Exklusiv Die Swiss Re rechnet mit einer steigenden Nachfrage nach Naturkatastrophendeckungen bei ihren Kunden in Deutschland und Europa. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor gibt sich Thorsten Steinmann, Head Property & Casualty Reinsurance Northern, Central & Eastern Europe, optimistisch, dafür auch genügend Kapazitäten zur Verfügung stellen zu können. Die Swiss Re habe Appetit auf Naturkatastrophenrisiken – wenn der Preis stimmt. Zudem spricht Steinmann über das Haftpflichtgeschäft, politische Risiken und vermehrte Feuerschäden in Deutschland.
Archiv ‘Swiss Re’
Allerheiligen und Bilanzen
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Ein weiterer Teil der vom Berliner Start-up Omnius veranstalteten Vortragsreihe „Schaden 2040 – Experten im Gespräch zur Zukunft der Versicherung“ sowie Geschäftszahlen von Axa und Swiss Re für das dritte Quartal 2023
Wenig Sturmflut-Schäden für Versicherer
Land unter hieß es vor zwei Tagen in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und auch den nordischen Ländern. Ein Unwetter mit orkanartigen Böen sorge im Norden vor allem für Sturmflut und Überschwemmungen. Die Schäden werden bereits wenige Tage danach auf mehrere Millionen Euro geschätzt. Die Assekuranz wird davon jedoch wenig tragen müssen, sind sich Erst- und Rückversicherer einig.
Swiss Re: Kein kategorischer PFAS-Ausschluss
Die deutsche Industrie beklagt, dass immer mehr Versicherer die in vielen Produkten enthaltenen PFAS-Chemikalien nicht mehr decken wollen. Nach Einschätzung der Swiss Re gibt es aber keine Ausschlüsse durch die Bank weg. Auch der Konzern selbst reagiere nicht mit kategorischen Deckungsverweigerungen darauf, betonte Swiss Re-Manager Thorsten Steinmann bei einem Pressegespräch. Allerdings hält der Rückversicherer es für wichtig, das PFAS-Exposure genau zu analysieren, denn das Schadenpotenzial ist hoch. Bei der laufenden Erneuerungsrunde rechnet Swiss Re mit einer steigenden Nachfrage, vor allem bei Rückdeckungen gegen Naturkatastrophen.
Analysten: Swiss Res US-Probleme lösbar
Die Aktie des Rückversicherers Swiss Re entwickelt sich an den Börsen schlechter als die von Rivalen wie Munich Re und Hannover Rück. Der Hauptgrund für die Sonderrolle ist die starke Exponierung der Swiss Re bei US-Haftpflichtrisiken verbunden mit der Notwendigkeit milliardenschwerer Nachreservierungen. Doch diese Probleme hat das Unternehmen im Griff, glauben die Analysten der Bank Berenberg und stufen die Aktie hoch auf „kaufen“.
Diskussionen um Daten
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Tagung über künstliche Intelligenz von Businessforum 21, Fachkonferenz zu Data Driven Insurance der Versicherungsforen Leipzig, Autotag der Allianz, Ausblick auf die laufende Erneuerungsrunde von Swiss Re und Munich Re sowie der Bayerische Finanzgipfel der Süddeutschen Zeitung
Swiss Re stellt neuen Digitalisierungsindex vor
Das Swiss Re Institute hat einen neuen Index vorgestellt, der Aufschluss über den Digitalisierungsgrad von Versicherern in verschiedenen Ländern geben soll. Ganz vorne stehen Südkorea, Schweden und Finnland. Hier ist die digitale Infrastruktur in den Bereichen, die für Versicherer wichtig sind, am besten. Industriestaaten stehen im Ranking vorne, einige Schwellenländer wie China holen aber stark auf. Deutschland liegt auf Platz 12 von 29 Ländern.
Klage gegen Swiss Re: Braun nimmt Berufung zurück
Nächste Etappe in der gerichtlichen Auseinandersetzung zwischen dem ehemaligen Wirecard-Chef Markus Braun und seinen D&O-Versicherern: Der Manager hält nicht mehr an der einstweiligen Verfügung fest, mit der er den Rückversicherer Swiss Re zur Übernahme von Prozesskosten zwingen wollte. Das Landgericht Düsseldorf hatte die einstweilige Verfügung abgelehnt, die Berufung gegen die Entscheidung vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat Braun jetzt zurückgenommen.
