Die Kluft zwischen versicherten Schäden und Gesamtschäden vergrößert sich weltweit. Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re hat eine Versicherungslücke von rund 1,4 Billionen Dollar errechnet. Der Schutz durch Policen bei Naturkatastrophen bleibt gering, wie eine aktuelle Studie zeigt. Besonders beim Gesundheitsschutz hat sich die Versicherungslücke im Corona-Jahr vergrößert. Doch die Pandemie stärkt das Risikobewusstsein.
Archiv ‘Swiss Re’
Guido Bader wird Stuttgarter-Chef
Leute – Aktuelle Personalien Stuttgarter Leben-Vorstand Guido Bader rückt am 1. Juni 2021 an die Spitze der Stuttgarter Versicherungsgruppe. Sein Vorgänger Frank Karsten geht nach elf Jahren auf dem Posten in den Ruhestand. Außerdem: Die DEVK Rechtsschutzversicherungs-AG hat eine neue Kapitalanlage-Vorständin und der Vermittlerverband BVK einen neuen stellvertretenden Hauptgeschäftsführer. Allcura, Spezialversicherer für Vermögensschaden-Haftpflichtpolicen, erhält hochrangige Verstärkung für den Aufsichtsrat und verliert ein Vorstandsmitglied. Und die Swiss Re-Tochter IptiQ hat einen neuen Manager für die Asien-Pazifik-Region.
Olympionike wechselt zur Gothaer
Leute – Aktuelle Personalien Bei der Gothaer Vertriebs-Service AG wird ein Olympiasieger Chief Commercial Officer. Max Weinhold (Bild) soll ab 1. November das operative Geschäft verantworten. Außerdem tritt Jon Dye Ende November 2021 als Chef der britischen Allianz Holdings zurück. Sein Nachfolger wird Colm Holmes, derzeit CEO der Aviva General Insurance. Wechsel gibt es auch bei der Helvetia Schweiz und dem Rückversicherer Peak Re.
Versicherer setzen ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel
The Long View – Der Hintergrund Deutsche Versicherer wie Allianz und Munich Re haben sich das Engagement gegen den Klimawandel auf die Fahnen geschrieben. So hat die Allianz gerade erst ihre Ziele für den Kohleausstieg nachgeschärft. Allerdings gibt es dabei noch Lücken. Noch wichtiger wäre es, wenn die Gesellschaften auch beim Geschäft mit Erdöl und -gas Ernst machen würden. Hier zählen Allianz und Munich Re zu den führenden Gesellschaften.
Ergo: Nicht weiter um Autodaten streiten
Die Daten aus modernen vernetzten Fahrzeugen sind seit Jahren ein Streitpunkt zwischen Autoherstellern und Versicherern. Karsten Crede, Chef von Ergo Mobility Solutions, will diese Diskussion hinter sich lassen und einen eigenen Weg gehen. Anstelle die Daten aus dem Auto zum Versicherer zu bringen, will er mit eigenen Algorithmen direkt an der Software des Fahrzeugs ansetzen. Wenn die Versicherer in der Lage sind, Lösungen anzubieten, die für die Kunden interessant sind, werde es auch Bereitschaft dafür bei den Herstellern geben, glaubt Crede.
Allianz weitet Kohle-Richtlinien aus
Die Allianz verschärft zum 1. Januar 2023 ihre Richtlinien für die Finanzierung und Absicherung von kohleintensiven Geschäftsmodellen. Statt 30 Prozent dürfen Energieunternehmen nur noch maximal 25 Prozent ihrer Energie aus Kohle erzeugen, um noch von der Allianz finanziert und versichert zu werden. Die Neuerung betrifft auch Bauunternehmen. In den kommenden Jahren soll der Schwellenwert deutlich schneller sinken. Das ist mit Blick auf das von der Allianz gesetzte Ziel für 2040 auch dringend notwendig.
Rückversicherung und Stress-Tests
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Quartalszahlen von Munich Re und Hannover Rück, Rückversicherungs-Symposium der TH Köln und die Kfz-Jahrestagung von Business Forum 21
Swiss Re überrascht mit guten Zahlen
Nachdem der Rückversicherer Swiss Re im vergangenen Jahr wegen der Corona-Pandemie tief in die roten Zahlen gerutscht war, konnte er im ersten Quartal 2021 wieder mit einem überraschend hohen Gewinn aufwarten. Der Konzern verdiente dank einem guten Ergebnis in der Schaden- und Unfallrückversicherung unter dem Strich 333 Mio. Dollar, nach einem Minus von 225 Mio. Dollar im Vorjahreszeitraum. Covid-19-Schäden mussten die Schweizer vor allem in der Lebensrückversicherung verbuchen.
