Was die Woche bringt An dieser Stelle nehmen wir die Themen der kommenden Woche in den Blick und stellen wichtige Branchentermine vor. Dieses Mal: Axa Investors‘ Day, Big Data-Konferenz, Generali Vitality-Vorstellung und Versicherungsmonitor Breakfast Briefing.
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Run-off: „Nicht das Ende des Abendlandes“
Wenn sich Versicherer aus einem bestimmten Geschäftsfeld zurückziehen wollen, stellt sich die Frage, was mit dem geschlossenen Bestand passiert. Sie können die Verträge abwickeln oder aber veräußern – zum Beispiel an einen darauf spezialisierten Run-off-Anbieter. Vor einer Bestandsübertragung prüft die BaFin allerdings, ob der Kunde dadurch nicht benachteiligt ist, betonte ein BaFin-Mitarbeiter auf einer Veranstaltung des Vereins zur Förderung der Versicherungswissenschaft. Dabei spielt neben der wirtschaftliche Lage des Käufers auch dessen Reputation eine Rolle.
Lohrmanns Verunsicherung CXLVI
An dieser Stelle nimmt sich unser Zeichner Konrad Lohrmann jeden Freitag ein Thema aus der Branche vor. Heute: Hufeld und Grund in der Taktikschulung
Digitaler Krankenversicherer steht in den Startlöchern
Der erste digitale Krankenversicherer in Deutschland nimmt Gestalt an. Ottonova in München ist zurzeit in der Aufbauphase, das Management um den Vorstandsvorsitzenden Roman Rittweger sucht Mitarbeiter. Das Unternehmen, das private Voll- und Zusatzversicherungen ausschließlich online verkaufen will, wird einen Schwerpunkt auf das Gesundheitsmanagement legen. Geldgeber für das Start-up ist Holtzbrinck Ventures. Der Versicherer hofft, den Geschäftsbetrieb nach der Zulassung durch die Bafin im ersten Halbjahr 2017 aufnehmen zu können.
IT-Sicherheitsgesetz: Versicherer kaum betroffen
Mit dem IT-Sicherheitsgesetz will die Bundesregierung Betreiber kritischer Infrastrukturen resistenter gegen IT-Störfälle machen. Dazu zählt neben Sektoren wie Energie, Wasser und Ernährung auch die Versicherungswirtschaft. Dennoch wird sich die Betroffenheit für die Assekuranz in Grenzen halten, glaubt Anwalt Detlef Klett von der Kanzlei Taylor Wessing. Er hält es für möglich, dass die Versicherer in den nachfolgenden Rechtsverordnungen zum Gesetz gar nicht mehr auftauchen. Grund ist eine Studie des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, das die Gesellschaften bei genauerer Prüfung als nicht kritisch einstuft.
Wahlkampfzeiten
Herbert Frommes Kolumne Mit schaudernder Faszination und Entsetzen schaut Europa auf Großbritannien. Die zunehmend hasserfüllte Auseinandersetzung um den Brexit könnte im Mord an der Abgeordneten Jo Cox einen furchtbaren Höhepunkt gefunden haben. Die regierende konservative Partei spaltet sich, bei den anderen großen politischen Kräften sieht es nicht viel besser aus. Auch in Deutschland nehmen die politischen Spannungen innerhalb der großen Parteien zu. Sie werden sich im Bundestagswahlkampf noch deutlicher zeigen. Für die Versicherungswirtschaft heißt das: Die politischen Unsicherheiten werden drastisch zunehmen. Auf politische Unterstützung hoffen kann sie nur, wenn sie ihr Haus in Ordnung bringt.
Leitermann: Solvency II-Quoten nicht überbewerten
Update Signal Iduna-Chef Ulrich Leitermann sieht sein Unternehmen aufgrund seiner erfolgreichen Kapitalanlagestrategie problemlos in der Lage, weiterhin klassische Lebensversicherungen anzubieten. Solange es eine entsprechende Nachfrage gebe, werde man die Policen auch verkaufen, sagte er bei der Vorstellung der Bilanzzahlen 2015 in Hamburg. Zur Frage, ob der Versicherer in der sogenannten Manndeckung der BaFin sei, äußerte er sich ausweichend. Er warnte davor, die Solvency II-Zahlen zu ernst zu nehmen. Diese seien derzeit noch sehr volatil.
Bahr: PKV-Beitragserhöhungen werden überschätzt
In der privaten Krankenversicherung (PKV) überschätzen die Kunden häufig die Dimension von Beitragserhöhungen und unterschätzen, was sie in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zahlen müssten. Das liegt an den Unterschieden der beiden Systeme, glaubt Daniel Bahr, Generalbevollmächtigter der Allianz Private Krankenversicherung. Das Nebeneinander von GKV und PKV macht nach Einschätzung des ehemaligen Bundesgesundheitsministers nach wie vor Sinn. Klar ist für ihn aber auch, dass manche Personengruppen besser in der GKV aufgehoben sind. Bahr bedauert das Nein der Ärzteschaft zu dem mit der PKV ausgehandelten Kompromiss für eine neue Gebührenordnung für Ärzte.
Zielke: BaFin sollte Garantien für Altverträge senken
Lebensversicherer müssen mehr in alternative Anlagen wie Infrastrukturprojekte investieren, wenn sie angesichts der Niedrigzinsphase eine Zukunft haben wollen, glaubt der Analyst Carsten Zielke. Zuvor benötigen sie allerdings eine Stärkung ihres Eigenkapitals. Die Zinszusatzreserve wird zu einer immer größeren Belastung für die Unternehmen, da die stillen Reserven in den Kapitalanlagen bald aufgebraucht seien. Eine Lösung sieht er in einer Reduzierung der Garantien für Altverträge und in der Umwandlung der Zinszusatzreserve in Eigenkapital.
Assekurata: Wenige Run-off-Anbieter überleben
Die Ratingagentur Assekurata sieht angesichts der Herausforderungen durch Solvency II und Niedrigzinsen einen wachsenden Markt für Run-off-Gesellschaften. Allerdings sind die Anforderungen an diese Spezialisten hoch. Nicht alle der Unternehmen, die derzeit in dem Geschäft aktiv sind, werden erfolgreich sein. Gleichzeitig hat Assekurata die Forderung nach Nachbesserungen bei der Zinszusatzreserve bekräftigt.
Hannover Rück: Warum Vitality funktioniert
Die Hannover Rück spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Verbreitung von Vitality, dem Versicherungsprogramm, das gesundes Verhalten belohnt. Entwickelt wurde es von dem südafrikanischen Versicherer Discovery, der deutsche Rückversicherer ist weltweit an der Einführung beteiligt. In Kontinentaleuropa hat die Generali die Lizenz dafür, sie wird in der kommenden Woche Einzelheiten zu ihrem Vitality-Programm nennen. Im Interview mit dem Versicherungsmonitor erklärt Hannover Rück-Vorstand Claude Chèvre, warum Vitality funktioniert – und für eine niedrigere Sterblichkeit und geringere Kündigungsquoten im betreffenden Kollektiv sorgt.
Check24 wächst kräftig
Das Online-Vergleichsportal Check24 hat 2015 in der Kfz-Versicherung kräftig zugelegt. Das sagte Firmengründer und Vorstandsmitglied Henrich Blase dem Versicherungsmonitor. Die gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute bedrohe das Geschäftsmodell des größten Vergleichsportals in Deutschland nicht, glaubt Blase. Der Online-Pionier entdeckt bei den deutschen Versicherern in den vergangenen Monaten eine deutliche Erhöhung der Veränderungsgeschwindigkeit.











