Die Rückversicherer haben im vergangenen Jahr prächtig verdient und dürften auch 2025 Ergebnisse oberhalb ihrer Kapitalkosten einfahren, glaubt die Ratingagentur A.M. Best. Anders als in anderen Preiszyklen könnte die Disziplin bei den Preisen und Bedingungen dieses Mal von Dauer sein. Allerdings wird die Haftpflichtrückversicherung die Anbieter auch weiterhin vor Herausforderungen stellen.
Archiv ‘Swiss Re’
Nervöse Anleger bei Munich Re
Herbert Frommes Kolumne Der Rückversicherer Munich Re hat am 8. August 2025 seine Halbjahreszahlen bekannt gegeben, die in etwa den Markterwartungen entsprachen. Dabei änderte die Gesellschaft den Ausblick zum erwarteten Umsatz in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung. Das reichte für einen deutlichen Absturz des Aktienkurses. Auch wenn er übertrieben gewesen sein dürfte, zeigt der Preisverfall doch, wie nervös die Munich-Re-Aktionäre inzwischen sind. Nach 14 positiven Jahren steht der Rückversicherer vor unruhigen Zeiten.
Swiss Re: Haftpflicht-Sanierung abgeschlossen
Das US-Haftpflichtgeschäft hatte dem Rückversicherer Swiss Re zuletzt heftige Kopfschmerzen bereitet. Wegen steigender Schäden musste der Konzern Nachreservierungen vornehmen und trennte sich im großen Stil von unprofitablem Geschäft. Die Sanierung ist nun abgeschlossen, verkündete Konzernchef Andreas Berger bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen. Der Verzicht auf Haftpflichtgeschäft machte sich zwar noch beim Umsatz bemerkbar, aber beim Gewinn konnte die Swiss Re ein sattes Plus verbuchen.
Gute Zahlen, schlechte Zahlen
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Halbjahreszahlen von Hannover Rück, MLP, Swiss Re, Talanx und Wüstenrot & Württembergische
Keine Entwarnung bei Katastrophenschäden
Naturkatastrophen haben weltweit im ersten Halbjahr zu einem überdurchschnittlich hohen versicherten Schaden geführt, am Ende des Jahres könnte er sich auf annähernd 150 Mrd. Dollar (129,7 Mrd. Euro) belaufen. Das schätzt der Rückversicherer Swiss Re. Es sind sogar noch höhere Summen denkbar, da historisch gesehen mehr als die Hälfte des Schadenaufkommens für die Branche auf die Monate Juli bis Dezember entfällt. Ein Fokus liegt auf der Hurrikan-Saison.
MRH Trowe Credit & Finance erweitert Geschäftsführung
Leute – Aktuelle Personalien Der Maklerkonsolidierer MRH Trowe aus Frankfurt erweitert die Geschäftsführung der Tochter für Kredit- und Finanzierungslösungen, MRH Trowe Credit & Finance, um Ralf Dirschauer und Ralf-Patric Paps. Beide kommen vom Spezialmakler Hansekontor, den MRH Trowe 2024 übernommen hatte. Dirk Dahlheimer (Bild) wird Sprecher der Geschäftsführung. Die Frankfurter stocken außerdem ihre Anteile an weiteren Maklertöchtern auf. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Allianz Commercial, MS Amlin und Swiss Re.
Neue Finanzchefin für Allianz Commercial
Leute – Aktuelle Personalien Der Industrieversicherer Allianz Commercial hat mit Hyeji Kang (Bild) eine neue Finanzchefin. Sie ersetzt Oskar Buchauer, der die Allianz nach 27 Jahren auf eigenen Wunsch verlässt. Außerdem: Laure Forgeron, Chief Underwriting Officer des Schaden- und Unfallbereichs der Swiss Re, hat das Unternehmen Marktgerüchten zufolge überraschend verlassen, Andrea Scascighini übernimmt interimsweise. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei HDI Global in Kanada sowie beim Großmakler Aon.
Wochenspot: Heißes Eisen
Wochenspot – der Podcast Regelmäßig gibt es den Versicherungsmonitor auch zum Hören. In dieser Ausgabe des Wochenspots sprechen Redakteurin Katrin Berkenkopf und Redakteur Christian Bellmann über die Hitzewelle und die Sicht der Versicherer auf dieses Thema. Diesen Podcast können Sie auch frei auf den gängigen Plattformen hören: Spotify, Apple Podcasts und Amazon Music
Ammerländer ordnet Führung von Agencio neu
Leute – Aktuelle Personalien Der Assekuradeur Agencio, eine Tochter der Ammerländer Versicherung, hat Arend Arends (Bild) in den Vorstand geholt. Er führt das Unternehmen gemeinsam mit Vorstandssprecher Gerold Saathoff, der Gründer Holger Koppius wird es Ende Juli verlassen. Außerdem: Bei der Kieler Rück ist David Aksöz zum Vorstand aufgestiegen, er kam vor fünf Jahren als Werkstudent zu dem Rückversicherungsverein. Personelle Neuigkeiten gibt es auch bei Prudential und der Lloyds-Plattform Ki Financial.
Ökonomen: Trump gefährdet die Finanzstabilität
Die US-Politik vermittelt immer mehr den Eindruck, dass es keine transatlantischen Verbündeten mehr gibt, sondern nur noch Geschäftspartner, mit denen Deals abgeschlossen werden. Diese Haltung führt zu einem wachsenden Vertrauensverlust in das Land und bedroht die Finanzstabilität. Davor warnte der Chefvolkswirt der Munich Re Michael Menhart bei einer Online-Veranstaltung des Gesamtverbands der Versicherer. Die Diskussionsteilnehmer waren sich darin einig, dass Europa dringend strategisch unabhängig von den USA werden muss. Für dafür nötige Investitionen stehen die Versicherer bereit.
Wirtschaftliche Unsicherheit und KI
Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Der Chefökonomen-Talk des Versichererverbands GDV und eine KI-Umfrage des Spezialversicherers Hiscox
Hitze ist tödlicher als andere Naturkatastrophen
Die weltweit zunehmende Hitze gilt derzeit als große Bedrohung für die Gesellschaft, aber auch für Versicherer, wie eine aktuelle Studie des Rückversicherers Swiss Re zeigt. Demnach geht von Hitzewellen eine noch größere Gefahr aus als von Überschwemmungen, Erdbeben und Hurrikans zusammen. Dieser Umstand könnte weitere Fragen nach der Haftung für Schäden aus Naturkatastrophen aufwerfen. Aber auch die Bedrohungslage in Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz wächst weiter.
Gräfer: Prämien in vielen Sparten deutlich zu niedrig
Viele Probleme der Versicherer in Deutschland haben eine grundlegende Ursache: Die Prämien sind zu niedrig. Davon zeigte sich Bayerische-Vorstand Martin Gräfer (Bild) beim Marktforum des Maklers Aon überzeugt. Angemessene Preise seien jedoch erforderlich für das Zusammenspiel von Erst- und Rückversicherern, das sich in den vergangenen Jahren deutlich verändert hat – Stichwort Frequenzschäden. Hier zeigen sich die Rückversicherer inzwischen wieder offener, berichtete Jan-Oliver Thofern, Rückversicherungschef bei Aon Deutschland.