Berichtssaison beginnt wieder
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Quartalsberichte von Scor und Swiss Re, Hauptversammlung der Munich Re und der Generali sowie die Jahrestagung der Deutschen Aktuarvereinigung
VM NewsQuiz Nr. 132
Die Welt besser zu machen ist für viele eine sinnvolle Lebensaufgabe. Die neue US-Regierung berief jüngst einen virtuellen Weltklimagipfel ein und möchte sich bei der Nachhaltigkeit als treibende Kraft empfehlen. Aber auch so manche Versicherer geben sich gerne grün und nachhaltig. Welche Initiative wollen sieben Versicherer gemeinsam mit der UN gründen? Diese und weitere Antworten erhalten Sie im VM NewsQuiz Nr. 132. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Versicherer und UN gründen Net Zero-Initiative
Wenn es darum geht, das Pariser Klimaabkommen einzuhalten, sind einige Maßnahmen wie die Verringerung von Abgasen recht eindeutig. In der Finanzbranche hingegen ist es nicht so einfach zu sagen, was klimafreundliche Anlagestrategien ausmacht. Beim Underwriting der Versicherer ist es ebenfalls kompliziert. Deshalb soll eine neue Initiative aus sieben Versicherern unter dem Dach der Vereinten Nationen Kriterien und Maßnahmen für ein klimaneutrales Underwriting entwickeln.
Swiss Re und Veoneer erforschen Fahrerassistenz
Der Rückversicherer Swiss Re hat nach BMW und Toyota einen weiteren Partner für seine Fahrerassistenz-Forschungsplattform gefunden. Um die Technologie besser einschätzen zu lernen, haben sich die Schweizer mit dem schwedischen Technologiehersteller Veoneer zusammengetan. Veoneer steuert Wissen über Soft- und Hardware der Systeme bei. Im Gegenzug erhält das Unternehmen Zugang zu den Daten, die Swiss Re und dessen Partner erhoben haben. Die Erkenntnisse der Fahrassistenz-Partner sollen Versicherern und Fahrzeugherstellern zugutekommen.
Corona lässt Lebensrückversicherer kalt
Die Covid-19-Pandemie hat 2020 zwar Spuren in den Bilanzen der großen Lebensrückversicherer hinterlassen. Vor allem in den USA, wo viele betagte Kunden aus steuerlichen Gründen Lebenspolicen mit Todesfallschutz abgeschlossen haben, schlug die Krise den Anbietern ins Kontor. Mittel- bis langfristig werden die Auswirkungen aber sehr begrenzt bleiben, glaubt die Ratingagentur Fitch. Dafür werden nicht zuletzt die weltweit laufenden Impfkampagnen sorgen.
Kielholz: Großschäden als Daseinsberechtigung
Die Corona-Krise hat den Rückversicherern hohe Schäden beschert, allen voran der Swiss Re. Für Walter Kielholz, den scheidenden Verwaltungsratspräsidenten des Schweizer Konzerns, ist das aber kein Grund zur Beunruhigung. Wenn es solche Großschäden nicht gäbe, würde niemand mehr Rückversicherungen kaufen, sagte er bei seinem letzten offiziellen Auftritt anlässlich der Hauptversammlung der Swiss Re. Auf Dauer will der Rückversicherer Pandemiebelastungen aber nicht allein stemmen – und wirbt für eine staatliche Lösung. In der Schweiz scheint die aber in weite Ferne gerückt zu sein.
Trotz Corona mehr Rückversicherungskapital
Das weltweite Rückversicherungskapital hat sich trotz Pandemie sehr robust entwickelt. Zu diesem Ergebnis kommt Willis Re in einer aktuellen Analyse. Dank einer Erholung der Investmentmärkte und Kapitalerhöhungen der Anbieter sei es im vergangenen Jahr sogar um sieben Prozent gestiegen. Der Rückversicherungsmakler sieht zudem Verbesserungen bei der Underwriting-Profitabilität. Allerdings mussten die Rückversicherer 2020 bei der Eigenkapitalrendite Federn lassen. Die Ratingagentur Fitch erwartet hier eine Erholung im laufenden Jahr.