Guy Carpenter: Rückversicherungspreise bleiben stabil
Für die Erneuerung der Rückversicherungsverträge zum 1. Januar 2024 prognostiziert der Rückversicherungsmakler Guy Carpenter ein größtenteils stabiles Prämienniveau für Naturkatastrophenrückdeckungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Große Rückversicherer wie Munich Re, Swiss Re, Hannover Rück und Scor hatten zuletzt zwar betont, dass die Preise nach wie vor steigen müssen. Es gibt laut Guy Carpenter aber genügend Unternehmen, die mit dem derzeitigen Niveau zufrieden sind und wachsen wollen.
Hannover Rück drängt auf höhere Kfz-Prämien
Aus versicherungstechnischer Sicht wären Preissteigerungen in der deutschen Kfz-Versicherung um 20 Prozent oder mehr nötig, findet Michael Pickel, Chef der Hannover Rück-Tochter E+S-Rück. Nach den unzureichenden Preiserhöhungen im vergangenen Jahr sieht Pickel den Ball jetzt eindeutig bei den Erstversicherern – die Einflussmöglichkeiten der Rückversicherer seien begrenzt. Mit den vergangenen Erneuerungsrunden ist die Hannover Rück zufrieden, sie forciert weiter steigende Preise in den meisten Sparten. Naturkatastrophen- und Cyberrisiken schrecken den Rückversicherer aktuell nicht.
Swiss Re: Noch kein Gleichgewicht erreicht
Während einige Experten den harten Rückversicherungsmarkt schon bald am Ende sehen, hat sich nach Ansicht des Schweizer Rückversicherers Swiss Re das angestrebte Gleichgewicht noch überhaupt nicht eingestellt. Die Preise für Naturkatastrophendeckungen sind immer noch nicht hoch genug, glaubt Gianfranco Lot, Chief Underwriting Officer in der Schaden- und Unfallrückversicherung der Swiss Re. Laut einer Studie des Unternehmens verdienen die Rückversicherer ihre Kapitalkosten in diesem Jahr immer noch nicht.
Allianz veröffentlicht ersten Netto-Null-Plan
Um zu demonstrieren, dass sie es ernst meint mit dem Klimaschutz, hat die Allianz zum ersten Mal einen Netto-Null-Plan vorgelegt, der Klimaziele bis 2030 für die zentralen Geschäftsbereiche thematisiert. Der Plan listet die Reduzierung von Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen) in den Bereichen Schaden- und Unfallversicherung, Investmentportfolio und im eigenen Geschäftsbetrieb auf. Viele neue Kunden soll es besonders im Bereich erneuerbare Energien und Wasserstofftechnologien geben.
Sach-Industrieversicherung: „Still no fat to cut“
Meinung am Mittwoch Der Trend zu höheren Preisen in der industriellen Sachversicherung, getrieben durch Inflation, Klimawandel und Rückversicherungskosten, bleibt ungebrochen. Für die Anbieter bleibt Profitabilität mit Blick auf die Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2024 die entscheidende Herausforderung.
Zeitreise: Hitzewelle, frisches Geld für Munich Re
Vor 20 Jahren Die Hitzewelle ging weiter, das Kartellamt weitete seine Ermittlungen gegen Industrieversicherer aus, die Mannheimer musste die Scherben der Beinahe-Pleite ihres Lebensversicherers zusammenkehren, und die Munich Re brauchte frisches Geld von Anlegern. Das waren die Hauptthemen im August 2003.
Preise steigen weiter, aber nicht mehr stark
Erstversicherer werden auch in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2024 und darüber hinaus mehr für ihren Rückversicherungsschutz zahlen müssen. Allerdings werden die Steigerungen nicht mehr ganz so hoch ausfallen wie in diesem Jahr, glaubt die Ratingagentur Fitch. Die Preiszuschläge sind aber immer noch hoch genug, um die versicherungstechnischen Ergebnisse der Rückversicherer auch weiterhin zu beflügeln.













