Bild) verlässt Ende September den Versicherer HDI Global und geht in den Ruhestand. Er übergibt an seinen Nachfolger David Hullin. Der Vertrag von Vertriebsvorstand Andreas Luberichs wurde von HDI Global nicht verlängert. Außerdem: Klaus Rückel hat die Geschäftsführung des zur Ecclesia-Gruppe gehörenden Spezialmaklers Schunck verlassen. Das Berliner Start-up Omnius hat Chris Andrew zum Vice President für den Vertrieb in der Region EMEA West ernannt. Auch Willis Towers Watson und der französische Rückversicherer Scor geben Personalien bekannt.
Kessler geht in die Verlängerung
Für Denis Kessler ist doch noch nicht Schluss beim Rückversicherer Scor. Die Hauptversammlung hat die Altersgrenze für den Vorsitz des Verwaltungsrats am Mittwoch um zwei Jahre auf 72 erhöht. Damit darf Kessler noch zwei weitere Jahre im Amt bleiben. Bei der Versammlung in Paris wurde eine unveränderte Dividende für Scor beschlossen. Das Unternehmen stellte zudem neue Klimaschutz-Ziele vor.











