Archiv April 2020
Ottonova sieht Chancen in der Krise
Der digitale Krankenversicherer Ottonova hat einen neuen Vollversicherungstarif auf den Markt gebracht, obwohl die komplette Mannschaft im Homeoffice ist. Das Arbeiten von zuhause hat den Start nicht um einen einzigen Tag verzögert, freut sich der Vorstandsvorsitzende Roman Rittweger. Er sieht den digitalen Ansatz von Ottonova durch die aktuellen Entwicklungen bestätigt und rechnet sich gute Wachstumschancen aus. Deshalb sei jetzt der richtige Zeitpunkt, um noch mehr Geld für den Versicherer einzusammeln – bevor sich die Portemonnaies als Folge der Corona-Krise erst einmal schließen.
Erst auf Level 1
Herbert Frommes Kolumne Die Anbieter von Computerspielen feiern Absatzrekorde. Wer im Homeoffice sitzt, daddelt gerne mal in der Pause oder am Abend. Die Pandemie ist leider kein Spiel. Dennoch – über Level 1 sind wir bei dieser sehr realen Herausforderung noch nicht hinausgekommen. Die nächsten Wochen werden zeigen, welche Unternehmen sich weiterentwickeln können und welche nicht. Entscheidend werden die Kultur und die IT sein.
Eiopa fordert Verzicht auf Dividende
Die europäische Versicherungsaufsicht Eiopa will, dass Versicherer in Zeiten von Corona auf Dividendenzahlungen und Aktienrückkaufprogramme verzichten. Die Unternehmen sollten außerdem ihre Vergütungspolitik bei variablen Bezügen wie Vorstandsboni überprüfen. Versicherer, die sich nicht an diese Vorgaben halten, müssen ihre Entscheidung den nationalen Aufsichtsbehörden erklären. Die Versicherer bleiben gelassen. Die deutsche Finanzaufsicht BaFin hat sich gegen ein pauschales Ausschüttungsverbot ausgesprochen.
Gothaer wechselt den Chef
Der mittelgroße Versicherer Gothaer hat ab Juli einen neuen Konzernchef. Karsten Eichmann (Bild), dann 59, geht in den Ruhestand. Das teilte er bei einer Telefonkonferenz zum Jahresergebnis mit. Nachfolger wird Oliver Schoeller, 49 Jahre alt und zurzeit Chef der Gothaer Kranken. Wer Schoeller bei der Gothaer Kranken nachfolgt, steht noch nicht fest. Eichmann sagte, der Rückzug hänge mit seiner Lebensplanung zusammen. Mit dem Jahr 2019 ist der Konzern zufrieden, für 2020 vorsichtig.
VM NewsQuiz Nr. 79
Die Uhren wurden umgestellt, die Tage werden wieder länger, der April ist da. Auch in diesem Jahr wollten wir Ihnen, gerade weil die derzeitige Situation ernst genug ist, am 1. April etwas zum Schmunzeln präsentieren. Wer fühlt sich in unserem Aprilscherz bei der Provinzial-Fusion übergangen? Diese und viele weitere Antworten gibt es im VM NewsQuiz Nr. 79. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!
Hier gibt es Tipps zu […]
Lohrmanns Verunsicherung: Digitalisiere sich, wer kann
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Corona-Virus treibt Digitalisierung voran.
Der neue Corona-Alltag bei Ecclesia
Auch bei der Detmolder Maklergruppe Ecclesia hat das Corona-Virus den Arbeitsalltag massiv verändert. Der Großteil der Mitarbeiter arbeitet aus dem Homeoffice. Statt Terminen beim Kunden vor Ort und internen Besprechungen in größerer Runde ist jetzt verstärkt Kommunikation per E-Mail, Telefon oder Video angesagt. Noch gibt es keine Corona-Infektion innerhalb der Belegschaft, berichtet Stefan Ziegler, einer der drei Geschäftsführer der Ecclesia Holding, im Interview mit dem Versicherungsmonitor. Das Unternehmen sei darauf aber gut vorbereitet. Ziegler rechnet damit, dass die Corona-Krise die Versicherungsbranche verändern wird, und zwar auch in positiver Hinsicht.
