Meinung am Mittwoch Wer als Entscheider glaubt, dass sich betriebliche Risiken schnell mal nebenbei managen lassen, der irrt gewaltig. Ein ganzheitliches strategisches Risikomanagementsystem aufzubauen, ist harte Arbeit und bedarf der funktionsübergreifenden Zusammenarbeit, dem Streben nach einer durchgängigen Risikokultur und der Unterstützung adäquater Sparringspartner. Denn häufig sind es alltägliche Angelegenheiten und falsche subjektive Einschätzungen, die großen Schaden anrichten können. Die meisten Unternehmen sind heute umfangreich gegen die Folgen eines Sturmschadens, einer Überschwemmung oder eines Rückrufs vorbereitet und abgesichert. Aber nicht selten ist es dann gerade eine kleine Unachtsamkeit, die das Unternehmen in eine tiefe Krise stürzt.
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HUK-App mit Verwechslungsgefahr
Die HUK-Coburg kommt mit einer neuen Gesundheits-App auf den Markt. Bei der Namenswahl hat sie allerdings wenig Fingerspitzengefühl bewiesen. Die App heißt „Meine Gesundheit“ und damit genauso wie das von Axa und Compugroup entwickelte Gesundheitsportal, an dem auch Debeka und Versicherungskammer Bayern beteiligt sind. Eine elektronische Gesundheitsakte haben die Coburger noch nicht im Angebot. Dafür bieten sie den vollversicherten Kunden der HUK-Coburg Kranken jetzt eine Online-Sprechstunde per Video oder Live-Chat. Dort erhalten die Versicherten Tipps und Beratung, aber keine Diagnosen.
Euler Hermes warnt vor Schifffahrtskrise
Kreditversicherer beobachten die Lage einzelner Branchen und Unternehmen ganz genau. Das Ausfallrisiko von Unternehmen zu bewerten, gehört zu ihrem Geschäftsmodell. Jetzt hat der Kreditversicherer Euler Hermes vor einer Krise in der Schifffahrt gewarnt. Die Branche sei hoch verschuldet und stehe unter hohem Modernisierungsdruck. Auch in der Papier- und Textilindustrie seien die Risiken hoch, schreibt Euler Hermes in einer aktuellen Studie.
BdV fordert Provisionsdeckel von 1,5 Prozent
Der Bund der Versicherten (BdV) fordert einen Provisionsdeckel in der Lebensversicherung in Höhe von 1,5 Prozent. Bei dieser Höhe seien die Abschlussprovisionen immer noch höher als vor 20 Jahren während die Versicherungsbranche in anderen Bereichen seitdem deutliche Einsparungen und Effizienzsteigerungen umgesetzt habe, argumentiert der Verband. Damit schaltet sich der BdV in die Diskussion um eine Obergrenze der Provisionen ein, die seit dem Bericht des Finanzministeriums zur Evaluierung des Lebensversicherungsreformgesetzes im Gange ist. Das Ministerium hat im Bericht einen Provisionsdeckel in Aussicht gestellt, allerdings ohne Angabe einer Höhe.
Geplante IDD-Umsetzung benachteiligt Fernabsatz
The Long View – Der Hintergrund Der Regierungsentwurf der Verordnung zur Umsetzung der Vermittlerrichtlinie IDD überrascht mit einer deutlichen Verschärfung beim Fernabsatz von Versicherungen. Im bisherigen Referentenentwurf war beim reinen Telefonvertrieb geregelt, dass der Vermittler die Angaben zu seiner Person und seiner Tätigkeit dem Kunden erst unmittelbar nach Abschluss des Versicherungsvertrags mitteilen muss. Laut dem Regierungsentwurf soll das jetzt unmittelbar nach dem ersten Geschäftskontakt stattfinden. Das würde den Telefonvertrieb ganz erheblich erschweren. Eine Begründung für die Verschärfung hat der Gesetzgeber nicht gegeben. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich um eine versehentliche Änderung handelt, die so gar nicht gewollt […]
Axa vor Allianz bei Prämieneinnahmen
Trotz sinkender Prämieneinnahmen bleibt die Axa der größte europäische Versicherer. Das geht aus einem aktuellen Bericht von Mapfre Economic Research hervor, dem Wirtschaftsforschungsinstitut des spanischen Versicherers Mapfre. Es hat eine Rangliste der 15 größten Anbieter in Europa im Jahr 2017 zusammengestellt. Branchenübergreifend und im Bereich Lebensversicherung ist die Axa der Spitzenreiter, im Nicht-Leben-Segment hat die Allianz die Nase vorn. Beeinflusst wurden die wirtschaftlichen Ergebnisse hauptsächlich durch die Niedrigzinsen und die teuren Naturkatastrophen in Nord- und Südamerika.
IT-Ausfälle bei der Allianz verärgern Vertreter
Die IT-Anbindung der Allianz-Vertreter zu den konzerneigenen Systemen war in den vergangenen Wochen schwer gestört. Mehrere Tage konnten viele Vermittler nicht auf Daten zugreifen. Verdienstausfälle waren die Folge. Andreas Nolte, Chief Information Officer der Allianz Deutschland, gibt in einer bemerkenswert klaren Selbstkritik fehlerhafte Vorbereitungen von Systemanpassungen sowie Fehleinschätzungen zu. Die Vermittler verlangen eine finanzielle Entschädigung, dazu will sich der Konzern nicht äußern.
Berkshire verdient gut mit Versicherungen
Die Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway hat ihren Gewinn im ersten Halbjahr kräftig gesteigert. Unter dem Strich machte die von Investorenlegende Warren Buffett geführte Gruppe einen Gewinn in Höhe von 10,9 Mrd. Dollar nach 8,3 Mrd. Dollar im Vorjahr. Gewinntreiber war unter anderem das Versicherungsgeschäft, vor allem der US-Autoversicherer Geico. Im Vergleichszeitraum 2017 hatte der Versicherungsbereich noch rote Zahlen geliefert.
Paradigmenwechsel ohne Folgen
Legal Eye – Die Rechtskolumne Im Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen könnte sich ein Paradigmenwechsel ankündigen. Der Wettbewerbssenat des Bundesgerichtshofs hatte zuletzt nach der Verwendung von unwirksamen AVB einen Folgenbeseitigungsanspruch zugesprochen, anstatt wie üblich nur ein Unterlassen. Dabei stellt sich allerdings die Frage, worauf sich ein solcher Anspruch nach Verwendung von unwirksamen Klauseln richten kann. Außerdem könnte ihn allenfalls ein Wettbewerber des betroffenen Versicherers geltend machen. In der Praxis dürften die Auswirkungen des Urteils daher überschaubar bleiben.
Torsten Oletzky berät Berater Crossconsulting
Leute – Aktuelle Personalien Der frühere Ergo-Chef Torsten Oletzky wird künftig die Unternehmensberatung Crossconsulting unterstützen, neben seiner Position als Professor an der TH Köln. Dort hat Oletzky eine halbe Stelle. Crossconsulting gehört dem Unternehmer Sven Sixt. Er leitet die Sixt Management Holding und ist seit Langem auch Mitglied des Aufsichtsrats der Dieter von Holtzbrinck Medien, der unter anderem das Handelsblatt gehört. Sixt will die Beratung im Bereich Versicherungen ausbauen und hat dafür den einstigen McKinsey-Berater Oletzky gewonnen.