Versicherer uneins über Betriebsschließung
Am Freitag finden erneut Gespräche statt zwischen den Versicherern und der bayerischen Regierung, möglicherweise sind auch die Hotel- und Gaststättenbetreiber vertreten. Dort soll es um einen Vergleich gehen in der Frage der Zahlungen für Schäden aus Betriebsschließungsversicherungen. Die Versicherungsbranche ist dabei zutiefst zerstritten. Vor allem Generali, Axa, R+V und Württembergische stemmen sich gegen jede Form von Zahlung, sie fürchten einen Präzedenzfall.
Corona: Rückversicherer stabil aufgestellt
Die Rückversicherer sind für die Auswirkungen der Corona-Pandemie gut aufgestellt, glaubt der Rückversicherungsmakler Willis Re. Den Umstieg auf Homeoffice-Arbeit habe der weltweite Rückversicherungssektor reibungslos und ohne Unterbrechungen gemeistert. In den April-Erneuerungen gingen die Anbieter laut Willis Re maßvoll vor. Einige Rückversicherer konnten jedoch erfolgreich Corona-Ausschlüsse in die Bedingungen einbringen.
Neodigital gewinnt ersten White-Label-Kunden
Der Stuttgarter Versicherer VPV nutzt als erster Kunde das White-Label-Angebot des Insurtechs Neodigital. Makler können bei der VPV ab sofort unter anderem Hausrat- und Unfallpolicen komplett digital abschließen. Neodigital ist der Risikoträger, die Policen werden aber unter der VPV-Marke verkauft. Die Nachfrage nach den digitalen Angeboten von Neodigital ist durch die Corona-Krise deutlich angestiegen, berichtet Gründer Stephen Voss. Drei weitere Deals stehen an.
Clark expandiert trotz Krise nach Österreich
Der Digitalmakler Clark ist ab sofort auch in Österreich aktiv. Das Insurtech macht damit die Ankündigung von August 2019 wahr – der Krise zum Trotz. Die Leitung des zehnköpfigen Teams übernimmt Philip Steiner. Clark will mit seiner Plattform auf längere Sicht in ganz Europa aktiv sein. 2020 wird aber kein weiterer Markt mehr dazukommen, sagte Unternehmenschef Christopher Oster. Das Insurtech bietet seine Technologie auch als White Label-Lösung an.
Scheindigitalisierung – Versicherer vergessen Kunden
The Long View – Der Hintergrund Die Corona-Krise bringt endlich Schwung in das Thema Digitalisierung der Versicherungsbranche. Wo bislang eine Präsenzkultur und Kommunikation auf Papier vorherrschten, gibt es unter dem Druck der Notwendigkeit plötzlich einen Modernisierungsschub. Dieses Momentum sollten die Versicherer nutzen, am Ende wird es der Kunde sonst einfordern.
Corona: So kommen Versicherer ihren Kunden entgegen
Viele Menschen leiden in der Corona-Krise unter finanziellen Engpässen. Selbstständige, Freiberufler und Kleinunternehmer spüren die wegbrechenden Umsätze, und viele Angestellte haben Gehaltseinbußen infolge von Kurzarbeit oder wegfallenden Zweitjobs. Vor allem die vergleichsweise hohen monatlichen Beiträge für Lebens-, Kranken- und Berufsunfähigkeitspolicen erweisen sich in der aktuellen Situation schnell als problematisch. Eine Reihe von Versicherern hat ihren Kunden bereits zugesagt, je nach Versicherungsart die Beiträge auf Antrag zu stunden oder ihnen anderweitig entgegenzukommen. Dazu zählen Allianz, Debeka, HDI, R+V und VGH. Einige Gesellschaften arbeiten noch an entsprechenden Lösungen.












